Diese Objektgruppe zeigt Relikte des Kalten Krieges in Nordrhein-Westfalen sowie ein Objekt in Hessen. Eine eigene Zusammenstellung versammelt entsprechende Spuren in Rheinland-Pfalz.
Der Kalte Krieg (1945 bis um 1989) Die Zeit des so genannten „Kalten Krieges“ schloss sich fast unmittelbar an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und die Besatzungszeit in Deutschland an. Stetig schwelende Konflikte zwischen den Großmächten USA und UdSSR – bzw. den sich mit immer mehr und immer stärkeren Atomwaffen rüstenden militärischen Bündnissen NATO und Warschauer Pakt – bargen stets auch die latente Gefahr eines mit Atomwaffen geführten Krieges. Als bedrohliche Krisen des Ost-West-Konflikts sind hier vor allem die Berlin-Blockade 1948/49, der Koreakrieg 1950-53, der Mauerbau in Berlin 1961 und die Kubakrise von 1962 zu nennen.
Der „heiße“ Kalte Krieg beruhigte sich seit Anfang der 1970er-Jahre allmählich durch eine gegenseitige Annäherungen der beiden Blöcke („politisches Tauwetter“). Seit dem Ende der 1970er- und vor allem in den 1980er-Jahren wurden schließlich umfangreiche Abrüstungsabkommen über Kernwaffen geschlossen, darunter die Reihe von Gesprächen und Verträgen zur nuklearen Rüstungsbegrenzung SALT Strategic Arms Limitation Talks, die u.a. im 1972 geschlossenen ABM-Vertrag Anti-Ballistic Missile Treaty mündeten, START Strategic Arms Reduction Treaty (START I von 1991/1994, 2009 ausgelaufen / START II von 1993) sowie der INF-Vertrag Intermediate Range Nuclear Forces von 1987/1988. Der Kalte Krieg endete letztlich mit den politischen Umwälzungen seit 1989 – und damit auch das mit ihm verbundene Schreckensszenario eines Atomkriegs. Formell wurde der Kalte Krieg mit dem internationalen Abkommen über die Schaffung einer neuen friedlichen Ordnung in Europa, der Charta von Paris vom 21. November 1990, beigelegt. Mitte des Jahres 1991 wurde das Militärbündnis des Warschauer Pakts im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion aufgelöst.
Vorsorge für einen möglichen Atomkrieg Vor dem Hintergrund des nuklearen Wettrüstens der Militärbündnisse wurden Notfallpläne für den Fall eines atomaren Kriegs vorbereitet und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung getroffen. Die Bonner Bundesregierung wie auch die Regierungen der Bundesländer errichteten unter höchster Geheimhaltung atombombensichere Bunker, die im Kriegsfall als Ausweichsitze dienen sollten. Der im rheinland-pfälzischen Ahrtal angelegte Bunker der Bundesregierung war die wohl größte Anlage dieser Art: Eine unterirdische Stadt mit einem Labyrinth von 17 Kilometer langen Gängen für mehrere Tausend Bewohner.
In der heutigen Kulturlandschaft finden sich neben auf Angriff gerichteten „offensiven“ Relikten wie Militärdepots, Raketenstellungen usw. auch zahlreiche „defensive“ Objekte dieser Zeit wie z.B. Bunkeranlagen.
Internet www.hdg.de: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Kalter Krieg (Text Markus Würz, abgerufen 13.03.2024) de.wikipedia.org: Kalter Krieg (abgerufen 14.08.2020) frank-moeller.eu: „Erinnerungskultur und Gegenwartsdeutung“. Fünf Beispiele für bauliche Spuren des Kalten Krieges im Rheinland (abgerufen 14.08.2020)
Literatur
Friedman, Norman (2006)
Der Kalte Krieg. 1945-1991. München.
Pötzl, Norbert F.; Traub, Rainer (2010)
Der Kalte Krieg. Wie die Welt den Wahnsinn des Wettrüstens überlebte. München.
Spuren aus der Zeit des Kalten Krieges (1945 bis um 1989/90)
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Spuren aus der Zeit des Kalten Krieges (1945 bis um 1989/90)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-239925 (Abgerufen: 18. September 2024)
In App öffnen
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.