Stadtteil Köln-Bilderstöckchen

Stadtteil 507 im Kölner Stadtbezirk 5 Nippes

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 58′ 17,33″ N: 6° 55′ 45,53″ O 50,97148°N: 6,92931°O
Koordinate UTM 32.354.618,25 m: 5.648.694,68 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.565.318,54 m: 5.648.885,30 m
  • Das Bahngebäude "Betriebsleitung 05" auf dem Verschiebebahnhof Nippes in Köln, dessen Fläche sich über die beiden Stadtteile Longerich und Bilderstöckchen erstreckt (2006).

    Das Bahngebäude "Betriebsleitung 05" auf dem Verschiebebahnhof Nippes in Köln, dessen Fläche sich über die beiden Stadtteile Longerich und Bilderstöckchen erstreckt (2006).

    Copyright-Hinweis:
    Buschmann, Walter / LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
    Fotograf/Urheber:
    Buschmann, Walter
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Der Kölner Stadtteil 507 Bilderstöckchen gehört zum Stadtbezirk 5 Nippes. In dem linksrheinischen Stadtteil leben heute fast 16.000 Menschen auf einer Fläche von 3,76 Quadratkilometern (15.028 Einwohner*innen zum 31.12.2009 bzw. 15.809 zum 31.12.2017 und 15.892 zum 31.12.2019, nach www.stadt-koeln.de).

Ortsname
Der heutige Name des Stadtteils geht auf ein altes Heiligenhäuschen (auch: Bild- oder Bilderstock) zurück, das urkundlich erstmals 1556 erwähnt wurde und in der seinerzeit noch offenen Feldflur als Grenzmarke diente. Das 1860 erneuerte Kleindenkmal steht an der Einmündung der Straße Am Bilderstöckchen in die Longericher Straße.

Geschichte
Vom Mittelalter ausgehend bis in die Franzosenzeit in Köln (1794-1814) gehörte der die heutigen Kölner Stadtteile Bilderstöckchen, Mauenheim und Nippes umfassende Bereich unter der Bezeichnung „Mauenheim“ als Unterherrschaft des Kölner Stiftes St. Kunibert zum Amt Hülchrath des Kurkölner Erzstifts (Janssen 2008, S. 32). Der Name des weit außerhalb der Kölner Stadtbefestigungen liegenden Areals geht auf drei Mauenheimer Höfe zurück, mit denen das Kunibertstift hier begütert war.

In der Aufstellung der Bürgermeistereien des Landkreises Köln vom 20. April 1816 wird der Ort Mauenheim mit gerade einmal 45 Einwohnern unter der nunmehr preußischen Bürgermeisterei Longerich geführt. Im Zuge der Eingemeindungen nach Köln wurde die gesamte Landgemeinde Longerich im Rahmen der „zweiten Grenzveränderung der ersten Eingemeindungsaktion“ zum 1. April 1888 als Stadtteil nach Köln eingemeindet (vgl. Kisky u.a. 1966).

Lage und Besiedlung auf Altkarten
Auf den historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828) wie auch denen der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme ist von den umliegenden Höfen abgesehen noch keinerlei Siedlungstätigkeit zu erkennen. Erst die Blätter der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) lassen – offenbar von Nippes ausgehend – eine allmähliche Besiedlung von Bilderstöckchen über Ziegeleien entlang der 1855 zwischen Köln und Neuss in Betrieb genommenen linksniederrheinischen Bahnstrecke Köln – Krefeld – Kleve mit dem Bahnhof in Nippes erkennen (vgl. die historischen Karten in der Kartenansicht).

Siedlungsentwicklung seit Ende des 19. Jahrhunderts
Zum Ende des 19. Jahrhunderts entstanden – offenbar begünstigt durch die neuen Arbeitsplätze der Bahnanlagen und des neuen Großschlachthofs in Ehrenfeld – erste Wohnhäuser an der heutigen Escher Straße sowie durch die Nippeser Bau- und Spargenossenschaft an der Nievenheimer Straße. Ferner entstand 1903 eine erste Schule an der Osterather Straße.
Als einer der ersten Volksparks in Köln wurde zwischen 1910 und 1913 der Blücherpark als Erholungsraum für die umliegenden Siedlungen angelegt.

„Mit dem Bau eines Artilleriedepots im Jahre 1909 stagnierte zunächst der Bau von Bilderstöckchen. In den 1920er Jahren wurden einige wenige Mietshäuser gebaut. 1924 errichtete die Milchversorgung Köln GmbH einen zentralen Milchhof an der Geldernstraße 46, der ab 1965 von der Milchversorgung Rheinland weiter ausgebaut wurde. … Als in den 1930er Jahren die Stadt Köln das ehemalige militärische Gebiet besaß, wurde mit Hilfe der Siedlungsgesellschaft Am Bilderstöckchen und verschiedener katholischer Organisationen zunächst ein Umbau der Depothallen in Wohnungen durchgeführt. Als erstes Mietwohnungsgebäude der Siedlungsgesellschaft wurden 1937 die zehn jeweils 150 Meter langen Hallenbauten in Reihenhäuser umgebaut.“ (de.wikipedia.org)

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich die Bauten der Wohnungsbaugenossenschaften weiter und das Viertel wuchs an. Heute schließt sich im Norden entlang der Robert-Perthel-Straße ein Gewerbegebiet an.

Verkehr
Zwei Eisenbahnlinien kreuzen am Haltepunkt Geldernstraße/Parkgürtel: die zwischen Essen und Köln-Worringen verkehrende S 6 der S-Bahn Rhein-Ruhr und die S 11 der S-Bahn Köln von Düsseldorf Flughafen nach Bergisch Gladbach. Ferner ist der Stadtteil über die Stadtbahnlinie S 13 der Kölner Verkehrs-Betriebe KVB (Sülzgürtel – Holweide) und über mehrere Buslinien an das Kölner Stadtzentrum angebunden.
Über eine eigene Auffahrt auf die im Westen angrenzende Bundesautobahn A 57 und die diese etwas weiter nördlich kreuzende A 1 ist Bilderstöckchen an die weitere Umgebung angeschlossen.

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2019)

Internet
www.stadt-koeln.de: Stadtteil Bilderstöckchen (abgerufen 26.06.2019)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen. Einwohnerzahlen 2017 (PDF-Datei; 1,80 MB, Stand 31.12.2017, abgerufen 26.06.2019)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen. Zahlen 2019 (PDF-Datei, 2,5 MB, Stand 31.12.2019, abgerufen 20.01.2022)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteile in Zahlen, 2. Jahrgang 2010 (PDF-Datei; 1,62 MB, abgerufen 26.06.2019)
de.wikipedia.org: Bilderstöckchen (abgerufen 26.06.2019)

Literatur

Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 563ff., Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Janssen, Wilhelm (2008)
Die Entwicklung des Territoriums Kurköln. Rheinisches Erzstift. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, V. 14-15.) Köln.
Kisky, Hans; Köllen, Johann; Steimel, Robert (1966)
Siegel und Wappen, Burgen und Schlösser im Landkreis Köln. Festschrift zum 150jährigen Bestehen am 16. April 1966. Köln-Zollstock.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 59, Köln (2. Auflage).

Stadtteil Köln-Bilderstöckchen

Schlagwörter
Ort
50739 Köln - Bilderstöckchen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1556

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Stadtteil Köln-Bilderstöckchen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-295847 (Abgerufen: 6. Dezember 2024)
Seitenanfang