Der Sage nach hat der Heilige Amandus in Herongen bei seiner Missionierung die Quelle mit seinem Bischofsstab erweckt und mit dem Wasser die ortsansässige Bevölkerung getauft. Darüber hinaus diente das Quellwasser der Heilung, sein Anwendungsbereich umfasste sowohl Zahnkrankheiten als auch Augenleiden, vor allem Lidrandentzündungen (Gerstenkorn). Des Weiteren wird berichtet, dass nach dem Herongener Volksglauben kleine Kinder aus dem Amanduspütt stammten. Auch die Belegorte Broekhuysen (Stadt Straelen, Kreis Kleve), Herongen (Stadt Straelen, Kreis Kleve) und Straelen (Kreis Kleve) des Rheinischen Fragebogens IV aus dem Jahr 1934 benennen den Heiligen Amandus und das heilkräftige Wasser aus dem Amandusbrunnen als Helfer gegen Augenleiden und Kopfausschlag.
Die Amandusverehrung wird in Herongen, das als kleiner Wallfahrtsort bekannt ist, noch immer ausgeübt. Nicht weit von Herongen entfernt befindet sich in Nettetal-Hinsbeck ein weiterer Amandusbrunnen, der ähnliche Formen der Volksverehrung aufweist.
Bei einer Begutachtung am 19.02.2019 war die Quelle trocken. 1990 und davor wurde sie als schüttend beschrieben. Der Grundwasserleiter sind Sande und Kiese der jüngeren Hauptterrasse. Die grundwasserstauende Basis besteht aus tertiären Schluffen und Feinsanden.
(Jana Wermeyer, Michael Stevens & Stefan Kronsbein, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2021)