Die im Tagebau Espenhain eingesetzten Kohlewagen hatten ein Fassungsvermögen von 82 Kubikmeter, was rund 60 Tonnen Rohbraunkohle entsprach. Der hier im Bergbau-Technik-Park ausgestellte Kohlewagen hat eine Spurweite von 1435 mm und kann als klassischer Kohlewagen bezeichnet werden. Mit seinen beiden zu öffnenden Seitenklappen und der sattelartigen Erhöhung im Wageninneren konnte die Rohbraunkohle in die Kohlebunker der Brikettfabriken oder Kraftwerke gekippt werden. Dieser Kohlewagentyp wurde seit den 1940er Jahren im Tagebau Espenhain verwendet. Der Kohlewagen ruht auf je zwei drehbaren Untergestellen mit Rädern und Bremsanlage, die durch die E-Lok steuer- und regulierbar war. Bei Frostwetter konnte der Sattel und die Wagenklappen elektrisch beheizt werden.
Der Kohlewagen als technisches Relikt der Bergbauzeit ist bergbaugeschichtlich sowie regionalgeschichtlich sehr bedeutsam.
(Cynthia Thomas, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
- Erbauung vermutlich um 1970
Quellen/Literaturangaben:
- Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen. Beucha/Markkleeberg 2011.
- Bergbau-Technik-Park e.V. (Hg.): Datenblätter zu den Schauobjekten des Bergbau-Technik-Parks. In: Bergbau-Technik-Park, unveröffentlicht 2021., Datenblatt Kohlewagen.
Bauherr / Auftraggeber:
- Eigentümer: Bergbau-Technik-Park e.V.
- Entwurf:
BKM-Nummer: 30600112