Nun gehörten eine Schule, ein Kulturhaus, ein Pfarrhaus, eine Kirche und eine weitere Gaststätte zur Siedlung; sie ist geprägt durch zweigeschossige Reihenhäuser, Mehrfamilien- und Doppelwohnhäuser mit separaten Stall- und Nebengebäuden sowie dazwischen gelegenen Grünflächen, durch Variation von Putzbauten und rotbraunen Ziegelbauten (heute oft verputzt). Sie ist sowohl in der Variation der Gebäude wie auch stadt- und straßenräumlich abwechslungsreich gestaltet.
Nach 1945 fiel die Brikettfabrik unter den Reparationsbefehl der Besatzungsmacht und wurde demontiert. In Folge stieg durch die Ansiedlung der Bewohner ehemaliger Ostgebiete und den Beschluss zum Wiederaufbau der Fabrik der Bedarf an Wohnungen stark an. Diesem Bedarf wurde zuerst im Siedlungsteil Bergmannsheimstätten, später auch in der Kolonie entsprochen: Es wurden Wohnblöcke an der Nordstraße sowie der Kindergarten in der Weststraße errichtet. Durch Konzentration der Kapazitäten auf Hoyerswerda und die Organisation eines funktionierenden Werksverkehrs wurde der Siedlungsbau in Laubusch ab den 1960er Jahren nicht fortgeführt.
Nach 1990 hatte auch der Ortsteil Kolonie mit einem rapiden Bevölkerungsrückgang zu kämpfen: Überall im Revier fielen Tausende Arbeitsplätze weg; die Brikettfabrik wurde 1993 geschlossen. Es folgten Abrisse von Mietwohnungen, die Schließung kommunaler Einrichtungen und Läden. Wenige Neubauten entstanden, hier im Wesentlichen Eigenheime.
Heute fällt deutlich ins Auge, dass die Abbrüche der letzten Jahre zunehmend Lücken gerissen haben und Brachflächen entstehen ließen.
Die Siedlung ist sowohl baugeschichtlich, sozial- und ortsgeschichtlich, als auch städtebaulich-architektonisch von Bedeutung.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1915-1934
Quellen/Literaturangaben:
- LMB, Brikettfabrik und Kraftwerk Laubusch (Grube Erika).
- Kil, Wolfgang; Zwickert, Gerhard, Zeitmaschine Lausitz - Werksiedlungen. Wohnform des Industriezeitalters.
- Noack, Maximilian Claudius, Werkssiedlungen in Sachsen, Grube Erika, in: Deutscher Werkbund Sachsen, Werkbericht 4.
- Gemeindeverwaltung Laubusch, Laubusch: Leben und Arbeit im Wandel der Zeit.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Ilse Bergbau- A.G., Großräschen, und weitere
- Entwurf: Ewald Kleffel, (1878-1952) (Architekt, Leiter des Ilse-Baubüros)
BKM-Nummer: 31000196