Der Weiher wurde von 1927-1929 vom Garten- und Landschaftsarchitekten und Stadtbaurat Theodor Nußbaum (1885-1956) nach Plänen des Stadtplaners und Architekten Fritz Schumacher (1869-1947) angelegt. Der Weiher insgesamt besteht aus zwei größeren Wasserbecken, die mit einem Kanal verbunden sind. Das nördliche Becken ist quadratisch mit einer rechteckigen Insel, die für Besucher nicht zu betreten ist. In der nordöstlichen Ecke des Beckens ragt das Ufer in den quadratischen Grundriss des Weihers hinein, dort befindet sich das Ausflugsrestaurant „Haus am See“. Ein breiter Kanal führt in einem leichten Bogen, der sich an Kurve des Grüngürtels in diesem Bereich anpasst, zum südlichen Wasserbecken. Der Kanal wurde als Übungsstrecke für Ruderer angelegt, und wird beidseitig von Kastanienalleen begleitet.
Die Bäume der Alleen am Decksteiner Weiher sind heute zum Teil um die 80 Jahre alt. Eine Allee dieses Ausmaßes und Alters erzeugt immer eine ganz bestimme Atmosphäre und gibt dem Weiher mitsamt Umgebung den Charakter einer größeren Parkanlage. Ursprünglich fanden Alleen Verwendung in Schlossgärten, in erster Linie als gestalterisches Element um dem Betrachter eine Freude zu machen. Gleichzeitig waren sie ein Mittel zur Gliederung großer Parks in kleinere Unterbereiche. Ihr Name stammt vom französischen Wort „aller“ was so viel wie gehen bedeutet. Alleen waren zu Beginn Laubengänge, die zum Spazieren einluden.
Das südliche Becken öffnet sich vom Kanal aus in geometrischen Formen. Sein Grundriss erinnert an eine Aneinanderreihung verschieden großer Rechtecke, in der südlichsten Spitze schließt sich ein Halbkreis an. Das größere der beiden Becken hat in Teilbereichen eine Ausdehnung von 300 Metern. Insgesamt umfasst der Weiher um die 20 Hektar und hat eine ungefähre Tiefe von 1,50 Metern. Der Aushub wurde zu Aussichtshügeln aufgeschüttet.
Im Zweiten Weltkrieg wurde auch der Decksteiner Weiher durch Bombenabwürfe beschädigt. Teile des Gehölzbestandes mussten nach Kriegsende im Rahmen der Instandsetzungsarbeiten neu gepflanzt werden, und das Becken des Weihers musste abgedichtet werden. Der Decksteiner Weiher gehörte zu den ersten Parkweihern, die nach dem Krieg restauriert wurden. In der Regel wurde Ton verwendet um die Risse und Löcher zu schließen und die Becken erneut mit Wasser füllen zu können.
Aus Ermangelung eines natürlichen Zuflusses wird der Weiher regelmäßig mit Leitungswasser nachgefüllt, eine Pumpe ist in Planung. Neben Wasservögeln wie Graureiher, Haubentaucher und Teichhuhn leben u.a. Barsche, Brassen, Hechte und Aale in dem Gewässer. An Amphibien sind bis auf die Erdkröte und vereinzelte Grasfrösche kaum noch Tiere anzutreffen.
(Hannah Brüggemann, NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln, 2014)
Quelle
Persönliches Gespräch mit Herrn Klaus Simon über den Decksteiner Weiher, 04.11.2013.
Internet
www.rheinfalter.de: Köln - Decksteiner Weiher (abgerufen 27.10.2014)
koeln-magazin.info: Wandern um den Decksteiner Weiher und Fort VI (abgerufen 27.10.2014)
de.wikipedia.org: Decksteiner Weiher (abgerufen 27.10.2014)