Stellwerk

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Großpösna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 14′ 45,98″ N: 12° 25′ 17,17″ O 51,2461°N: 12,42144°O
Koordinate UTM 33.320.035,18 m: 5.680.352,22 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.529.532,35 m: 5.679.107,62 m
  • Teil der Objektgruppe Bergbau-Technik-Park (30600134), Stellwerk 14, mobiler Weichenposten im Typ Altenburg

    Teil der Objektgruppe Bergbau-Technik-Park (30600134), Stellwerk 14, mobiler Weichenposten im Typ Altenburg

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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Im Schaupark steht das „Stellwerk 14 stellvertretend für den gesamten schienengebundenen Förder- und Transportbetrieb des Tagebaus Espenhain. Die Förderkapazität im Tagebau hing seit Mitte des 19. Jahrhundert vom Entwicklungsstand der Technologie und von den energiepolitischen Zielen von Staaten und Unternehmen ab.

Das Stellwerk 14 steht zum einen für eine Revolution der weiterentwickelten, mobilen Bahnsicherung und zum anderen für alle um 1960 eingeführten mobilen Stellwerke im Gleisdreieck Espenhain. Das Stellwerksgebäude gehört zum Typ “Altenburg: Auf einer - hier fehlenden - erhöhten Stützkonstruktion lag der rechteckige Baukörper mit schrägausgestellter, durchfensterter Kabine und seitlichem Zugang. Diese schräge Fensterwand konnte der Stellwerksarbeiter schnell und effizient die Weichenanlage überblicken. Das Stellwerk 14 befand sich im Oberflöz des Tagebaus Espenhain und lag zwischen dem Stellwerk 9 und dem Weichenposten 47.
Auf dem Gleis- und Schienennetz in und um den Tagebau Espenhain bewegten sich mehr Züge als auf den Leipziger Hauptbahnhof. Beispielsweise registrierte das zentrale Stellwerk 4b im Gleisdreieck Espenhain ca. alle drei Minuten eine Zugbewegung.
An einem normalen Arbeitstag waren durchschnittlich acht Abraumzüge und sechs bis sieben Kohlezüge unterwegs. Hinzukamen noch Transporte von Personal, Verpflegung, Gleisbaumaterial und Ausrüstung sowie zusätzliche Rangierfahrten von Gleisrückmaschinen, Pflugrückern und Kraftrottenwagen (Kleinwagen).

Die Erfindung und Entwicklung hin zu den mobilen Weichenposten ermöglichte die Zahl an Unfällen und schweren Betriebsstörungen zu verringern. Bis weit in die 1950er Jahre fuhren die Züge nur auf Sicht. Erst in den 1960er Jahren baute man moderne Stellwerke, elektrische Signalanlagen, Weichenposten. Das Personal wurde nach und nach geschult bzw. es entstanden qualifizierte Arbeitsplätze für Stellwerksmitarbeiter und Signalelektriker. Auch gelernte Maschinisten für Tagebaugeräte konnten für diese Tätigkeit um- und weitergeschult werden. Schließlich wurde 1973 der Beruf des Maschinisten für Fahrbetrieb, Stellwerker eingeführt. Der Arbeitsalltag eines Stellwerkarbeiters war besonders bei schlechter Witterung herausfordernd, denn bei Schnee und Eis musste die Weiche vom Stellwerkarbeiter freiräumt werden. In den 1980er Jahren erhielten einzelne Stellwerke automatische Steuerungen, 1990 wurde das Stellwerk 32 mit einer Automatik RPS 60 A ausgestattet.

Dem Stellwerk 14 kommt bergbaugeschichtlich, regionalgeschichtlich sowie technikgeschichtlich sehr große Bedeutung zu.

(Cynthia Thomas, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
  • Erbauung um 1960

Quellen/Literaturangaben:
  • Bergbau-Technik-Park e.V. (Hg.): Datenblätter zu den Schauobjekten des Bergbau-Technik-Parks. In: Bergbau-Technik-Park, unveröffentlicht 2021., Datenblatt Stellwerk.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Eigentümer: Bergbau-Technik-Park e.V.
  • Bauherr: Tagebau Espenhain

BKM-Nummer: 30600118

Stellwerk

Schlagwörter
Ort
Gruna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Stellwerk”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30600118 (Abgerufen: 19. März 2025)
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