Nach der Übernahme der Rheinlande durch die Preußen wurde die Hauptstraße durch das Rheintal um 1820 ausgebaut. Entlang der Chaussee wurden Meilensteine regelmäßig im Abstand von je einer preußischen Meile (= 7,532 Kilometer) in Köln beginnend auf der rechten Straßenseite gesetzt (auch wenn ein passender Standort oftmals der exakten Abstandseinhaltung vorgezogen wurde). Die Steine geben die Entfernungen zu den wichtigsten Nachbarstädten an.
Im Jahr 1820 wurde dieser Meilenstein aus Mendiger Basaltlava in Form eines Obelisken mit einer Höhe von 3,70 Metern gesetzt. Der Säulenfuß hat einen quadratischen Grundriss von 75 Zentimeter Länge. Diese aufwendige Form geht auf den preußischen Architekten und Begründer der modernen Denkmalpflege Karl Friedrich Schinkel zurück. Zusätzlich ist der Meilenstein mit einem gusseisernen preußischen Adler verziert. Er diente den Reisenden zur Orientierung. Auf ihm waren und sind Ortsangaben und Entfernungen vermerkt: etwa „CÖLLN 7 M“ und „COBLENZ 4 1/2 M“. Zwei mit dem Obelisken verbundene, steinerne Bänke boten den Reisenden die Möglichkeit zur Rast.
Kulturdenkmal
Das Objekt „preußischer Ganzmeilenstein, (bei) Koblenzer Straße 55“ in Sinzig ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2023, S. 66).
(Christoph Boddenberg und Elmar Knieps, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 2015/2023)
Quelle
Informationsschild am Objekt