Jüdische Friedhöfe in Sinzig Schon im Mittelalter lebten Juden in Sinzig. 1782 wurden fünf jüdische Familien gezählt, bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts stieg ihre Zahl langsam an. Um 1859 Bildung des Synagogenverbands Sinzig, 1866 Zusammenschluss mit der jüdischen Gemeinde Remagen. 1875 gehörten zum Synagogenbezirk Sinzig die neun Spezialgemeinden Sinzig, Westum, Löhndorf, Bodendorf, Remagen, Oberwinter, Niederbreisig, Brohl und Oberbreisig. Zwei Friedhöfe sind bekannt, der neuere löste 1873 den bis dahin belegten alten Judenfriedhof auf dem Mühlenberg ab (Angaben vorab nach Reuter 2007).
Neuer jüdischer Friedhof Sinzig auf dem Kommunalfriedhof in der Koisdorfer Straße Der 1873 eingeweihte neue Judenfriedhof wurde bis in die NS-Zeit belegt, die letzte Beisetzung war 1940. Der 496 Quadratmeter umfassende Begräbnisplatz ist heute von drei Seiten vom 35 Jahre jüngeren christlichen Kommunalfriedhof umschlossen, von dem er durch Heckenpflanzen getrennt ist. Er ist sowohl von außen als auch vom Kommunalfriedhof aus zu betreten. Seit 1950 existiert eine steinerne Gedenktafel für die Opfer der NS-Zeit mit der Inschrift „Den jüdischen Opfern 1933-1945“.
„Am 12. Dezember 1870 hatte der Kaufmann Leo Hirsch jun. der israelitischen Gemeinde ein Feld zur Anlegung eines Friedhofes geschenkt. Das Genehmigungsverfahren zur Anlage eines Friedhofes auf diesem Grundstück dauerte zwei Jahre. Zu einer ersten Schändung kam es bereits im Mai 1877, als drei Grabsteine umgeworfen wurden. Auch in der NS-Zeit kam es zu Schändungen. (…) In der NS-Zeit wurde offenbar ein großer Teil der Grabsteine abgeräumt, da von den mindestens 80 Grabstätten nur noch 44 mit Grabsteinen bezeichnet sind. Im November 1942 wurde er zum Preis von 0,25 RM pro m² durch die Stadt Sinzig gekauft. Im August 1949 wurde der Friedhof der jüdischen Vermögensverwaltung zurückgegeben. Am 30. August 1958 ging die nördliche (unbelegte) Hälfte des Friedhofes wieder in der Besitz der Stadt über und wurde in die Belegung des allgemeinen Friedhofes einbezogen. (…)“ (alemannia-judaica.de)
Kulturdenkmal Das Objekt „Jüdischer Friedhof“ in Sinzig ist eine Denkmalzone (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2023, S. 65).
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Empfohlene Zitierweise
„Neuer Jüdischer Friedhof Sinzig auf dem Kommunalfriedhof (Denkmalzone)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-245743 (Abgerufen: 7. Dezember 2024)
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