Militärische Relikte der „Luftverteidigungszone West“

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
  • Die Bunker im Waldgebiet "Buhlert" bei Simmerath (2008)

    Die Bunker im Waldgebiet "Buhlert" bei Simmerath (2008)

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  • Ruine des ehemaligen "Führerhauptquartiers Felsennest" bei Rodert (2012)

    Ruine des ehemaligen "Führerhauptquartiers Felsennest" bei Rodert (2012)

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Grenzbefestigungen und Verteidigungsanlagen an der deutschen Westgrenze
Nach dem Ersten Weltkrieg bauten viele Staaten in Europa aufwändige Grenzbefestigungen. Man glaubte, durch die abschreckende Wirkung dieser modernen Verteidigungsanlagen Konflikte in Zukunft verhindern zu können. Der Ausbau an der deutschen Westgrenze begann nach dem Einmarsch der Wehrmacht in das entmilitarisierte Rheinland am 7. März 1936 und dem damit verbundenen Bruch des Versailler Vertrags.
Bis 1940 folgten mehrere Bauprogramme. Am 28. Mai 1938 befahl Hitler den beschleunigten Ausbau der Westbefestigung zwischen Schweizer Grenze und Niederrhein (so genanntes „Limesprogramm“). Begleitet wurde dieser Ausbau von einer aufwändigen politischen Propagandakampagne, in deren Zuge sich die Bezeichnung „Westwall“ etablierte.
Von den Nationalsozialisten als „Schutz- oder Friedenswall im Westen“ propagiert, war der „Westwall“ jedoch Teil der Kriegsvorbereitungen des Deutschen Reichs. Zu seinen heute noch sichtbaren Überresten zählen vor allem Panzersperren (Höckerlinien) und Bunker.

Die „Luftverteidigungszone West“
Fast zeitgleich mit dem Anlaufen des „Limesprogramms“ begannen Planungen für eine Luftabwehrzone hinter dem „Westwall“. Anfang Juni 1938 beauftragte Hermann Göring seinen Führungsstab mit der Errichtung der „Luftverteidigungszone West“.
In einer Entfernung von 10 bis 40 Kilometern hinter dem „Westwall“ wurden ab März 1939 verbunkerte Stellungen für je eine Flakbatterie gebaut. Eine vollständige Batteriestellung bestand in der Regel aus vier Geschützständen (Flaks), einem offenen Stand für die Messgeräte zum Ermitteln von Richtung, Höhe und Geschwindigkeit der anfliegenden Maschinen (Gerätestellungen), Mannschaftsbunkern, Munitionsbunkern, einem Maschinengewehrbunker zur Sicherung der Flakbatterie und einem Bunker für die Batterieführung.
In Nordrhein-Westfalen sind allein 50 solcher Stellungen nachgewiesen. Die Militärs wollten mit ihnen gegnerische Flugzeuge zum Fliegen in Höhen von 6.000 bis 8.000 Meter zwingen. Davon versprach man sich einen erhöhten Treibstoffverbrauch der gegnerischen Flugzeuge, Einschränkungen der Flugstrecke sowie eine geringere Bombenlast.

(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2013)

Literatur

Groß, Manfred (2001)
Bunkerstellungen der Luftverteidigungszone West im Rheinland und Hitlers Hauptquartier in Bad Münstereifel-Rodert. Eine Bestandsaufnahme. (Aufsätze zu Geschichte + Technik 6.) Leinburg.
Gross, Manfred (1989)
Der Westwall zwischen Niederrhein und Schnee-Eifel. (Archäologische Funde und Denkmäler des Rheinlandes, 5.) Köln.
Groß, Manfred; Rohe, Horst; Rolf, Rudi; Wegener, Wolfgang (1998)
Der Westwall. Vom Denkmalwert des Unerfreulichen. (Führer zu archäologischen Denkmälern des Rheinlandes, 2.) Köln u. Bonn (2. Auflage).
Hoppe, Wiebke; Wegener, Wolfgang (2014)
Archäologische Kriegsrelikte im Rheinland. (Führer zu archäologischen Denkmälern im Rheinland, 5.) Essen.
Koschik, Harald; Willems, Willem J.H. (Hrsg.) (1997)
Der Westwall. Vom Denkmalwert des Unerfreulichen. (Führer zu archäologischen Denkmälern des Rheinlandes, Band 2.) Köln.

Militärische Relikte der „Luftverteidigungszone West“

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„Militärische Relikte der „Luftverteidigungszone West“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-327212 (Abgerufen: 3. Dezember 2024)
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