Die Militärische Bahnlinie in der Wahner Heide Bereits 1877/78 wurde mit dem Bau einer Förderbahn begonnen, um Material- und Munitionstransporte durchzuführen und Soldaten und Personal in das schwer zugängliche Gelände zu befördern. Die Bahnen fuhren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde. Mit der Zeit wurde die Bahn bis zum Ersten Weltkrieg immer weiter ausgebaut, so dass die Trasse schließlich einmal um das ganze Gelände des Truppenübungsplatzes führte. Auch ein Bahnhof wurde gebaut. Der Bahnhof Altenrath (westlich der ehemaligen Siedlung Sand) war ein Fachwerkbau. Heute ist nur noch das Plateau dieses Bahnhofs (das mit Birken bestanden ist) im Gelände erkennbar. 1926 sollte die Bahn als Ausflugsbahn Verwendung finden, was jedoch nicht umgesetzt werden konnte. Zu Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Bahngleise dann abgebaut. Gut sichtbar ist noch die Trasse der alten Bahnstrecke, die ungefähr parallel zur Altenrather Straße verlief, durch eine Wallstruktur.
(Alexandra Lehmann / LVR-Umweltamt 2003)
Der „NATO-Bahnhof“ Unmittelbar südlich der Bundesautobahn A3 an der Anschlussstelle Königsforst liegt eine ehemalige Gleisanlage des belgischen Militärs, die von der Strecke der Aggertalbahn nach Süden abzweigte und in einem Kopfbahnhof im nördlichen Teil der Wahner Heide endete – dem so genannten „NATO-Bahnhof“. Der am Ende des Porzer Wegs liegende viergleisige Kopfbahnhof diente seit den 1950er Jahren bis zum Abzug der belgischen Truppen 2004 als Umschlagplatz für Panzer, Militärfahrzeuge und Ausrüstung. Heute ist von den ehemaligen gebäudlichen Einrichtungen nichts mehr zu erkennen, diese sind inzwischen zurückgebaut. Einzig die allmählich zuwuchernden Gleise, Weichen und Prellböcke befinden sich noch in ihrem Schotterbett. Auch die Beleuchtungsmasten stehen noch (2011). Die Gleisanlage und der Kopfbahnhof als „Überbleibsel der belgischen Truppen“ werden als lost sites bzw. lost places (d.h. verlorene, verlassene, aufgegebene oder vergessene Orte, Anlagen und Stätten) wie folgt beschrieben (www.pigasus.de): „NATO-Bahnhof [...] Nur ein kleines Gebäude steht neben den Gleisen, in dem noch ein Sockel und die Kabeldurchführung zu erkennen sind – früher stand hier ein Stromaggregat mit VW-Motor, nebenan lag ein Sozialraum für die Mannschaft. Auch Telefon gab es am Gleis: sowohl das Bahnnetz als auch das Rösrather Ortsnetz waren angeschlossen.“
Renaturierung seit 2011 Anfang 2011 wurde damit begonnen, den Bahnhof als Kompensationsmaßnahme für den Ausbau der Autobahn A3 zwischen Köln-Delbrück und Mülheim zurückzubauen. Die Betonplatten wurden zerkleinert und abgefahren. Nebenan wurde eine rund 90 Meter breite Grünbrücke errichtet, um Wahner Heide und Königsforst zu verbinden und den heimischen Tieren wieder eine Möglichkeit zu geben, von einem Gebiet ins andere zu wechseln.
„Im Winter 2015/2016 wurde der Vorwald vornehmlich aus Kiefern und Späten Traubenkirschen, der inzwischen auf dem Gleiskörper gewachsen war, gerodet, um die metallenen Hinterlassenschaften einschließlich Schienen und Beleuchtungsanlage entnehmen zu können. Dies folgte dann im Winter 2016/17. Der standortfremde Gleisschotter soll allerdings nicht entfernt werden, sodass die Bauarbeiten in dem Bereich der ehemaligen Gleisanlagen und der Verladerampe nunmehr abgeschlossen sind. Mehrere streng geschützte Amphibien- und Reptilienarten nutzen den Gleisschotter als Habitatbestandteil, sodass ein Rückbau aus Artenschutzgründen problematisch gewesen wäre.“ (www.wahnerheide.net)
Internet www.pigasus.de: Relikte in der Heide, NATO-Bahnhof (Stand 22.07.2011, abgerufen 22.09.2011) www.wahnerheide.net: Die Verladerampe in der Wahner Heide (abgerufen 15.10.2019) de.wikipedia.org: Belgische Streitkräfte in Köln (abgerufen 15.09.2011)
Militärische Gleisanlage und Kopfbahnhof in der Wahner Heide
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