„Sieben Quellen“ in der Holthuyser Heide

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Naturschutz
Gemeinde(n): Straelen
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 25′ 3,22″ N: 6° 15′ 26,56″ O 51,41756°N: 6,25738°O
Koordinate UTM 32.309.300,00 m: 5.699.830,00 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.517.948,16 m: 5.698.131,96 m
  • Botanische Untersuchungen der Siebenquellen in Straelen

    Botanische Untersuchungen der Siebenquellen in Straelen

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In der Holthuyser Heide entspringen in der Nähe der ehemaligen Paesmühle die „Sieben Quellen“. Diese Bezeichnung ist jedoch nicht auf das Zahlwort Sieben zurückzuführen, sondern mit „siepen“ oder „siefen“ in Verbindung zu bringen.
Bei einer Begehung am 14. September 1990 fanden sich sechs Quellaustritte, davon einer auf dem Gelände des Bundeswehrstandortes Straelen. Diese Quellschüttung ist wohl mit der Quelle identisch, die 150 Meter nördlich des Mühlenteiches entspringt und heute als fließender Graben unter einer Betonplatte vor der Fahrzeughalle untertägig abgeleitet wird.
Die Geländegestalt mit einigen quelltopfartigen Vertiefungen im Bereich des Naturdenkmals Sieben Quellen lässt vermuten, dass die Anzahl der Quellenaustritte früher größer war. Insbesondere bei den punktartigen Quellaustritten im oberen (östlichen) Teil des Tales fallen das Aufwirbeln von Feinsand und die Abgabe von Gasblasen auf. Das Wasser einer Quellstelle ist durch ausfallendes Eisen charakterisiert.

Das Wasser der „Sieben Quellen“ gilt als heilkräftig bei Augenleiden. Erwähnenswert ist eine Sage über die heute verschwundene Paesmühle, in deren Nähe ein Loch gewesen sein soll, durch das der Teufel hindurchgegangen sei und das niemand hätte zumachen können; das Loch hätte immer bleiben müssen. Möglicherweise steht die Sage mit der morphologisch-geologischen Situation der Quellaustritte in Verbindung, man denke nur an die Grundlosigkeit des früher sicherlich noch stärker versumpften Geländes sowie die hervorbrodelnden, Feinsand ausstrudelnden Quellen, die dem Menschen keinen Widerstand bieten.

Der Grundwasserleiter sind Sande und Kiese der jüngeren Hauptterrasse. Die grundwasserstauende Basis besteht aus tertiären Schluffen und Feinsanden.

(Jana Wermeyer, Michael Stevens & Stefan Kronsbein, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2022)

Literatur

Bodens, Wilhelm (1937)
Sage, Märchen und Schwank am Niederrhein. (Deutsches Volkstum am Rhein, 3.) Bonn.
Dassel, Wolfgang (1990)
Das Tal der Paesmühle. In: Paesmühle bei Straelen - Wassermühle, Jugendheim, Ausflugsziel, S. 5-19. Straelen.
Geschwendt, Fritz (1972)
Der vor- und frühgeschichtliche Mensch und die Heilquellen. (Veröffentlichungen der Urgeschichtlichen Sammlungen des Landesmuseums zu Hannover 20.) Hildesheim.
Geschwendt, Fritz / Landschaftsverband Rheinland, Rheinisches Landesmuseum Bonn (Hrsg.) (1960)
Kreis Geldern. (Archäologische Funde und Denkmäler des Rheinlandes, Band 1.) Köln u. Graz.
Hertel, Monika; Ochse, Monika (2020)
Quellenreiches Straelen. In: Naturschutz im Kreis Kleve (Herbst/ Winter), S. 16-17. Geldern.
Hild, Jochen (1971)
Gewässer im Kreis Geldern. Eine neue hydrobiologische Gliederung. In: Geldrischer Heimatkalender 1972, S. 89-102. Kempen.
Hild, Jochen (1958)
Das Hochmoor bei Paesmühle. In: Geldrischer Heimatkalender 1959, S. 85-86. Rheinberg.
Kronsbein, Stefan (1991)
Quellen am unteren linken Niederrhein - ein natur- und kulturgeschichtlicher Beitrag. In: Klostermann, Josef; Kronsbein, Stefan; Rehbein, Hansgeorg (Hrsg.): Natur und Landschaft am Niederrhein - Naturwissenschaftliche Beiträge. Festschrift zum 80. Geburtstag von Dr. Hans-Wilhelm Quitzow, (Niederrheinischer Landeskunde. Schriften zur Natur und Geschichte des Niederrheins, Band X.) S. 349-429. Krefeld.
Panhuysen, Helene (1961)
Die Entwicklung der Agrarlandschaft im Raume Straelen seit 1800 unter besonderer Berücksichtigung des Gemüse- und Blumenanbaus. (Arbeiten zur Rheinischen Landeskunde, Heft 15.) Bonn.
van Treeck, Paul (1973)
Aktuelle Probleme des Naturschutzes. In: Geldrischer Heimatkalender 1974, S. 117-122. Kempen.
Zimmermann, E. (1937)
Erläuterungen zu Blatt 2571 Straelen (4503 Straelen). In: Geologische Karte von Preußen und benachbarten deutschen Ländern, Berlin.
Zimmermann, Ernst (1937)
Erläuterungen zur Geologischen Karte von Preußen und benachbarten deutschen Ländern. Nr. 2645 Blatt Kaldenkirchen (heute Blatt Nettetal 4603). S. 31. Berlin.

„Sieben Quellen“ in der Holthuyser Heide

Schlagwörter
Ort
47638 Straelen
Fachsicht(en)
Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung

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Jana Wermeyer, Michael Stevens & Stefan Kronsbein: „„Sieben Quellen“ in der Holthuyser Heide”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344828 (Abgerufen: 30. April 2025)
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