Seit dem 17. Jahrhundert lebten Juden kontinuierlich in Mayen. 1868 wurde die schnell anwachsende Gemeinde Mayen Sitz eines Synagogenbezirks.
Friedhof: Der älteste Grabstein des Friedhofs datiert von 1640 (vorstehende Angaben alle nach Reuter 2007).
Der Friedhof ist erstmals 1847 belegt worden und wurde bis zum 28. Juli 1942 genutzt. Er ist der jüngste von drei jüdischen Friedhöfen in Mayen und der einzige, der noch bis heute erhalten ist. Der alte jüdische Friedhof befand sich am Waldrand beim Schützenplatz und wurde im Jahr 1944 zerbombt. Jedoch wurden die 31 noch erhaltenen Grabsteine im Jahr 1945 auf den neuen jüdischen Friedhof in der Waldstraße gebracht. Der älteste dieser Grabsteine ist aus dem Jahr 1640. Im Jahr 1890 wurde der Friedhof zum ersten Mal geschändet und 20 Grabsteine zertrümmert. Heute sind auf einer Fläche von 20,42 Ar noch 203 Grabsteine erhalten. Der Friedhof ist abgesperrt und kann nur von außen besichtigt werden.
Die Karten der zwischen 1843 und 1878 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme weisen vor Ort einen Judenkirchhof aus. Da die Fläche jedoch nicht eindeutig verzeichnet ist, bleibt unklar, ob es sich hier um den nahegelegenen alten jüdische Friedhof „am Waldrand beim Schützenplatz“ oder die Parzelle des bis heute erhaltenen Begräbnisplatzes in der Waldstraße handelt (vgl. die historischen Karten in der Kartenansicht).
Denkmalzone
Der Jüdische Friedhof in der Waldstraße ist als Denkmalzone im Nordwesten der Mayener Altstadt ausgewiesen. Durch den Schutz als Kulturdenkmal soll gesichert werden, dass dieses geschichtliche Zeugnis erhalten bleibt und vor zu starkem Verfall geschützt wird.
(Jonas Breithaupt, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Internet
www.alemannia-judaica.de: Alemannia Judaica, Jüdischer Friedhof Mayen (abgerufen 04.03.2015)
www.uni-heidelberg.de: Uni Heidelberg, Jüdischer Friedhof Mayen (abgerufen 04.03.2015)