Durch die nördliche Hälfte des Kreises Kleve erstreckt sich der Niederrheinische Höhenzug vom Uedemer Hochwald über die Pfalzdorfer Höhen mit der Gocher Heide und den Reichswaldhöhen. Durch geografische Veränderungen bei der Entstehung dieses erhöhten Geländes, ergaben sich günstige Bodengefüge für die Bildung von Quellen.
Im Süden des Kreises findet sich eine weitere Ansammlung von Quellorten, die auf eine Bodenverwerfung in früherer Zeit zurückzuführen ist. Dort haben sich feine tertiäre Sande angesammelt, die eine erhöhte Wasserhaltekapazität aufweisen.
Zur Untersuchung von Quellorten im Kreisgebiet dienten neben mündlichen Überlieferungen und Begehungen des Geländes auch Literatur und Kartenwerke. Als besonders erkenntnisreich erwiesen sich zwei Altkarten aus dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Rheinland, betreffend den Reichswald aus dem Jahr 1740 und die Gocher Heide aus dem Jahr 1792. Die Geo-Referenzierung dieser historischen Kartenwerke war eine echte Herausforderung und gelang nur durch die Unterstützung von Herrn Friedhelm Vietz (Kempen; vormals Grünflächenamt).
(Jana Wermeyer & Michael Stevens, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2023)