Die AFB 17 wurde nach zweijähriger Bauzeit am 6. Februar 1945 im Großtagebau Espenhain in Betrieb genommen.
Erst ab Kriegsende konnte die AFB 17 den normalisierten Betriebsablauf beginnen und bewegte sich halbkreisförmig und scheibenweise von Süd nach Nord in Richtung Markkleeberg und dann wieder zurück bis kurz vor Dreiskau-Muckern in Richtung Espenhain.
Der Tagebau Espenhain, südöstlich der Stadt Leipzig, wurde 1937 aufgeschlossen und war bis 1996 in Betrieb. Die Abraumförderbrücke befand sich als wichtige Fördermaschine zwischen der Gewinnungsseite (Abbau von Braunkohle) und der Verkippungsseite (Abraum) und umfasste eine Gesamtlänge von 500 Metern. Sie war bis zum Bau der F60 des Tagebaus Welzow-Süd im Jahr 1972 die größte, bewegliche Arbeitsmaschine der Welt.
Das Fragment gehört zur Haldenstütze der Abraumförderbrücke und zeigt eine Konstruktion aus genieteten Vertikal- und Horizontalstreben sowie Querverbindungen. Das Haldenstützenfragment hat ein Gesamtgewicht von ca. 10 Tonnen.
Als eines der größten, technischen Geräte war die Abraumförderbrücke (AFB 17) Wahrzeichen und Symbol im Mitteldeutschen Revier des Braunkohletagebaus. Das erhaltene Fragment ist daher bergbaugeschichtlich, regionalgeschichtlich sowie technikgeschichtlich vor sehr großer Bedeutung.
(Cynthia Thomas, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
- Erbauung 1942-1944 Erbauung; 1945 Aufstellung
Quellen/Literaturangaben:
- Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen. Beucha/Markkleeberg 2011.
Bauherr / Auftraggeber:
- Eigentümer: Bergbau-Technik-Park e.V.
- Entwurf/Ausführung: Mitteldeutsche Stahlwerke GmbH Lauchhammer
BKM-Nummer: 30600123