Ausschnitt eines Kupferstichs von Joan Blaeu (1596-1673), die auf 1663 datierte Karte "Descriptio Agri Civitatis Coloniensis" zeigt die Umgebung von Köln.
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Blaeu, Joan / Rheinisches Bildarchiv (gemeinfrei)
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Joan Blaeu
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Gummifabrik Clouth von 1925/26, Halle 18 an der Xantener Straße in Köln-Nippes (2014).
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Gelhar, Martina / LVR-Abteilung Landschaftliche Kulturpflege
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Ausschnitt eines Kupferstichs des niederländischen Verlegers, Kartografen und Kupferstechers Joan Blaeu (1596-1673, deutsch Johannes Blaeu). Die auf 1663 datierte Karte "Descriptio Agri Civitatis Coloniensis" zeigt die Umgebung von Köln, hier Altstadt, Deutz, Riehl, Niehl, Mülheim u.a. Die Skala "Iter unius horae" dient als Maß für den innerhalb einer Stunde zu bewältigenden Weg.
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Blaeu, Joan / Rheinisches Bildarchiv (gemeinfrei)
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Gummifabrik Clouth von 1925/26, Halle 18 an der Xantener Straße in Köln-Nippes (2014).
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Der Kölner Stadtteil 501 Nippes gehört zum Stadtbezirk 5 Nippes. In Nippes leben heute etwa 35.000 Menschen auf einer Fläche von 2,99 Quadratkilometern (33.948 Einwohner am 31.12.2009 nach stadt-koeln.de, Stadtteile; de.wikipedia.org nennt zum Stichtag 31.12.2015 bereits 35.683 Einwohner).
Siedlungs- und Ortsgeschichte Die erste nachweisbare Besiedlung auf dem heutigen Gebiet von Nippes erfolgte spätestens in römischer Zeit: Ein römischer Bauernhof (villa rustica) ist im Bereich des heutigen Altenberger Hofes nachgewiesen und entlang der Trasse der heutigen Niehler Straße führte seinerzeit bereits eine römische Fernstraße durch Nippes. Vom Mittelalter ausgehend bis in die Franzosenzeit 1794-1814 war für den Nippeser Siedlungsbereich, der die heutigen Kölner Stadtteile Nippes, Bilderstöckchen und Mauenheim umfasste, die Bezeichnung „Mauenheim“ üblich. Dieser Name geht auf drei Mauenheimer Höfe zurück, mit denen das Kölner Kunibertstift hier begütert war: Der Stiftshof oder Conzenhof (1233 erwähnt), der 1237 erwähnte Johanniterhof (später Rüsselerhof) und der 1236/1252 erstmals genannte Altenberger Hof. Sicher bezeugt wird der Ortsname Nippes erst in einer Urkunde von 1549 über ein Wirts- oder Gasthaus „am Nippes“ (als Kurzform für „am Nipp-Haus“, analog zu „Backes“ für „Back-Haus“).
Zur Zeit der französischen Besetzung und auch nach der preußischen Neuordnung von 1814/15 gehörte Nippes zur Mairie de Longerich. In der Aufstellung der Bürgermeistereien vom 20. April 1816 werden die folgenden damals zur Bürgermeisterei Longerich mit insgesamt 2.229 Einwohnern gehörenden Ortschaften und Wohnplätze genannt: Longerich (mit 394 Bewohnern), Bergheim (40), Butzweiler (3), Heckhof (12), Heimershof (30), Lindweiler (15), Merheim (323), Mauenheim (45), Niehl (796), Nippes (275), Nüsselberg (12), Riehl (173), Volkshoven (101) und Weidenpesch mit 10 Einwohnern (Kisky u.a. 1966, S. 13). Aus der Bürgermeisterei Longerich wurde die Gemeinde Nippes zunächst zum 1. Januar 1887 ausgegliedert und zu einer eigenen Bürgermeisterei erhoben, bevor sie dann zum 1. April 1888 in die Stadt Köln eingemeindet wurde.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung in Nippes geradezu sprunghaft von 1.424 Einwohnern 1861 über 4.621 im Jahr 1871 auf 9.930 im Jahr 1880 an. Dies war eine Folge der rasanten industriellen Entwicklung des Ortes in diesen Jahrzehnten – zu nennen sind hier beispielsweise die Ansiedlung des Mühlen- und Stampfwerks J. Auer 1850, der Gummiwerke Clouth 1864 sowie von zentralen Werkstätten der Eisenbahn in den 1860er Jahren. Im Jahr 1881 gab es alleine 62 größere Industriebetriebe in Nippes (Wilhelm 2008).
Aus der Gründerzeit stammende Straßenzüge und Hausfassaden im Jugendstil – z.B. in der Schwerinstraße, der Eisenachstraße oder am Leipziger Platz – prägen den heutigen Stadtteil Nippes als Mittelpunkt des gleichnamigen Kölner Stadtbezirks „mit dem Bezirkszentrum an der Neusser Straße, einer weit über Kölns Grenzen hinaus bekannten und beliebten ‚Einkaufsmeile‘, und dem ebenso bekannten Wilhelmplatz mit seinem Frischmarkt, der an jedem Werktag stattfindet.“ (www.stadt-koeln.de, Nippes)
Namensherkunft Zu Ursprung und Bedeutung des Namens „Nippes“ gibt es verschiedene Erklärungsversuche. Als eher unwahrscheinlich wird dabei die Herleitung von dem bis heute für „in kleinen Zügen trinken“ gebräuchlichen Verb „nippen“ angesehen. Aus der Ripuarischen Dialektgruppe werden die Wörter „nipp“ bzw. „nepp“ angeführt, die auf Hügel oder steil abfallende Anhöhen verweisen und in Bezug zum so genannten „Nippeser Tälchen“ stehen könnten, dem im 19. Jahrhundert noch als Weiher erkennbaren alten Rheinarm mit Verlauf von Riehl über Nippes nach Niehl. In ähnlichem Kontext wird auch das Wort „niep“ angeführt, das auf eine feuchte oder sumpfige Senke verweist.
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273, 3. völlig neu bearbeitete Auflage. S. 608-610, Stuttgart.
Irsfeld, Franz (Hrsg.) (1983)
Nippes gestern und heute. Eine Geschichte des Stadtbezirks und seiner Stadtteile Nippes, Bilderstöckchen, Mauenheim, Weidenpesch, Longerich, Niehl, Riehl. Köln.
Kisky, Hans; Köllen, Johann; Steimel, Robert (1966)
Siegel und Wappen, Burgen und Schlösser im Landkreis Köln. Festschrift zum 150jährigen Bestehen am 16. April 1966. Köln-Zollstock.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon (2. Auflage). S. 336-337, Köln.
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