Werkssiedlung Kolonie Erika

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Lauta
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 28′ 21,99″ N: 14° 08′ 15,31″ O 51,47278°N: 14,13759°O
Koordinate UTM 33.440.102,37 m: 5.702.754,07 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.440.214,37 m: 5.704.590,81 m
  • Das größte öffentliche Gebäude der Kolonie "Erika" Laubusch - die Schule. Ansicht vom Markt

    Das größte öffentliche Gebäude der Kolonie "Erika" Laubusch - die Schule. Ansicht vom Markt

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
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Nach Aufschluss der Grube Erika 1913 wurde ab 1915 durch Ewald Kleffel (1878-1952) mit der Planung der Werkssiedlung begonnen. Der Bau der Kolonie begann ab 1915/1917 sie entstand für Arbeiter und Beamte der Brikettfabrik, des Kraftwerkes und des Tagebaus »Erika«. Als erste Häuser wurden die Direktorenvilla Parkstraße 8 und das Arbeiterwohnhaus Hauptstraße 8 errichtet. Um 1916 kam das Vorhaben aufgrund des Ersten Weltkrieges vorerst zum Erliegen und wurde 1917 nach Abschluss eines Vertrages über Braunkohlelieferungen zwischen der VAW-Aluminiumhütte Lautawerk und der Ilse Bergbau-AG fortgesetzt. Nach Abschluss der zusammenhängenden Bautätigkeit blieben einige Grundstücke am Markt und an der Hauptstraße vorerst unbebaut hier folgten in den 1920er Jahren vor allem Häuser mit Läden im Erdgeschoss. Seinen vorläufigen Abschluss fand die Bautätigkeit mit der Einweihung der Kirche 1938.
Nun gehörten eine Schule, ein Kulturhaus, ein Pfarrhaus, eine Kirche und eine weitere Gaststätte zur Siedlung; sie ist geprägt durch zweigeschossige Reihenhäuser, Mehrfamilien- und Doppelwohnhäuser mit separaten Stall- und Nebengebäuden sowie dazwischen gelegenen Grünflächen, durch Variation von Putzbauten und rotbraunen Ziegelbauten (heute oft verputzt). Sie ist sowohl in der Variation der Gebäude wie auch stadt- und straßenräumlich abwechslungsreich gestaltet.
Nach 1945 fiel die Brikettfabrik unter den Reparationsbefehl der Besatzungsmacht und wurde demontiert. In Folge stieg durch die Ansiedlung der Bewohner ehemaliger Ostgebiete und den Beschluss zum Wiederaufbau der Fabrik der Bedarf an Wohnungen stark an. Diesem Bedarf wurde zuerst im Siedlungsteil Bergmannsheimstätten, später auch in der Kolonie entsprochen: Es wurden Wohnblöcke an der Nordstraße sowie der Kindergarten in der Weststraße errichtet. Durch Konzentration der Kapazitäten auf Hoyerswerda und die Organisation eines funktionierenden Werksverkehrs wurde der Siedlungsbau in Laubusch ab den 1960er Jahren nicht fortgeführt.
Nach 1990 hatte auch der Ortsteil Kolonie mit einem rapiden Bevölkerungsrückgang zu kämpfen: Überall im Revier fielen Tausende Arbeitsplätze weg; die Brikettfabrik wurde 1993 geschlossen. Es folgten Abrisse von Mietwohnungen, die Schließung kommunaler Einrichtungen und Läden. Wenige Neubauten entstanden, hier im Wesentlichen Eigenheime.
Heute fällt deutlich ins Auge, dass die Abbrüche der letzten Jahre zunehmend Lücken gerissen haben und Brachflächen entstehen ließen.

Die Siedlung ist sowohl baugeschichtlich, sozial- und ortsgeschichtlich, als auch städtebaulich-architektonisch von Bedeutung.

(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1915-1934

Quellen/Literaturangaben:
  • LMB, Brikettfabrik und Kraftwerk Laubusch (Grube Erika).
  • Kil, Wolfgang; Zwickert, Gerhard, Zeitmaschine Lausitz - Werksiedlungen. Wohnform des Industriezeitalters.
  • Noack, Maximilian Claudius, Werkssiedlungen in Sachsen, Grube Erika, in: Deutscher Werkbund Sachsen, Werkbericht 4.
  • Gemeindeverwaltung Laubusch, Laubusch: Leben und Arbeit im Wandel der Zeit.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Ilse Bergbau- A.G., Großräschen, und weitere
  • Entwurf: Ewald Kleffel, (1878-1952) (Architekt, Leiter des Ilse-Baubüros)

BKM-Nummer: 31000196

Werkssiedlung Kolonie Erika

Schlagwörter
Ort
Laubusch
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Werkssiedlung Kolonie Erika”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000196 (Abgerufen: 23. März 2025)
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