Freilichtmuseum Bergbau-Technik-Park

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Großpösna, Markkleeberg
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 14′ 47″ N: 12° 25′ 16,47″ O 51,24639°N: 12,42124°O
Koordinate UTM 33.320.022,70 m: 5.680.384,44 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.529.518,57 m: 5.679.139,31 m
  • Objektgruppe Bergbau-Technik-Park, Gesamtanlage Freilichtmuseum bzw. Technisches Museum

    Objektgruppe Bergbau-Technik-Park, Gesamtanlage Freilichtmuseum bzw. Technisches Museum

    Fotograf/Urheber:
    Cynthia Thomas
    Medientyp:
    Bild
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Der Bergbau-Technik-Park ist ein Freilichtmuseum zur Braunkohletechnik und förderung und liegt auf einem 5,4 Hektar großem Museumsgelände im Leipziger Neuseenland, im ehemaligen Abbaufeld des Tagebaus Espenhain.
Die Errichtung des Freilandmuseums in der Trägerschaft des Vereins Bergbau-Technik-Park e.V. wurde am 05.02.2002 beschlossen. Ausgangspunkt war die Sicherstellung zweier Tagebaugroßgeräte (Schaufelradbagger 1547 und Bandabsetzer 1115). Mit Eintragung des Vereins in das Vereinsregister des Amtsgerichts Borna konnten in der Folgezeit neben den beiden Großgeräten, diverse Tagebaugeräte und Maschinen, Anlagen und Kleinobjekte in das Museumsgelände überführt, aufgebaut und gesichert werden. Die meisten Schauobjekte sind ausgelagerte, ausrangierte, wirtschaftlich unbrauchbare Gerätschaften, die durch die Translozierung in den Bergbau-Technik-Park als Relikte des Braunkohletagebaus erhalten werden konnten.
Das Ziel der Freilichtanlage ist es, so authentisch wie möglich den Förderzyklus in einem Braunkohletagebau darzustellen. Dabei werden die verschiedenen Schritte zur Gewinnung und Nutzbarkeit von Braunkohle anschaulich mit Informationstafeln und den entsprechenden Tagebaugeräten gezeigt. Der Rundweg führt von der Vorbereitung des Vorfeldes und Grundwasserabsenkung, hin zum Abbau und Transport der Rohbraunkohle und zur Verkippung des Abraumes bis schließlich zur Sanierung der Bergbaufolgelandschaft.
Die beiden Großgeräte Schaufelradbagger 1547 und Bandabsetzer 1115 waren einst im Tagebau Espenhain im Einsatz, der sich südöstlich der Stadt Leipzig und nördlich des namensgebenden Orts Espenhain befand. Der Tagebau Espenhain war von 1937 bis 1996 zur Gewinnung von Braunkohle in Betrieb. Die Schauobjekte der Elektrischen Grubenlok EL24-1137-100-B3 (30600110), Schweren Kleinwagen SKL 232 Typ 24 (30600104), Transformatorenstation (30600108), Fragment der Abraumförderbrücke (30600123) gehörten gleichfalls aus diesem Braunkohlegewinnungsgebiet.
Andere Schauobjekte gelangten teils aus den Braunkohlenwerken Borna, Bitterfeld und aus dem heute noch aktiven Tagebau Vereinigtes Schleenhain. Einzelne Objekte stammen auch aus anderen Bundesländern in Deutschland oder sogar aus angrenzenden Ostblock-Staaten.
Mit viel Vereins- und Einzelengagement konnte 2021 eine neue Ausstellungshalle ins Freilichtmuseum errichtet werden, die zukünftig die Sachzeugen der Veredlung und Verstromung beherbergen und als Veranstaltungsraum für Workshops, Seminare und Vorträge dienen soll. Der längsrechteckige Hallenbau in Rahmenbauweise weist stirnseitig ein Schiebetor und eine Tür und längsseitig eine Durchleuchtung durch Oberlichter.
Neben den Schauobjekten, der Umzäunung sowie dem Eingangsbereich mit Parkplatz gehört zum Freilichtgelände auch ein Spielplatz, der den Namen „Abenteuerspielplatz Tertiär trägt und seit 2017 durch ein LEADER-Projekt realisiert werden konnte.
Der Bergbau-Technik-Park beherbergt auf der einen Seite technische Denkmäler und ist auf der anderen Seite ein wichtiges Zeugnis der rekultivierten Fläche einer Bergbaufolgelandschaft. Ihm kommt bergbaugeschichtlich hohe Bedeutung zu.

(Cynthia Thomas, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
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Quellen/Literaturangaben:
  • Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen. Beucha/Markkleeberg 2011.
  • Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan Tagebau Espenhain. Fortgeschriebene Fassung gemäß Bekanntmachung vom 12. Dezember 2002. Bautzen 2022.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Sanierungsplanung Tagebau Espenhain. Wandlungen und Perspektiven 24. Senftenberg 2019. URL: https://www.lmbv.de/wp-content/uploads/2021/04/doku-24_Sonderheft-Espenhain.pdf.
  • Bergbau-Technik-Park e.V. (Hg.): Datenblätter zu den Schauobjekten des Bergbau-Technik-Parks. In: Bergbau-Technik-Park, unveröffentlicht 2021.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Eigentümer: Bergbau-Technik-Park e.V.
  • Entwurf/Ausführung: Bergbau-Technik-Park e.V.

BKM-Nummer: 30600134

Freilichtmuseum Bergbau-Technik-Park

Schlagwörter
Ort
Gruna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Freilichtmuseum Bergbau-Technik-Park”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30600134 (Abgerufen: 25. März 2025)
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