Die Werkssiedlung Knappenrode entstand in verschiedenen Bauetappen. Die ersten Bauten entstanden entlang der Lessingstraße mit dem »Obersteigerhaus« und den ersten Doppelhäusern um 1913. Die zweite erkennbare Bauetappe ist in die 1920er Jahre zu datieren. Hier entstanden die Doppelhäuser in der Friedrich-List-Straße, Am Hochwald und in der Karl-Marx-Straße. Die nächsten Häuser folgten in den 1930er Jahre mit den Mehrfamilienhäusern in der Aufbaustraße und Am Stadion. Die letzte größere Bauphase datiert in die 1950er und 1960er Jahre. In dieser Zeit entstanden die Mehrfamilienhäuser entlang der Karl-Marx-Straße und wohl auch am Bahnhofsweg. Hinzu kamen in den darauffolgenden Jahren verschiedene Einfamilienhäuser entlang der Lessingstraße, Friedrich-Ebert-Straße und Am Stadion. Ergänzt wird die Siedlung durch Sozialbauten, wie der Schule (1914), dem Kulturhaus (1915), dem Kaufhaus (1915), dem Postamt (1931), dem Freibad (1935), dem Kindergarten »Wirbelwind« (1955) und der »Knappenkampfbahn« (1953 - 55). Verschiedene Sanierungsmaßnahmen führten zu einem stark überformten Erscheinungsbild der Siedlung, so dass das Gesamtbild nicht mehr vollständig gegeben ist. Dennoch ist die Werkssiedlung vor allem im Zusammenhang mit der Brikettfabrik Knappenrode von orts- und technikgeschichtlicher Relevanz.
(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
- Erbauung zwischen 1910 und 1980
Quellen/Literaturangaben:
- Noack, Maximilian Claudius: Werkssiedlungen in Sachsen: Grube Werminghoff (heute Knappenrode). In: Deutscher Werkbund Sachsen (Hg.): Werkbericht Deutscher Werkbund Sachsen, Bd. 4, Leipzig 2016, S. 8.
- Wuttke, Armin: Die Bergarbeitergemeinde Knappenrode. 1. Aufl., Knappenrode 1994 .
- Energiefabrik Knappenrode (Hg.): Entdeckerkompass. 8 Routen - ein Erlebnis. Hoyerswerda 2020.
Bauherr / Auftraggeber:
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BKM-Nummer: 30800013