Der Kölner Stadtteil 302 Sülz gehört zum Stadtbezirk 3 Lindenthal. In Sülz leben heute etwa 36.000 Menschen auf einer Fläche von 5,17 Quadratkilometern (35.342 Einwohner*innen zum 31.12.2009 bzw. 36.687 zum 31.12.2017 und 36.732 zum 31.12.2019, www.stadt-koeln.de).
Geschichte und Ortsname In römischer Zeit mündete die von Trier (Augusta Treverorum) kommende Agrippa-Straße im Bereich des heutigen Sülz an das römische Köln, die Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Ferner sind zahlreiche Relikte der römischen Wasserleitung, welche die CCAA über eine Strecke von 95,4 Kilometern mit Trinkwasser aus der Eifel versorgte, bis heute in Sülz erhalten.
Der Ortsname geht auf einen erstmals 1145 als Sulpece bzw. 1181 als Sulpze urkundlich erwähnten Fronhof zurück, der zur Kölner Benediktinerabtei Sankt Pantaleon gehörte. Am Standort der 1906/09 nach Plänen von Franz Statz (1848-1930, Sohn des Dombaumeisters Vincenz Statz) erbauten Nikolauskirche befand sich seit dem 12. Jahrhundert eine Wallfahrtskapelle Sankt Nikolaus. Diese wurde jedoch 1474 im so genannten „Neusser Krieg“ während der Kölner Stiftsfehde 1473-1478 wie alle Bauten vor den Toren Kölns niedergelegt. „Ab 1487 wurde der Klosterhof als 'Neuenhof' südlich des alten Dorfkerns an der Berrenrather Straße neu aufgebaut. Die 'Neuenhöfer Allee' hält die Erinnerung an diesen Hof wach, der sich noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts dort befand. Das 'Weißhaus', die Sommerresidenz der Äbte von Sankt Pantaleon an der Luxemburger Straße, bildete mit dem Neuenhof eine Wirtschaftseinheit.“ (www.stadt-koeln.de, Sülz)
Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert Sülz gehörte im 19. Jahrhundert zur Gemeinde Kriel, die wiederum zur seit der Franzosenzeit bestehenden Mairie Efferen (ab 1800, unter Preußen dann ab 1816 Bürgermeisterei) des Landkreises Köln gehörte. 1816 zählte die Landgemeinde Kriel, welche die Orte Kriel, Deckstein, Kitschburg, Lind und Lindenburg umfasste, insgesamt gerade einmal 157 Einwohner (Kisky u.a. 1966, S. 11). Im Zuge der „zweiten Grenzveränderung der ersten Eingemeindungsaktion“ wurde die gesamte Gemeinde Kriel zum 1. April 1888 nach Köln eingemeindet (ebd., S. 20-21). Bei der letzten Volkszählung vor der Eingemeindung wurden 1885 in Sülz bereits 2.495 Einwohner gezählt (www.digitalis.uni-koeln.de, S. 124).
Lagen auf dem Gebiet des heutigen Sülz zuvor einzig landwirtschaftlich genutzte Flächen, so entwickelte sich der Ort ab Mitte des 19. Jahrhunderts über die Ansiedlung kleiner Gewerbebetriebe und Fabriken, darunter zahlreiche Sand- und Kiesgruben sowie Ziegeleien. Diese mit einem beträchtlichen Bevölkerungszuzug einhergehende Entwicklung lässt sich exemplarisch bei einem Vergleich der historischen Karten der Preußischen Uraufnahme (1836-1850) und den Karten der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) nachvollziehen (vgl. unter der Kartenansicht). Ab etwa 1900 entstanden im Bereich der Luxemburger Straße, der Berrenrather Straße und der Zülpicher Straße städtisch geprägte Wohnviertel mit stadtbildprägenden Erholungsplätzen. Zusammen mit seinem Nachbarstadtteil Klettenberg weist Sülz heute mit 42,1 % den höchsten Anteil an Erholungsflächen aller Kölner Stadtteile aus (de.wikipedia.org, Sülz). Zusammen mit Köln-Lindenthal teilt sich Sülz den Bereich der Parkanlage Decksteiner Weiher.
Köln-Sülz ist über die Bundesstraße B 265 (Luxemburger Straße) und die Anschlußstelle Köln-Klettenberg an die Bundesautobahn A 4 angebunden. Von Nordwesten nach Südosten quert die Militärringstraße (L 34) den Stadtteil. Neben mehreren Buslinien verbinden die Stadtbahnlinien 9, 13 und 18 Sülz mit dem Kölner Zentrum um der Umgebung.
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 601, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Kisky, Hans; Köllen, Johann; Steimel, Robert (1966)
Siegel und Wappen, Burgen und Schlösser im Landkreis Köln. Festschrift zum 150jährigen Bestehen am 16. April 1966. Köln-Zollstock.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 437, Köln (2. Auflage).
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