Die Flöze wurden aufgeteilt in sog. Pfeiler; diese hatten ein Ausmaß von 5-20 Meter. Am Ende des Kohlefeldes begann man dann mit dem Abbau und arbeitete sich dann zurück zum Ausgangspunkt. Über einen Förderschacht gelangte die Kohle über Tage. Der Bergmann untertage war mit einer Keilhaue ausgestattet. Von der Strecke aus schlug er Stück für Stück die Kohle aus dem Gestein/Wänden. Sein Gang war ungefähr einen Meter breit und maximal zwei Meter hoch. Ein zweiter Bergmann schippte die herabfallende Kohle in den Förderwagen, den sog. Hunt. Nach Erschöpfung der Kohle wurden alle Einbauten zur Sicherung wie Stempel, Spreize und Kappen zurückgebaut und man ließ die Abbaustelle einstürzen bzw. verschüttete diese. Solche sog. Strecken wurden auch für die Entwässerung der Flöze und des Abraums gegraben.
Der schwarz gestrichene Fluchtschachthäuschen ist im oberen und unteren Zylinderbereich durchbrochen, trägt eine kleinere, gebogene Rundbogen Tür mit Beschriftung „Tiefbau Saxonia, Fluchtschacht 4, LMBV. Ein rundes, flaches Kuppeldach mit Kreuz und Hammer-Schlegel schließt den Baukörper oberhalb ab.
Dem Fluchtschacht kommt bergbaugeschichtlich, regional- und technikgeschichtlich große Bedeutung zu.
(Cynthia Thomas, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
- Erbauung wohl 1970er Jahre
Quellen/Literaturangaben:
- Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen. Beucha/Markkleeberg 2011.
Bauherr / Auftraggeber:
- Eigentümer: Bergbau-Technik-Park e.V.
BKM-Nummer: 30600126