Amanduspütt in Herongen

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Fachsicht(en): Naturschutz
Gemeinde(n): Straelen
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 23′ 29,18″ N: 6° 15′ 20,44″ O 51,39144°N: 6,25568°O
Koordinate UTM 32.309.073,00 m: 5.696.930,00 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.517.840,06 m: 5.695.225,25 m
  • Amanduspütt mit Kapelle (2019)

    Amanduspütt mit Kapelle (2019)

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  • Treppe zur Quellfassung (2019)

    Treppe zur Quellfassung (2019)

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    Amandusdenkmal (2019)

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    Infoschild am Amanduspütt (2019)

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    Brunnen am Amanduspütt (2019)

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  • Feldparameter des Amanduspütt

    Feldparameter des Amanduspütt

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Im Straelener Ortsteil Herongen befindet sich an der Ecke Bergstraße / Am Mühlenberg eine gefasste Quelle, die nach dem Heiligen Amandus benannt ist. Über der Quellfassung steht ein Denkmal, zu dessen Becken eine Treppe führt. Im Jahr 1990 wurde in dem Becken noch eine geringe Wasserbedeckung angetroffen. Zur Zeit ist der Beckenboden in der Regel trocken.

Der Sage nach hat der Heilige Amandus in Herongen bei seiner Missionierung die Quelle mit seinem Bischofsstab erweckt und mit dem Wasser die ortsansässige Bevölkerung getauft. Darüber hinaus diente das Quellwasser der Heilung, sein Anwendungsbereich umfasste sowohl Zahnkrankheiten als auch Augenleiden, vor allem Lidrandentzündungen (Gerstenkorn). Des Weiteren wird berichtet, dass nach dem Herongener Volksglauben kleine Kinder aus dem Amanduspütt stammten. Auch die Belegorte Broekhuysen (Stadt Straelen, Kreis Kleve), Herongen (Stadt Straelen, Kreis Kleve) und Straelen (Kreis Kleve) des Rheinischen Fragebogens IV aus dem Jahr 1934 benennen den Heiligen Amandus und das heilkräftige Wasser aus dem Amandusbrunnen als Helfer gegen Augenleiden und Kopfausschlag.
Die Amandusverehrung wird in Herongen, das als kleiner Wallfahrtsort bekannt ist, noch immer ausgeübt. Nicht weit von Herongen entfernt befindet sich in Nettetal-Hinsbeck ein weiterer Amandusbrunnen, der ähnliche Formen der Volksverehrung aufweist.

Bei einer Begutachtung am 19.02.2019 war die Quelle trocken. 1990 und davor wurde sie als schüttend beschrieben. Der Grundwasserleiter sind Sande und Kiese der jüngeren Hauptterrasse. Die grundwasserstauende Basis besteht aus tertiären Schluffen und Feinsanden.

(Jana Wermeyer, Michael Stevens & Stefan Kronsbein, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2021)

Literatur

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Geschwendt, Fritz (1972)
Der vor- und frühgeschichtliche Mensch und die Heilquellen. (Veröffentlichungen der Urgeschichtlichen Sammlungen des Landesmuseums zu Hannover 20.) Hildesheim.
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Der Oberhof Geer. In: Niederrheinischer Geschichtsfreund 6, S. 33-35. Kempen.
Henrichs, Leopold (1884)
Herongen. In: Niederrheinischer Geschichtsfreund, (Jg. 6.) S. 115-116. Kempen.
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Hertel, Monika; Ochse, Monika (2020)
Quellenreiches Straelen. In: Naturschutz im Kreis Kleve (Herbst/ Winter), S. 16-17. Geldern.
Janssen, Heinrich (2001)
Wallfahrten am Niederrhein. In: Zwei Jahrtausende Geschichte der Kirche am Niederrhein, S. 397-411. Münster.
Kronsbein, Stefan (1991)
Quellen am unteren linken Niederrhein - ein natur- und kulturgeschichtlicher Beitrag. In: Klostermann, Josef; Kronsbein, Stefan; Rehbein, Hansgeorg (Hrsg.): Natur und Landschaft am Niederrhein - Naturwissenschaftliche Beiträge. Festschrift zum 80. Geburtstag von Dr. Hans-Wilhelm Quitzow, (Niederrheinischer Landeskunde. Schriften zur Natur und Geschichte des Niederrheins, Band X.) S. 349-429. Krefeld.
Lingen, Hermann-Josef (1951)
Nur Gutes über Herongen! In: Heimatkalender 1952 für den Landkreis Geldern, S. 62-64. Rheinberg.
Meyers, Fritz (1977)
De loopende Faehn - Über Krankheiten und Heilmittel im Geldrischen. In: Geldrischer Heimatkalender 1978, S. 53-64. Geldern.
Norrenberg, Peter (1873)
Aus dem alten Viersen. Ein Beitrag zur Culturgeschichte des Niederrheins. Viersen.
Schleicher, Arnold (1950)
St. Amandus, ein Missionar des Niederrheins. In: Heimatland 2, S. 55-56. Kleve.
Schleicher, Arnold (1930)
Der heilige Amandus in Herongen. In: Herongen - ein unvergleichlich schönes und lohnendes Wanderziel im Kreise Geldern, S. 23 ff.. Geldern.
Schleicher, Arnold (1930)
Ortsgeschichte Herongens. In: Herongen - ein unvergleichlich schönes und lohnendes Wanderziel im Kreise Geldern, S. 15 ff.. Geldern.
Steeger, Albert (1928)
Das Nettetal am nördlichen Niederrhein und der "Viersener Horst". In: Natur am Niederrhein 4, S. 1-17. Krefeld.
Steger, H. / Gemeindeverwaltung Herongen (Hrsg.) (1966)
Heronger Heimatbuch. Herongen.
Thissen, Werner (1993)
Das Bistum Münster. Band III: Die Pfarrgemeinden. S. 659-660. Münster.
Zimmermann, E. (1937)
Erläuterungen zu Blatt 2571 Straelen (4503 Straelen). In: Geologische Karte von Preußen und benachbarten deutschen Ländern, Berlin.

Amanduspütt in Herongen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Bergstraße / Am Mühlenberg
Ort
47638 Straelen - Herongen
Fachsicht(en)
Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung

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Jana Wermeyer, Michael Stevens & Stefan Kronsbein: „Amanduspütt in Herongen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343218 (Abgerufen: 15. März 2025)
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