Zur Entstehungszeit Kölns spielte der Duffesbach eine zentrale Rolle im Leben der Stadtbewohner, heute ist er in weiten Teilen seines Laufes nicht mehr überirdisch sichtbar.
Der Duffesbach war eines der ausschlaggebenden Landschaftselemente, die die ersten römischen Siedler dazu bewogen hat sich an dieser Stelle niederzulassen. Neben der dem Ufer vorgelagerten Rheininsel, auf der sich heute das Martinsviertel und Teile der Altstadt befinden, war der Duffesbach ein wichtiger Standortfaktor. Er bildete eine natürliche Barriere und bot der neuen Siedlung Schutz gegenüber unerwünschten Eindringlingen. Sein Ursprung liegt in Hürth-Knapsack, von wo aus er in Richtung Osten nach Köln hinein fließt um dann in den Rhein zu münden. Dies tut er aber nur aufgrund anthropogenen Beisteuerns. Ursprünglich versickerte der Bach bereits auf Höhe des heutigen Stadtteils Zollstock, die Römer verlängerten den Bachlauf aber später entlang der Stadtmauer bis hin zum Rhein. Im Mittelalter nutzten Handwerker wie Gerber, Walker und Färber sein Wasser, Bauern mit angrenzenden Ackerflächen bewässerten damit ihre angrenzenden Felder. Zahlreiche Straßennamen aus der der französischen Besatzungszeit 1794-1814 gehen auf den heute unsichtbaren Bach zurück. „Der Bach hatte in früherer Zeit unterschiedliche Namen. In Köln hieß er wie der Gleueler Bach, nur 'die Bach'. Der Straßenzug, der den Bach in Köln begleitete, heißt als Ganzes die Kölner Bäche. Vor Köln hieß er meist 'Hürther Bach'.“ (de.wikipedia.org)
Im Laufe der Jahre hat die Bedeutung des Baches stark abgenommen. Heute ist er auf seinem gesamten Verlauf kanalisiert und zu großen Teilen durch eine unterirdische Rohrleitung geführt. Auf Kölner Stadtgebiet fließt er ab der Autobahn A4 südlich der Berrenrather Straße in Sülz lediglich um die 600 Meter an der freien Luft.
Der Duffesbach ist ein sehr naturferner Bach, der keinerlei Erlebnis-Charakter aufweist und nicht von der Bevölkerung wahrgenommen wird. Eine Renaturierung wie beim Frechener Bach ist allerdings unwahrscheinlich, da der Duffesbach auf weiten Strecken nie ein natürliches Bachbett gehabt hat. An seinem Oberlauf ist eine Renaturierung aufgrund Platzmangels auch nur schwer umzusetzen. Doch seine schlechte Wasserqualität (Güteklasse III-IV) lässt im Wasser selber kaum Leben zu. Sehr niedriger Sauerstoffgehalt und eine große Menge toxischer Stoffe führen dazu, dass der Fischbestand so gut wie nicht mehr vorhanden ist. Das Wasser riecht faulig, und der Gewässerboden ist mit Abwasserpilz bedeckt.
Internet www.ksta.de: Dem Duffesbach-Irrtum auf der Spur (abgerufen 22.10.2014) www.steb-koeln.de: Welche Bäche fließen im Stadtgebiet? (abgerufen 22.10.2014) de.wikipedia.org: Duffesbach (abgerufen 22.10.2014) www.koeln-lotse.de: Der Duffesbach – ja wo ist er denn? (Uli, der Köln-Lotse vom 25.04.2020, abgerufen 27.04.2020) www.koeln-lotse.de: Der Kölner Wasserkrieg: Streit um den Duffesbach (Uli, der Köln-Lotse vom 09.05.2020, abgerufen 11.05.2020)
Literatur
Geyr von Schweppenburg, Monica (2006)
Leben im grünen Bereich – Das Kölner Grünsystem. Köln.
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