Die große kreisangehörige Stadt Mayen ist mit rund 19.000 Einwohnern die größte Stadt der rheinland-pfälzischen Vulkaneifel (infothek.statistik.rlp.de). Sie gehört seit November 1970 zum Landkreis Mayen-Koblenz und ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Vordereifel.
Naturraum und frühe Siedlungsgeschichte Naturräumlich liegt Mayen, das sich selbst als das „Tor zur Eifel“ bezeichnet, zwischen der Eifel (nach Westen hin) und dem Koblenz-Neuwieder-Becken mit den Landschaften Pellenz und Maifeld in östlicher Richtung. Das in Hohenleimbach im Landkreis Ahrweiler entspringende 59,1 Kilometer lange Flüsschen Nette fließt auf seinem Weg zur Rheinmündung bei Weißenthurm durch Mayen. Eine vorgeschichtliche Siedlung ist über Grabfunde und frühe Steinbruchtätigkeiten (Basaltlava) in der Region belegt. Ausgehend von der Römerzeit ist vor allem über Töpfereien eine rege Wirtschaftstätigkeit der an der römischen Straßenverbindung von Andernach nach Trier liegenden frühen Siedlung nachzuweisen. „Im archäologischen Gebrauch ortsbezogener Begriffe steht Mayen synonym für Basalt- und Tonabbau sowie für Mühlstein- und Keramikproduktion. (...) Die Bedeutung von Mayen als blühender frühmittelalterlicher Wirtschaftsstandort verdeutlicht der Fund eines eines merowingerzeitlichen Münzschatzes, der zu den wenigen zählt, die bisher aus den südlichen Rheinlanden bekannt sind.“ (Bienert 2008, S. 11-12).
Entwicklung seit dem Mittelalter Der Name des 847 erstmals urkundlich belegten Ortes leitet sich wahrscheinlich vom keltischen magos (= „Feld, Ebene“) her, das keltisch-lateinisch als Magninis pagus als Bezeichnung für das Maifeld erscheint (ähnlich 905 Meginovelt bzw. im 11. Jahrhundert Meinevelt). Im Jahr 1041 erscheint Megena als Ortsname, später dann 1110 Meina und 1291 Meiene (Berger 1993). Der Ort wurde ab etwa 1280 mit einer Burg ausgebaut und weitere zehn Jahre später umfassend mit Mauer, Toren und Türmen befestigt. Seine Stadtrechte erhielt Mayen am 29. Mai 1291 auf Veranlassung des Trierer Erzbischofs Boemund I. von Warsberg (1286-1299 Kurfürst von Trier) durch König Rudolf von Habsburg (1218-1291, von 1273 bis 1291 römisch-deutscher König). In der Folge setzte ein verstärkter Gewerbe- und Marktbetrieb ein, u.a. mit zwei Kaufhallen (1344/45), drei Jahrmärkten, ab 1366 einem eigenen „Mayener Maß“ und acht Zünften im Jahr 1549 (Wensky 2008, S. 10 u. 59). Ab 1304 ist ein Amtmann im zu Kurtrier gehörigen Oberamt Mayen belegt, ab 1344 war Mayen kurtrierische Kellnerei (Amtsbereich).
Die Stadt wurde während des Pfälzischen Erbfolgekriegs besetzt und stark zerstört. Nach der erneuten Besetzung durch französische Revolutionstruppen fiel Mayen ab 1815 an Preußen und war ab 1816 Verwaltungs- und Kreissitz des Landkreises Mayen, der ab 1946 zum neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz gehörte. Im November 1970 wurden die beiden Landkreise Mayen und Koblenz zum neuen Landkreis Mayen-Koblenz zusammengelegt. Die Stadt Mayen ist Verwaltungssitz für die 27 Gemeinden der Verbandsgemeinde Vordereifel (bis 1. Januar 2002 Verbandsgemeinde Mayen-Land).
Lage und Kartenbild Mayen liegt unmittelbar an der Bundesautobahn A 48 von Trier nach Koblenz und nur wenige Kilometer entfernt von der A 61 (Ludwigshafen – Köln - Niederlande). Über die beiden Bahnhöfe Mayen Ost und Mayen West ist die Stadt an die der Eifelquerbahn angeschlossen. Zusammen mit den zu Mayen gehörenden vier Stadtteilen bzw. Ortsbezirken Alzheim, Hausen, Kürrenberg und Nitztal nimmt die Stadt Mayen einen weitaus größeren Raum ein, als dieser hier in der Fläche dargestellt wird. Die hiesige Geometrie folgt der im Mittelalter ummauerten Fläche zwischen den heutigen Straßen Habsburgring und Boemundring sowie der Nette – noch gut zu erkennen auf den historischen Karten der hier zwischen 1803 und 1820 erarbeiteten Topographischen Aufnahme der Rheinlande bzw. der Preußischen Uraufnahme von 1843-1878 (vgl. Kartenansicht).
Duden: Geographische Namen in Deutschland. Herkunft und Bedeutung der Namen von Ländern, Städten, Bergen und Gewässern. (Duden-Taschenbücher, 25.) S. 181, Mannheim u.a..
Bienert, Bernd (2008)
Merowingerzeitliche Besiedlung. Archäologische Befunde in den südlichen Rheinlanden. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IV.13.) S. 11-12 u. 82-84, Bonn.
Burggraaff, Peter (2002)
Das Mayener Grubenfeld. Stätte von ca. 7000 Jahren Basaltlavaabbau. Umgang mit dem bergbaulich und gewerblich geprägten kulturellen Erbe. In: Koschik, Harald (Hrsg.): Materialien für die Bodendenkmalpflege und Industriekultur, (Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland, 13.) S. 143-151. Köln.
Friedrich, Philipp (1993)
Bau der Eisenbahn Mayen-Daun-Gerolstein. In: Kreis Daun Vulkaneifel, Heimatjahrbuch 1994, S. 54-56. Daun.
Geiermann, Paul (1978)
Die Stadt Mayen mit ihren Jahrtausenden zwischen Vulkanen und Autobahnen. Mayen.
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