Der letzte Abschnitt der "Geisterbahn"-Trasse der früheren Landstraße L 185 am Ende der Bundesautobahn A 555 am Verteilerkreis Köln (2020).
Copyright-Hinweis:
Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-SA-4.0
Fotograf/Urheber:
Franz-Josef Knöchel
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Der letzte Abschnitt der "Geisterbahn"-Trasse der früheren Landstraße L 185 am Ende der Bundesautobahn A 555 am Verteilerkreis Köln (2020).
Copyright-Hinweis:
Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-SA-4.0
Fotograf/Urheber:
Franz-Josef Knöchel
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Das Ende der "Geisterbahn"-Trasse der früheren Landstraße L 185 am Verteilerkreis Köln in Marienburg (2020).
Copyright-Hinweis:
Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-SA-4.0
Fotograf/Urheber:
Franz-Josef Knöchel
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Teil eines zeitgenössischen Plans der 5,542 Kilometer langen Rennstrecke "Kölner Kurs", die 1948 und 1949 auf Teilstücken der Köln-Bonner Autobahn A 555 angelegt wurde. Hier die Gesamtstrecke zwischen "Aachener Schleife" (heute Autobahnkreuz Köln-Süd) und der "Bonner Kehre" bei Köln-Hahnwald.
Copyright-Hinweis:
LVR-Redaktion KuLaDig
Fotograf/Urheber:
unbekannt
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Trasse der Bundesautobahn A 555 ("Diplomatenrennbahn") zwischen Autobahnkreuz Köln-Süd und Verteilerkreis Köln (2012).
Copyright-Hinweis:
Superbass / CC-BY-NC-SA 3.0
Fotograf/Urheber:
Superbass
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Der letzte Abschnitt der "Geisterbahn"-Trasse am Ende der Bundesautobahn A 555 am Verteilerkreis Köln (2020). Der Abschnitt der früheren Köln-Bonner Landstraße L 185 ist hier als vermeintlicher Mittelstreifen erhalten.
Copyright-Hinweis:
Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-SA-4.0
Fotograf/Urheber:
Franz-Josef Knöchel
Medientyp:
Bild
Der letzte Abschnitt der "Geisterbahn"-Trasse am Ende der Bundesautobahn A 555 am Verteilerkreis Köln (2020). Der Abschnitt der früheren Köln-Bonner Landstraße L 185 ist hier als vermeintlicher Mittelstreifen erhalten.
Copyright-Hinweis:
Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-SA-4.0
Fotograf/Urheber:
Franz-Josef Knöchel
Medientyp:
Bild
Das Ende der "Geisterbahn"-Trasse am Verteilerkreis Köln (2020). Der Abschnitt der früheren Köln-Bonner Landstraße L 185 ist hier als vermeintlicher Mittelstreifen erhalten.
Copyright-Hinweis:
Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-SA-4.0
Fotograf/Urheber:
Franz-Josef Knöchel
Medientyp:
Bild
Teil eines zeitgenössischen Plans der 5,542 Kilometer langen Rennstrecke "Kölner Kurs", die 1948 und 1949 auf Teilstücken der Köln-Bonner Autobahn A 555 angelegt wurde. Hier die Gesamtstrecke zwischen "Aachener Schleife" (heute Autobahnkreuz Köln-Süd) und der "Bonner Kehre" bei Köln-Hahnwald.
Copyright-Hinweis:
LVR-Redaktion KuLaDig
Fotograf/Urheber:
unbekannt
Medientyp:
Bild
Teil der Trasse der früheren "Diplomatenrennbahn", der heutigen Bundesautobahn A 555 zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Süd und dem Verteilerkreis Köln (2012). Der Abschnitt der früheren Köln-Bonner Landstraße L 185 ist am Kölner Verteilerkreis als vermeintlicher Mittelstreifen der Autobahn erhalten.
Copyright-Hinweis:
Superbass / CC-BY-NC-SA 3.0
Fotograf/Urheber:
Superbass
Medientyp:
Bild
Ein Teilabschnitt der heutigen Bundesautobahn A 555, die als „erste kreuzungsfreie Autostraße Europas“ und damit als erste Autobahn überhaupt gilt (Groten u.a. 2006), wies über rund zwanzig Jahre hinweg das Kuriosum einer zwischen ihren Richtungsfahrbahnen verlaufenden „Geisterspur“ auf. Auf einer Strecke von rund 2,5 Kilometern zwischen dem Kölner Süden und dem heutigen Stadtteil Hahnwald diente eine dritte Fahrspur als Kompensation für einen durch das neue Autobahnkreuz überbauten Abschnitt der älteren Köln-Bonner Landesstraße.
Experiment und Merkwürdigkeit Die 1932 als „Landesstraße erster Ordnung L 185“ eröffnete erste Autobahn (die spätere A 555) verlief zunächst auf ganzer Strecke parallel zu der damaligen Reichsstraße 9, das heißt der Köln-Bonner Landstraße beziehungsweise der späteren Bundesstraße B 9, die am nördlichen Verteilerkreis ihren eigenen Anschluss an den Militärring hatte. Anders als auf den anderen Straßen galten für die neuartigen „Nur-Autostraßen“ allerdings ganz eigene Verkehrsregeln – vor allem die, dass diese ausschließlich für Kraftwagen vorbehalten und damit „durch eine besondere Polizeiverordnung“ für jeden „andere(n) Verkehr wie Fußgänger-, Fuhrwerks-, Radfahr-, Kraftradfahr- und Reitverkehr verboten“ waren (Kölnische Zeitung vom 5. August 1932, zitiert nach www.spiegel.de 2007).
Als in den 1940er-Jahren die Planungen zum Ausbau des Autobahnkreuzes im Kölner Süden erfolgten (die heutige Verbindung von A 4 und A 555), zeigte sich, dass die alte Landstraße nach wie vor dringend benötigt wurde. Ein Blick auf den historischen Verlauf der heutigen Bonner Landstraße (L 186) in den Karten der Preußischen Neuaufnahme von 1891-1912 verdeutlicht deren Unverzichtbarkeit für den Nord-Süd-Verkehr im Süden der Domstadt (vgl. Kartenansicht). Als kurios-einzigartige Konstruktion wurde daher ein dritter Sonder-Fahrstreifen für die Köln-Bonner Landstraße eingerichtet. Die „Straße in der Straße“ diente für alle nicht-motorisierten Fahrzeuge (wie etwa die seinerzeit noch üblichen Pferdefuhrwerke), für Radfahrer und für Fußgänger. „Die ursprünglich nicht voneinander abgegrenzten Fahrspuren der A555 wurden auf einer Länge von etwa 2,5 Kilometern so weit voneinander getrennt, dass genug Platz blieb für die eigenwillige ‚Sandwich‘-Lösung. Die alte Landstraße zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Verteilerkreis wurde unterdessen abgebaut: Hier stand das Autobahnkreuz im Weg“ (ksta.de).
Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte e.V. (AGAB) zufolge, wäre es wohl schlichtweg zu aufwendig gewesen, die für die schwächeren Verkehrsteilnehmer benötigte Landstraße in ihrem bisherigen Gesamtverlauf über die Schlaufen des Autobahnknotens der heutigen A 555 und A 4 zu führen und „die Pferdefuhrwerke konnte man ja schlecht über die Autobahn fahren lassen“. Das ganze Konstrukt sei eine „bautechnisch und gestalterisch … völlig neue Idee“ und als Experiment eine „Merkwürdigkeit aus den Anfangszeiten der Autobahn“ gewesen (ebd.).
Historischer Verlauf Die hier eingezeichnete Objektgeometrie der „Geisterspur“ zeigt diese anhand des Bilds der historischen topographischen Karte TK 1936-1945 (vgl. Kartenansicht, technisch bedingt etwas verschoben zum aktuellen Kartenbild). Rund 300 Meter nördlich der heutigen Anschlußstelle Rodenkirchen zweigte in Richtung Norden eine Spur von der Bonner Landstraße ab, die über einen unter der Richtungsfahrbahn Köln geführten Tunnel in der Mitte der Autobahn mündete. Der zeitgenössische Streckenplan für die Auto- und Motorradrennen „Kölner Kurs“ von 1948 und 1949 lässt die Straßenunterführung an der Nr. 9 „Bonner Kehre“ deutlich erkennen (vgl. Abbildung). Die nunmehr dritte Fahrspur führte von hier aus über etwa 1,3 Kilometer bis zum neuen Autobahnkreuz und dann über eine eigene Brücke über dieses hinweg bis zum Kölner Verteilerkreis, wo sie dann problemlos in den Kreisverkehr um Militärringstraße und Bonner Straße einmünden konnte. Da es bis 1964 in Richtung Süden lediglich eine Autobahnausfahrt im weitere fünf Kilometer südlich gelegenen Wesseling gab, war die „Geisterspur“ auch als direkte Verbindung zum Bereich Rodenkirchen beliebt.
Das Ende der „Geisterspur“ Im Zuge des zwischen 1964 und 1966 erfolgten weiteren Ausbaus der A 555 auf nunmehr jeweils drei Fahrspuren je Richtung samt Mittelstreifen war kein Platz mehr für die eingebettete Landstraße. Diese wurde stillgelegt und teilweise beseitigt, ebenso der Tunnel an der Anschlußstelle Rodenkirchen. Die dadurch eigentlich nutzlos gewordene über das Autobahnkreuz hinweg führende eigene Brücke der alten Landstraße blieb hingegen bis Anfang der 1990er-Jahre bestehen und wurde auch noch jahrzehntelang gewartet. Da ein Rückbau des zwischen dem Autobahnkreuz A 4 / A 555 und dem Verteilerkreis Köln-Süd verbliebenen Rests der „Geister-Landstraße“ nur unnötige Kosten verursacht hätte, bleib auch dieser erhalten. „Heute dient die verkehrsumtoste Geisterbahn der Autobahn-Meisterei als Abstellplatz. Die Polizei nutzt sie ab und zu für Verkehrskontrollen. Ansonsten dient sie Autobahn-Begeisterten als Erinnerungshilfe an eine Zeit, als Verkehrsplaner noch verrückte Ideen ausleben durften.“ (ksta.de)
Hinweise Mit Eintragung vom 24. August 2016 wurde das „Teilstück Autobahn, Kraftfahrstraße Köln-Bonn (A555), Baujahr 1932“ unter der laufenden Nr. A 8794 / DE_05315000_A_8794 unter Denkmalschutz gestellt (www.stadt-koeln.de). Die Bundesautobahn 555 ist wertgebendes Merkmal des Kulturlandschaftsbereichs „Autobahn Köln – Bonn“ (Regionalplan Köln 423).
Internet www.spiegel.de: A 555, Europas erste Autobahn (einestages vom 14.08.2007, abgerufen 04.08.2020) www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 19.01.2024) de.wikipedia.org: Bundesautobahn 555 (abgerufen 04.08.2020) www.ksta.de: Spurensuche in Köln. Eine Geisterbahn zwischen den Spuren der A555 (Text Tobias Christ, Kölner Stadt-Anzeiger vom 08.11.2015, abgerufen 05.08.2020, Inhalt nicht mehr verfügbar 30.10.2024)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (3. völlig neu bearbeitete Auflage). (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 150, Stuttgart.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 41, Köln (2. Auflage).
Abschnitt der „Geisterbahn“ der Köln-Bonner Landstraße auf der A 555
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Abschnitt der „Geisterbahn“ der Köln-Bonner Landstraße auf der A 555”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-318942 (Abgerufen: 30. April 2025)
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.