Amtsgericht Mayen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Mayen
Kreis(e): Mayen-Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 19′ 42,73″ N: 7° 13′ 51,66″ O 50,32854°N: 7,23102°O
Koordinate UTM 32.374.091,76 m: 5.576.656,08 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.587.698,31 m: 5.577.677,24 m
  • Blick über die Stadt Mayen mit Marktplatz, altem Rathaus und St.-Clemens-Kirche vom Goloturm der Genovevaburg aus (2019).

    Blick über die Stadt Mayen mit Marktplatz, altem Rathaus und St.-Clemens-Kirche vom Goloturm der Genovevaburg aus (2019).

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    Franz-Josef Knöchel
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Das Amtsgericht in der St.-Veit-Straße 38 ist ein dreigeschossiger Putzbau aus der Neurenaissance. Mit dem Bau wurde 1908 begonnen und 1910 wurde das Gebäude fertiggestellt. „Das im Stil Wilhelminischer Justizgebäude erbaute Haus mit Haupt- und zwei Seitenflügeln besitzt eine Dacheindeckung aus originalem Moselschiefer in altdeutscher Deckung, wie man sie heute nur noch selten sieht.“ (www.mjv.rlp.de).
Das Gerichtsgebäude wurde am 2. Januar 1945 bei einem Bombenangriff getroffen und schwer beschädigt. Nach dem Krieg wurde der zerstörte westliche Gebäudeflügel, der das Katasteramt beherbergte, wieder aufgebaut. Das Gericht und die Vermessungsbehörde blieben unter einem Dach, bis das Katasteramt im Jahre 1999 in ein neues Gebäude umzog.

1967 umfasste der Amtsgerichtsbezirk Mayen rund 65.000 Einwohner der Stadt Mayen und der Verbandsgemeinden Maifeld, Mendig und Vordereifel. Das Personal bestand aus etwa 50 Bediensteten, darunter fünf Richter und sieben Rechtspfleger. Bis zu den 1980er Jahren war das Mayener Gericht ein kleines Amtsgericht. 1986 war die Einführung des automatisierten gerichtlichen Mahnverfahrens. Seit dem 1. April 1992 sind dem Amtsgericht Mayen sämtliche Mahnverfahren in Rheinland-Pfalz zur ausschließlichen Bearbeitung zugewiesen. Seither stieg die Zahl der Mahnverfahren als Folge der landesweiten Zuständigkeit. Für die Aufnahme von Mitarbeitern sowie der technischen Ausstattung der Mahnabteilung wurde in den Jahren 1991/92 ein Anbau an das bestehende Gerichtsgebäude auf der Freifläche zwischen dem Amtsgericht und dem damaligen Kulturamt errichtet. In dem fünfgeschossigen Gebäude mit drei Vollgeschossen und ausgebautem Dachgeschoss sind zwar auch Stilelemente des Altbaus aufgenommen, jedoch ist der Kontrast von „alt“ zu „neu“ deutlich sichtbar.

Außerdem ist das Amtsgericht Mayen seit dem 1. April 2005 das „Gemeinsame Mahngericht der Länder Rheinland-Pfalz und Saarland“. Heute zählt das Amtsgericht Mayen insgesamt 110 Bedienstete. Neun Richter, 19 Rechtspfleger, 34 Beamte des mittleren und einfachen Dienstes sowie 48 Justizbeschäftigte sind hier tätig Es ist eines von fünfzehn Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichts Koblenz. Auf der Rasenfläche vor dem Gerichtsgebäude steht seit 1994 die „Kopfgruppe“ des Bildhauers Peter Rübsam. Die sechs Basaltskulpturen, gesichtslose Köpfe, von denen fünf nur Ohren haben, wurden 1988 geschaffen und sind eine Dauerleihgabe des Künstlers an das Gericht.

(Frieda Herdt, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Internet
www.mjv.rlp.de/: Amtsgericht Mayen (abgerufen 03.03.15, Inhalt nicht mehr verfügbar 03.04.2019)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Mayen-Koblenz. Denkmalverzeichnis Kreis Mayen-Koblenz, 21. März 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Mayen-Koblenz, abgerufen am 16.06.2023
Heyen, Franz-Josef; Schüller, Hans (1991)
Geschichte von Mayen. Mayen.

Amtsgericht Mayen

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1908 bis 1910

Empfohlene Zitierweise

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„Amtsgericht Mayen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-116720-20150304-4 (Abgerufen: 19. April 2024)
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