Seine herausragende Bedeutung für die Industriegeschichte und ein Bezug zur Braunkohleförderung und Energiegewinnung ergibt sich aus dem Zusammenhang mit den »Eintracht Braunkohlewerken und Brikettfabriken AG«, auch »Brikettfabrik Werminghoff« genannt.
Der Platz wird weiterhin flankiert von stattlichen Wohngebäuden für die Steiger und Obersteiger. Die Gestaltung der Nordseite des Platzes blieb unvollendet hier sollte ursprünglich die Kirche errichtet werden. Auch heute noch sind trotz Umbauten die qualitätvolle Massenkomposition der Gebäudeteile, Dächer und Fensteröffnungen wie auch die ursprünglichen Gestaltungsideen weiterhin sehr gut ablesbar. Unpassende Umbauten ließen sich mit vertretbarem Aufwand zurückführen. Es ist weiterhin ein Hofgebäude gleicher Bauzeit und Bauweise vorhanden. Unverzichtbar ist das Gebäude des Kaufhauses für die bauliche Fassung der Ostseite des August-Bebel-Platzes. Es hat eine nicht zu unterschätzende Ensemblewirkung. Somit ist das Kaufhaus von wesentlicher baugeschichtlicher, städtebaulicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung. Bis heute ist der enge räumliche und funktionale Zusammenhang zwischen Braunkohlenwerk und Werkssiedlung offensichtlich und trägt zum industriegeschichtlichen Wert all seiner Bestandteile bei.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
- Erbauung 1915
Quellen/Literaturangaben:
- LMBV, Wandlungen und Perspektiven 17: Werminghoff/ Knappenrode.
- Förderverein Lausitzer Bergbaumuseum Knappenrode e. V., Armin Wuttk, Die Bergarbeitergemeinde Knappenrode.
- LMBV, 90 Jahre Bergarbeitergemeinde Knappenrode.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken AG, Welzow
- Entwurf: wohl Rose & Röhle, Dresden
BKM-Nummer: 31000008