Ehem. Gaststätte „Zum Kronprinzen“, genannt „Rotes Gasthaus“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Lauta
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 28′ 14,75″ N: 14° 08′ 14,99″ O 51,47076°N: 14,1375°O
Koordinate UTM 33.440.093,50 m: 5.702.530,39 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.440.205,50 m: 5.704.367,04 m
  • Kolonie Erika, Wohnhaus Hauptstraße 1, Gesamtansicht Hauptstraße

    Kolonie Erika, Wohnhaus Hauptstraße 1, Gesamtansicht Hauptstraße

    Fotograf/Urheber:
    Matin Neubacher
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  • Kolonie Erika, Wohnhaus Hauptstraße 1, Straßenansicht

    Kolonie Erika, Wohnhaus Hauptstraße 1, Straßenansicht

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Der repräsentative Klinkerbau wird zu Beginn der 1920er Jahre als Gast- und Logierhaus errichtet. Es ist eines der Auftaktgebäude der Kolonie und zweigeschossig, die Fassade zur Straße symmetrisch angelegt. Die fünf Mittelachsen sind risalitartig vorgezogen und setzen sich über der Traufe im Zwerchhaus fort – damit gewinnt die Gebäudemitte an Vertikalität, die zusätzlich durch Pilaster verstärkt wird. Dazwischen befinden sich zurückliegende Wandfelder, die zur Traufe mit Zinnenfries abgeschlossen sind. Die Strenge der klaren Gliederung des Klinkerbaus wird durch rautenartige Ziegelsetzungen mit Relief zwischen den Fenstern und Terrakotten sowie allegorischen Kinderreliefs als Abschluss der Pilaster im Zwerchhaus gebrochen. Über dem Zwerchhaus befindet sich ein Dreiecksgiebel mit Bergbaumotiv, das in einen runden Blendbogen eingestellt ist.
Die Fensterläden als ein weiteres Element der Gesamtgestaltung der Siedlung sind nicht mehr vorhanden.
Die Fassade ist, bei fachgerechter Ausführung der Umbauten, verändert – der Gaststätteneingang befand sich ursprünglich im Risalit im zweiten Feld von links, und der Ladeneinbau erfolgte später.
Das Walmdach, ursprünglich mit Biberschwanz-Kronendeckung versehen, ist heute mit Doppelfalz-Betondachsteinen gedeckt. Die Fensterteilung entspricht nicht exakt dem Original – ursprünglich gab es noch eine zusätzliche senkrechte Sprosse je Flügel, sodass eine 12er-Teilung entstand.
Das sich fast über die gesamte Länge des Haupthauses erstreckende Nebengebäude ist U-förmig, ebenfalls aus Klinker und weist Dacherker mit Rund- und Spitzgiebeln sowie Bergetüren auf.
Bauzeitlich war der Vorgarten mit einem Holzlattenzaun über niedrigem Sockel zwischen Klinkerpfeilern abgeschlossen; heute gibt es eine Rasenfläche und Hecken, die nicht den ursprünglichen Gestaltungsabsichten folgen.
Die beiden Gaststätten der Kolonie, das Beamtencasino und das spätere Kulturhaus, welches von den Arbeitern benutzt wurde, spiegelt die Hierarchien wieder, die auch in der Fabrik wirksam waren.
Das Gebäude hat wesentliche orts- und sozialgeschichtliche wie auch architektonisch-städtebauliche Bedeutung.

(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung um 1920

Quellen/Literaturangaben:
  • LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau -Verwaltungsgesellschaft mbH: Brikettfabrik und Kraftwerk Laubusch (Grube Erika) 1913-1993. 1998.
  • Kil, Wolfgang/Zwickert, Gerhard: Zeitmaschine Lausitz - Werksiedlungen Wohnform des Industriezeitalters. Dresden 2003.
  • Noack, Maximilian Claudius: Werkssiedlungen in Sachsen: Grube Erika (heute Laubusch). In: Werkbericht Deutscher Werkbund Sachsen 4 (2016), S. 94-95.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: ILSE Bergbau-A.G.

BKM-Nummer: 31000159

Ehem. Gaststätte „Zum Kronprinzen“, genannt „Rotes Gasthaus“

Schlagwörter
Ort
Laubusch
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehem. Gaststätte „Zum Kronprinzen“, genannt „Rotes Gasthaus“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000159 (Abgerufen: 16. März 2025)
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