Das Denkmalschutzgesetz des Landes Rheinland-Pfalz definiert die Kulturdenkmäler folgendermaßen (§ 3 - Begriff des Kulturdenkmals):
„Kulturdenkmäler sind Gegenstände aus vergangener Zeit, die Zeugnisse, insbesondere des geistigen oder künstlerischen Schaffens, des handwerklichen oder technischen Wirkens oder historischer Ereignisse oder Entwicklungen, Spuren oder Überreste menschlichen Lebens oder kennzeichnende Merkmale der Städte und Gemeinden sind und an deren Erhaltung und Pflege oder wissenschaftlicher Erforschung und Dokumentation aus geschichtlichen, wissenschaftlichen, künstlerischen oder städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht.“
Mit Stand November 2023 sind in der Stadt Sinzig 91 Baudenkmäler und 39 Bodendenkmäler sowie vier Denkmalzonen und ein Grabungsschutzgebiet in die Denkmalliste aufgenommen. Diese verteilen sich wie folgt auf die Stadtteile:
Sinzig Kernstadt: 45 Baudenkmäler, zwei Denkmalzonen, ein Grabungsschutzgebiet und 19 Bodendenkmäler. Weil das Kriegerdenkmal unterhalb der Kirche Sankt Peter eigenständig beschrieben ist, werden 68 zugehörige Objekte gelistet. Im Denkmälerverzeichnis ist das Kriegerdenkmal bei der Kirche Sankt Peter erwähnt.
- Sinzig-Bad Bodendorf: 16 Baudenkmäler, eine Denkmalzone und 5 Bodendenkmäler
- Sinzig-Franken: 9 Baudenkmäler und zwei Bodendenkmäler
- Sinzig-Koisdorf: 5 Baudenkmäler
- Sinzig-Löhndorf: 10 Baudenkmäler, eine Denkmalzone und 7 Bodendenkmäler
- Sinzig-Westum: 7 Baudenkmäler und 6 Bodendenkmäler
Mitglieder des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V. haben die Objekte im Rahmen eines Projekts „Schau mal Denkmal“ aufgesucht und dokumentieren den Denkmalbestand hier. Die Reihenfolge der zugehörigen Objekte richtet sich nach der Reihenfolge der Nennung im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler für den Kreis Ahrweiler.
In der Kernstadt Sinzig reicht das Denkmälerinventar von der Katholischen Pfarrkirche Sankt Peter über den Zehnthof, das Kloster Helenenberg, die Reste der Stadtbefestigung sowie eine Reihe feudaler und großbürgerlicher Bauten und Villen bis hin zu eher kleinbäuerlichen Fachwerkbauten und einigen Kleindenkmalen.
Im Zusammenhang mit Schloss Ahrental, auf halbem Weg zwischen Sinzig und Franken gelegen, sind Hof Hombüchel und ein Bildstock an der Zuwegung dorthin zu sehen.
Die ältesten Siedlungsspuren stammen in Sinzig aus vorgeschichtlicher Zeit: Gräber vom Rand der Rheinebene belegen die frühe Anwesenheit des Menschen.
In römischer Zeit entstand auf dem Geländesporn, auf dem später die Pfarrkirche Sankt Peter errichtet wurde, eine Dorf-ähnliche Siedlung - Sentiacum - mit wenigstens einer villa rustica. In der Rheinebene verlief die Römerstraße zwischen Andernach und Remagen. Hier betrieben die Römer eine Militärziegelei und eine Terra-Sigillata-Manufaktur. Römische Siedlungsspuren finden sich auch im Umfeld der engeren Stadt.
Im Waldgebiet Harterscheid an der Gemarkungsgrenze zur westlich von Franken gelegenen Nachbargemeinde Königsfeld weist ein Grabungsschutzgebiet auf ein erhaltenes archäologisches Denkmal hin.
(Elmar Knieps, Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V., 2024)
Internet
gdke.rlp.de: Denkmalschutzgesetz (DSchG) des Landes Rheinland-Pfalz vom 23. März 1978 - zum 17.07.2019 aktuellste verfügbare Fassung der Gesamtausgabe (PDF-Dokument, 109 KB, abgerufen 30.03.2024)