Der Eimerkettenbagger als Großgewinnungsgerät war in der Geschichte der Bergbautechnik ein Meilenstein, denn er konnte große Mengen Abraum im Hoch- und Tiefschnitt aufnehmen. Die Eimerschaufeln waren mit Schaken an einer langen Kette befestigt. Angetrieben wurde die Kette von einem 6000 Volt (6kV) Elektromotor über ein Getriebe mit Überlastungskupplung und Antriebswelle. Mehrere Seilwindenwerke sorgten dafür, dass man die Eimerkette in jede gewünschte Stellung heben und senken konnte. Das Fahrwerk im Baggerunterteil wurde durch Elektrogleichstrommotoren angetrieben. Das Unterteil war ausgelegt für den Betrieb auf Schienen oder auf Raupenfahrwerken. Der Bagger erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6 m/min.
Abgebremst wurden die Antriebssysteme mit Hilfe einer elektro-hydraulisch angetriebenen Mechanik, dem sog. Bremslüfter. Die benötigte Energie von 6000 Volt (6 kV) erhielten die Eimerkettenbagger über separate Kabeltrommeln, ähnlich wie bei den Schaufelradbaggern.
Die Baggerfahrer steuerten den Eimerkettenbagger aus zwei Führerständen auf Höhe des drehbaren Oberbaus bzw. rechts und links des oberen Endes der Eimerrinne.
Die Baggerschaufeln sind wichtige Zeugnisse des Braunkohletagebaus und der Technikgeschichte.
(Cynthia Thomas, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
- Erbauung Vermutlich aus den 1970er und 1980er Jahren; seit Ende des 19. Jahrhunderts produziert
Quellen/Literaturangaben:
- Bergbau-Technik-Park e.V. (Hg.): Datenblätter zu den Schauobjekten des Bergbau-Technik-Parks. In: Bergbau-Technik-Park, unveröffentlicht 2021.
- Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen. Beucha/Markkleeberg 2011.
Bauherr / Auftraggeber:
- Eigentümer: Bergbau-Technik-Park
BKM-Nummer: 30600128