Elektrische Grubenlok EL

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Großpösna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 14′ 46,41″ N: 12° 25′ 15,25″ O 51,24622°N: 12,4209°O
Koordinate UTM 33.319.998,35 m: 5.680.366,88 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.529.494,96 m: 5.679.120,76 m
  • Bergbau-Technik-Park, El2

    Bergbau-Technik-Park, El2

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Die als Schauobjekt ausgestellte Elektrische Lokomotive EL 2 trägt die Bezeichnung „EL 2 4-1137-100-B3 und wurde im Lokomotivenbau Elektrotechnische Werke “Hans Beimler (LEW) in Hennigsdorf hergestellt. Sie gehört zu einer Baureihe an Grubenlokomotiven, die mit Gleichstrom betrieben wurde und zur Ellok-Baureihe gehören. Die LEW Hennigsdorf war einen Schienenfahrzeughersteller in der DDR und dort alleiniger Hersteller von Elektrolokomotiven; dieser produzierte von 1952 bis 1988 insgesamt 1384 Exemplare, von denen heute nur noch drei in Deutschland aktiv betrieben werden. Einige dieser Grubenlokomotiven der DDR sind erhalten geblieben und können heute als technische Denkmäler in einigen Freilicht- und Industriemuseen Deutschlands bestaunt werden.
Für den Transport von Braunkohle und Abraum, Material und Belegschaft verfügte der Tagebau Espenhain seit den späten 1930er Jahre über Elektrolokomotiven. Die Elektrischen Lokomotiven EL2 lösten Anfang der 1970er Jahre die älteren Lokomotiven von AEG und Siemens (150 Tonnen) der 1940er Jahre ab. Mit einer Spurbreite von 1435 mm fuhren die EL2 in Normalspur und dies ermöglichte eine direkte Verbindung mit dem Schienennetz der Deutschen Reichsbahn. Das ist für diesen Tagebau eine Besonderheit, da die gängige Spurweite im Bergbau 900 mm betrug.
Elektrolokomotiven (EL) dieser Bauart bestehen aus einem Fahrerhaus mit elektrischem Steuer und Schalteinrichtungen im Oberbau, den Stromabnehmern sowie dem Fahrwerk im Unterbau. Was die Elektrolokomotiven von denen aus den Bestand der Deutschen Reichsbahn unterschied war die doppelte Bestückung mit Stromabnehmern: ein paar für die Oberleitung in den stationären Gleisen und je ein paar rechts und links für die Seitenfahrleitungen in rückbaren Gleisen. Der Oberbau der Lokomotiven ist auf zwei Unterwagen montiert mit je zwei Achsen und je zwei eingebauten Gleichstrommotoren. An den Unterwagen befindet sich auch die Kupplungseinrichtung zum Anhängen der Waggons. Zur Erhöhung der Reibung zwischen Schiene und Räder bei Glätte wurde jede Achse mit 4 Sandkästen mit eingebauter Dosiereinrichtung bestückt. Die Lokomotiven konnten in jeder Schaltstufe vorwärts- und rückwärtsfahren: vor der Wagenreihung im gezogenen Betrieb, wie auch hinter der Wagenreihung im geschobenen Betrieb. Die Tätigkeit, die E-Loks zu steuern, bedurfte einer gesonderten Ausbildung sowie regelmäßige Weiterbildungen.
Nach der Wiedervereinigung von DDR und BRD im Jahre 1990 konnten einige Sparten der LEW Hennigsdorf in AEG, Adtranz oder zu Alstom überführt werden. Andere Sparten wurden aufgelöst und in ganz neue Sparten (wie Elektrowärme, elektrische Haushaltsgeräte) umfunktioniert werden.
Der Elektrischen Lokomotive kommt bergbaugeschichtlich, regionalgeschichtlich sowie technikgeschichtlich große Bedeutung zu.

(Cynthia Thomas, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
  • Erbauung 1970er Jahre, vermutlich 1971

Quellen/Literaturangaben:
  • Bergbau-Technik-Park e.V. (Hg.): Datenblätter zu den Schauobjekten des Bergbau-Technik-Parks. In: Bergbau-Technik-Park, unveröffentlicht 2021.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Eigentümer: Bergbau-Technik-Park e.V.
  • Entwurf/Ausführung: LEW Hennigsdorf, Berlin (GND: 2134931-9)

BKM-Nummer: 30600110

Elektrische Grubenlok EL

Schlagwörter
Ort
Gruna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Elektrische Grubenlok EL”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30600110 (Abgerufen: 20. März 2025)
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