Die Fensterläden als ein weiteres Element der Gesamtgestaltung der Siedlung sind nicht mehr vorhanden.
Die Fassade ist, bei fachgerechter Ausführung der Umbauten, verändert – der Gaststätteneingang befand sich ursprünglich im Risalit im zweiten Feld von links, und der Ladeneinbau erfolgte später.
Das Walmdach, ursprünglich mit Biberschwanz-Kronendeckung versehen, ist heute mit Doppelfalz-Betondachsteinen gedeckt. Die Fensterteilung entspricht nicht exakt dem Original – ursprünglich gab es noch eine zusätzliche senkrechte Sprosse je Flügel, sodass eine 12er-Teilung entstand.
Das sich fast über die gesamte Länge des Haupthauses erstreckende Nebengebäude ist U-förmig, ebenfalls aus Klinker und weist Dacherker mit Rund- und Spitzgiebeln sowie Bergetüren auf.
Bauzeitlich war der Vorgarten mit einem Holzlattenzaun über niedrigem Sockel zwischen Klinkerpfeilern abgeschlossen; heute gibt es eine Rasenfläche und Hecken, die nicht den ursprünglichen Gestaltungsabsichten folgen.
Die beiden Gaststätten der Kolonie, das Beamtencasino und das spätere Kulturhaus, welches von den Arbeitern benutzt wurde, spiegelt die Hierarchien wieder, die auch in der Fabrik wirksam waren.
Das Gebäude hat wesentliche orts- und sozialgeschichtliche wie auch architektonisch-städtebauliche Bedeutung.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung um 1920
Quellen/Literaturangaben:
- LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau -Verwaltungsgesellschaft mbH: Brikettfabrik und Kraftwerk Laubusch (Grube Erika) 1913-1993. 1998.
- Kil, Wolfgang/Zwickert, Gerhard: Zeitmaschine Lausitz - Werksiedlungen Wohnform des Industriezeitalters. Dresden 2003.
- Noack, Maximilian Claudius: Werkssiedlungen in Sachsen: Grube Erika (heute Laubusch). In: Werkbericht Deutscher Werkbund Sachsen 4 (2016), S. 94-95.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: ILSE Bergbau-A.G.
BKM-Nummer: 31000159