Die beiden Erker lagern auf einem im 45 Grad-Winkel an der südlichen Straßenecke stehenden Pfeiler auf. Dessen Putz über dem Klinkersockel ist in fünf Bändern kräftig rustiziert. Über einem karniesförmigen Anlauf erhebt sich der Erker, in dessen drei Hauptwandflächen je ein Fenster sitzt. Die dazwischenliegenden zwei Wandflächen sind unter 45 Grad abgeschrägt. Putzbänder befinden sich über dem Karnies und in Höhe der Fenstersohlbank.
Das regelmäßige Satteldach ohne Gauben, welches bei Nr. 3, auch am Erker, noch in Biberschwanz-Kronendeckung ausgeführt ist, erhebt sich über der Traufzone mit Kehlung und Profilierung. An der Straßenecke greift das geschweifte achtseitige Polygondach des Erkers ein. Es wird von einer Spitze in Form einer gelängten Kugel aus Zinkblech bekrönt. Das Dach von Nr. 4 wurde in Doppelfalzdeckung erneuert; der Erker in Biberschwanz-Doppeldeckung.
Die Haustür von Nr. 3 ist noch ein Original. Die Fenster beider Häuser sind nicht nach bauzeitlichem Vorbild in Kunststoff erneuert.
Auf den Höfen befinden sich weitgehend bauzeitlich erhaltene Nebengebäude in gleichartiger Gestaltung. Eine Besonderheit sind die Dächer über niedrigem Kniestock, der unmittelbar über den Tür- und Fensterstürzen beginnt. Hier sitzen paarweise vier Bergetüren auf, die von einem geschweiften Dach in Form einer großen Fledermausgaube überdeckt werden. Nebengebäude dieser Bauart kommen in beiden Ortsteilen – Kolonie und Bergmannsheimstätten – vor.
Als besondere Bauzier ist an Nr. 3 eine Sonnenuhr in Richtung Markt/ Kirche vorhanden.
Die symmetrische Gebäudegruppe hat wesentliche baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung um 1920
Quellen/Literaturangaben:
- LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft: Erika/ Laubusch, Bd. 11. Wandlungen und Perspektiven. Senftenberg 2015.
- Kil, Wolfgang/Zwickert, Gerhard: Zeitmaschine Lausitz - Werksiedlungen Wohnform des Industriezeitalters. Dresden 2003.
- Noack, Maximilian Claudius: Werkssiedlungen in Sachsen: Grube Erika (heute Laubusch). In: Werkbericht Deutscher Werkbund Sachsen 4 (2016), S. 94-95.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: ILSE Bergbau-A.G.
BKM-Nummer: 31000160