Trockenbohrgerät

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Großpösna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 14′ 46,77″ N: 12° 25′ 18,01″ O 51,24633°N: 12,42167°O
Koordinate UTM 33.320.052,36 m: 5.680.376,26 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.529.548,54 m: 5.679.132,35 m
  • Bergbau-Technik-Park; Trockenbohrgerät

    Bergbau-Technik-Park; Trockenbohrgerät

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
    Medientyp:
    Bild
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Das seit 2020 im Schaupark befindliche und erst 2022 aufgestellte und restaurierte Schaustück trägt die Bezeichnung „Trockenbohrgerät MT 150 IR. Das Bohrgerät wurde 1977 im Zentralen Reparatur- und Ausrüstungswerk (ZARW) Gommern erbaut. Bis zur Übernahme an ZARW im Jahre 1975 fand die Konstruktion und Fertigung dieser speziellen Baureihe (1975-1985) an Bohrgeräten im VEB Braunkohlenbohrungen und Schachtbau (BuS) Welzow statt. Bis 2020 stand das Schauobjekt an der Schachtbaude in Schladitz. Mit Eigentümerwechsel drohte dem Bohrgerät die Verschrottung. Engagierte Vereinsmitglieder des Traditionsvereins der Bitterfelder Bergleute e.V. wanden sich um Hilfe und Bitte zur Erhaltung an den Bergbau-Technik-Park e.V., der das Trockenbohrgerät erwarb und durch ein LEADER-finanziertes Projekt demontieren und restaurieren ließ.
Neben der Säuberung und Entrostung des Fahrgestells und des Bohrmastes, wurden vor allem die Bohrwerkzeuge durch die Firma Doerfer überarbeitet und konserviert. Außerdem wurde die Außenlackierung, angelehnt an den Originallack, erneuert. Den Aufbau im Bergbau-Technik-Park übernahm die Firma I&H Kran-Transport-Montage-Service GmbH, so dass das Trockenbohrgerät seit Dezember 2022 den Themenbereich der Filterentwässerung und Vorfeldfreimachung des Rundgangs ziert.

Das Trockenbohrgerät diente zumeist zur Erkundung von möglichen Braunkohlelagerstätten, konnte jedoch auch zu geologische Sondierungsbohrungen und zur Filterentwässerung im Vorfeld des Tagebaus eingesetzt werden. Bei der Bergstättenerkundung konnte das Bohrgerät im Trockenbohrverfahren eine Tiefe von 30 bis 50 m erreichen.
Um bis in eine Tiefe von 150 m zu erlangen, wurde das Rotary-Bohrverfahren mit Bohrspülung und rotierendem Bohrgestänge angewandt. Dazu war das Bohrgerät mit einem Bohrturmantrieb (hydraulischen Antrieb), Saug- und Standrohre mit Rohrdurchmesser von 133 bis 325 mm, Bohrmeißel, Hebewerk, Bohrtisch, Bohrgestänge, Spülpumpe, Spülkopf und Schläuche, Bohrspülung und Bohrspülrückleitung ausgestattet.

Dem Trockenbohrgerät kommt bergbaugeschichtlich, regionalgeschichtlich sowie technikgeschichtlich sehr große Bedeutung zu.


(Cynthia Thomas, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
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Quellen/Literaturangaben:
  • Bergbau-Technik-Park e.V. (Hg.): Datenblätter zu den Schauobjekten des Bergbau-Technik-Parks. In: Bergbau-Technik-Park, unveröffentlicht 2021., Datenblatt Trockenbohrgerät.
  • Scheffler, Martin (Hg.): Baumaschinen, Erdbau- und Tagebaumaschinen. 2. Aufl., Heidelberg 2012.
  • Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen. Beucha/Markkleeberg 2011.
  • Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan Tagebau Espenhain. Fortgeschriebene Fassung gemäß Bekanntmachung vom 12. Dezember 2002. Bautzen 2022.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Eigentümer: Bergbau-Technik-Park e.V.
  • Entwurf/Ausführung: ZRAW Gommern

BKM-Nummer: 30600107

Trockenbohrgerät

Schlagwörter
Ort
Gruna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Trockenbohrgerät”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30600107 (Abgerufen: 17. März 2025)
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