Bauruinen, Investitionsruinen und unvollendete Bauvorleistungen

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
  • Der 162 Meter hohe Kühlturm des 1986-1988 betriebenen Kernkraftwerks Mülheim-Kärlich im Neuwieder Becken am Rhein, Ansicht aus westlicher Richtung (2015)

    Der 162 Meter hohe Kühlturm des 1986-1988 betriebenen Kernkraftwerks Mülheim-Kärlich im Neuwieder Becken am Rhein, Ansicht aus westlicher Richtung (2015)

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  • Ein nicht weitergebautes Teil der unvollendeten Autobahnbrücke ("Soda-Brücke") bei Euskirchen (2012).

    Ein nicht weitergebautes Teil der unvollendeten Autobahnbrücke ("Soda-Brücke") bei Euskirchen (2012).

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  • Die Sprengung der Kaiserbauruine bei Troisdorf-Rotter See am 13. Mai 2001.

    Die Sprengung der Kaiserbauruine bei Troisdorf-Rotter See am 13. Mai 2001.

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  • Teile der Gebäude "ring°boulevard" und "ring°werk" am Nürburgring  (2013)

    Teile der Gebäude "ring°boulevard" und "ring°werk" am Nürburgring (2013)

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  • Die Westseite der Ruine der früheren Heimschule am Laacher See bei Nickenich (2021), zeitweise "Heimstätte für Mädchen" und durch eine V1-Einheit militärisch genutzt.

    Die Westseite der Ruine der früheren Heimschule am Laacher See bei Nickenich (2021), zeitweise "Heimstätte für Mädchen" und durch eine V1-Einheit militärisch genutzt.

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  • Eine nicht fertig gestellte Brücke des Bahndamms der strategischen Eisenbahnlinie beim Hermeshof bei Rommerskirchen (2011).

    Eine nicht fertig gestellte Brücke des Bahndamms der strategischen Eisenbahnlinie beim Hermeshof bei Rommerskirchen (2011).

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Zahlreiche Bauruinen gelten als Investitionsruinen. Das sind Bauwerke, die – nicht unbedingt fertig ausgeführt – entweder niemals ihrem ursprünglich geplantem Zweck dientem, oder nicht den erwarteten Nutzen brachten.
Davon zu unterscheiden sind Bauvorleistungen, bei der ein im Rahmen eines größeren Projekts vorab erstellter Teil eines größeren Bauprojekts über eine längere Zeit hin ungenutzt bleibt oder letztlich auf Dauer nicht genutzt wird. Gründe dafür können Schwierigkeiten bei der Finanzierung, Probleme mit der Bautechnik oder auch eine während des Baus entfallende oder sich ändernde Nutzungsabsicht sein.

Vor allem die Investitions- oder Bauruinen (eher selten auch Bauvorleistungen) stehen gerne als „Skandal“ im öffentlichen Interesse und sind – sofern sie der Kulturlandschaft erhalten bleiben – häufig sonderbar-skurille Zeugnisse ihrer Zeit.
Naturgemäß verwandte Objektgruppen stellen die vielen meist ruinös erhaltenen Weltkriegs-Bunkeranlagen sowie die zahlreichen militärischen Relikte der „Luftverteidigungszone West“, der Wahner Heide und aus der Epoche des Kalten Krieges dar.

Hinweis zu lost places
Viele Bauruinen gelten als lost places („vergessene Orte“) die im Rahmen der (Sub-) Kulturen bzw. Freizeitaktivitäten des Urban Exploring („Stadterkundung“), als Geocaching-Ziele (eine Art GPS-basierte Schnitzeljagd) oder als Thema der Ruinen-Fotografie erkundet werden. Hierbei sollten bestehende Betretungsverbote nicht nur aus rechtlicher Sicht (Hausfriedensbruch), sondern vor allem auch aus Sicherheitsgründen und im Sinne der Erhaltung der Ruinen als Kulturgut beachtet werden.
So distanziert sich auch das 2009 begründete und 2017 mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnete Onlinemagazin rottenplaces.de deutlich von Falsch- und Fehlinterpretationen des immer populärer werdenden Genres der verlassenen Orte.

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2012/2021)

Quelle
„Bauruinen - Gescheiterte Pläne, geplatzte Investitionen“, Kölner Stadt-Anzeiger vom 22. Juni 2012, S. 36.

Internet
www.rottenplaces.de: Onlinemagazin mit fotografischer und historischer Dokumentation und Archivierung verfallener, denkmalgeschützter und nicht-denkmalgeschützter Bauwerke sowie der Industriekultur in der Bundesrepublik (abgerufen 11.08.2021)
de.wikipedia.org: Investitionsruine (abgerufen 06.03.2016)
de.wikipedia.org: So-da-Brücke (abgerufen 17.04.2018)
de.wikipedia.org: Liste unvollendeter Bauwerke (abgerufen 06.03.2016)

Literatur

Seidel, Peter (2012)
Gescheiterte Pläne, geplatzte Investitionen. Langsam verfallende Bauten sind Zeugen öffentlicher wie privater Geldverschwendung. In: Kölner Stadt-Anzeiger vom 23. Juni 2012, S. 36. Köln.

Bauruinen, Investitionsruinen und unvollendete Bauvorleistungen

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Kulturlandschaftspflege, Landeskunde

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„Bauruinen, Investitionsruinen und unvollendete Bauvorleistungen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-215589 (Abgerufen: 3. Oktober 2024)
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