Der heutige Tagebau Inden (II) ging aus den beiden unabhängig voneinander aufgeschlossenen Tagebauen Zukunft-West (1935, Braunkohlen-Industrie AG „Zukunft“) und Inden (I) (1957, Braunkohlen- und Briketwerke Roddergrube AG) hervor. Zehn Jahre nach der Fusion der vier Braunkohlenbergbaubetriebe im Rheinischen Revier zur Rheinischen Braunkohlenwerke AG (RBW) beschloss das neue Unternehmen 1969, den Tagebau Inden (I) aus Gründen der ungünstigeren Abbauverhältnisse zu stunden und alle Großgeräte in den Tagebau Zukunft-West zu überstellen. Als die Kohlevorräte in Zukunft-West ab Beginn der 1980er Jahre langsam zur Neige gingen, wurde der Tagebau Inden wieder reaktiviert, indem die Großgeräte nach und nach aus Zukunft-West abgezogen und zum Einsatz nach Inden gefahren wurden. Der Neuaufschluss des Tagebaus Inden (II) begann am 15. Juni 1981.
Beschreibung:
Das genehmigte Abbaufeld des Tagebaus Inden (II) hat einen Umfang von 4.500 ha, die Betriebsfläche beträgt rund 1.700 ha. Der Kohlevorrat der bis zu 45 m starken Flöze, die bis zu 230 m tief unter der Erdoberfläche liegen, beläuft sich auf 260 Millionen t. Mit einer jährlichen Kohleförderung von rund 20 Millionen t und einer Abraumleistung von 70 bis 90 Millionen cbm pro Jahr liegt das A:K-Verhältnis bei 3,9 : 1. Mit dem Abraum wird das Abbaufeld bis auf einen etwa 11 qkm großen See wieder verfüllt und landwirtschaftlich rekultiviert.
Der Tagebau Inden (II) übernahm nach der vollständigen Auskohlung des Tagebaus Zukunft-West 1987 als Anschlusstagebau die alleinige Kohleversorgung für das Kraftwerk Weisweiler im Inselbetrieb.
Der Tagebau erstreckt sich zwischen Aldenhoven und der A44 im Norden und der A4 im Süden, im Bereich der Gemeinde Niederzier im Kreis Düren sowie mit dem Kohlebunker und den Tagesanlagen im Gebiet des Eschweiler Stadtteils Weisweiler in der Städteregion Aachen.
Datierung:
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Literatur:
- Die Förderung im Tagebau Zukunft-West ist beendet; in: RWE-Verbund Dezember (1987), Heft 140, S. 221–222
- Oster, A. / Röggener, O.: 100 Jahre Zukunft – Tagebau Inden, Braunkohlegewinnung westlich der Inde zwischen Eschweiler und Jülich; in: World of Mining – Surface & Underground 62 (2010), Heft 6, S. 320–337
- Gärtner, D. / Schlösser, T.: 90 Jahre Braunkohlengewinnung westlich der Inde - zwischen Eschweiler und Jülich. In: Braunkohle. Surface Mining 52, 2000, S. 283-295
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20104000