Die Quellen, die noch heute an verschiedenen Stellen auf dem Springenberg austreten, verdanken ihre Entstehung den in die Grundmoräne eingestauchten wasserundurchlässigen tonigen Schichten. Bei der Landschaftsgestaltung der Gartenanlagen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts sind sie als Wasserkunst einbezogen worden. In den letzten Jahren wurde die gesamte Parkanlage aufwändig wiederhergerichtet, die Wasserkunst wird heute mit elektrischen Pumpen betrieben.
Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert wurde eine hier entspringende, eisenhaltige Quelle zu Kur- und Heilzwecken genutzt, nachdem der Klever Arzt Dr. Johann Schütte ihre Heilbedeutung erkannt hatte. Diese sogenannte Stahlquelle, auch „Klever Eisenquelle“ genannt, ist ein mineralisierter natürlicher Grundwasseraustritt, der mit bergmännischen Methoden erschlossen worden ist. Die Bezeichnung „Stahlquelle“ lässt auf einen geschmacksbestimmenden Eisengehalt schließen. Kleve war seinerzeit der einzige Ort am Niederrhein mit Bade- und Kurbetrieb, mit Beginn des Ersten Weltkrieg verliert sich dieser jedoch.
Alle Quellaustritte kann man als noch heute schüttende Sickerquellen ansprechen. Der Grundwasserleiter sind Sande und Kiese der Stauchmaräne mit guter Wasserwegsamkeit. Die grundwasserstauende Basis besteht aus gestauchten tertiären Feinsanden und interglazialen Tonen.
(Jana Wermeyer, Michael Stevens & Stefan Kronsbein, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2022)