Schon früh wurde an dieser Stelle Bier ausgeschenkt. Eine kleine Brauerei hat hier bis Ende des 19. Jahrhunderts bestanden. Am 30. April 1913 wurde vom Nippeser Wirt Matthias Becker dann das Wirtshaus „Em Golde Kappes“ eröffnet. Um ein Brauhaus im engeren Sinne, in dem selbstgebrautes Bier ausgeschenkt wurde, handelte es sich allerdings nicht, weil es an dieser Stelle keine Brauerei mehr gab. Die Bezeichnung „Em Golde Kappes“ ist auf die gegenüberliegende Florastraße zurückzuführen, die vor 1864 Kappesgasse hieß. Der Name erinnert daran, dass der Anbau von Weißkohl (von Kohl überhaupt) in Nippes eine wichtige Rolle gespielt hat.
„Em Golde Kappes“ ist wohl die bekannteste Nippeser Gaststätte. Besonders auffällig sind der Erker und das Wirtshausschild: An einem reich verzierten Arm hängt an einer Kette mit einem sechsspitzigen Stern (das traditionelle Zunftzeichen der Bierbrauer) ein goldener „Kappeskopf“ (Ecke Neusser Straße + Einheitstraße). Die Nordfassade in der Einheitstraße schmücken vier Masken, die die vier Temperamente darstellen: Choleriker, Phlegmatiker, Melancholiker und Sanguiniker. Ein weiterer vergoldeter Kohlkopf ist auf einem Relief über dem Eingang zu sehen. Die Atmosphäre wird durch eine historische kölsche Kneipeneinrichtung geprägt. Geschliffene Holztische, Holzverzierungen und kleine Bleiglasfenster tragen dazu bei. Die Veedelskneipe ist längst in Köln und darüber hinaus bekannt geworden. Sie ist Stammquartier der Kölner Karnevalsgesellschaft „Nippeser Bürgerwehr von 1903“. Seit 2000 verleiht die Bürgerwehr an verdiente Karnevalisten den nach der Traditionskneipe benannten„Goldenen Kappes“.
Baudenkmal Seit dem 23. Juni 1989 steht das Haus unter der laufenden Nummer 5095 unter Denkmalschutz.
Internet www.stadt-koeln.de: Suche in der Denkmalliste Köln (abgerufen 19.07.2021, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.01.2024) www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 18.01.2024)
Literatur
Honnen, Peter / Landschaftsverband Rheinland, Amt für Rheinische Landeskunde Bonn (Hrsg.) (2003)
Kappes, Knies und Klüngel, Regionalwörterbuch des Rheinlands. "Kappes", S. 95, Köln.
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