Feix wurde während des Nationalsozialismus zum Verkauf des Unternehmens gezwungen und in ein Konzentrationslager gebracht. Er überlebte, weil er dort ein dringend benötigtes Blutgerinnungsmittel herstellte. Vertreter der Firma in Amsterdam war damals Otto Frank, der Vater von Anne Frank. Die geheime Wohnung, in der sie ihr Tagebuch schrieb, lag in der dortigen Firmenniederlassung. Feix erhielt sein Unternehmen in den 1950er Jahren zurück.
Die Opekta-Fabrik steht im Innenhof hinter einem Wohnblock in Köln-Nippes. Sie gehörte ursprünglich zu einem großen Bauprojekt der Schuhfabrik Hoffmann & Frank, von der der Architekt Heinrich Müller-Erkelenz aber nur einen kleinen Teil ausführte. Zur Straße weist die halbrunde Schmalseite des Baus mit dem Haupteingang, zu dem eine kurze Treppe hinaufführt. Darüber ruht auf Stützen ein Balkon. Das Gebäude ist ein mehrgeschossiger Stahlbeton-Skelettbau, dessen Konstruktion auch außen erkennbar ist, da zwischen den tragenden Betonelementen großenteils Fenster eingesetzt wurden. Auf den Bauschmuck wurde beim Wiederaufbau nach dem Krieg verzichtet, so dass der Bau heute eine vereinfachte Fassung der 1950er Jahre zeigt.
1982 wurde die Marke Opekta vom konkurrierenden Kölner Unternehmen Pfeiffer & Langen aufgekauft, später ging sie an den Oetker-Konzern, der sie Mitte der 1990er Jahre aufgab. Das Fabrikgebäude wird seit 2009 von einer gemeinnützigen Ateliergemeinschaft genutzt.
(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)