Zentrale und Haupt-Funkhaus der Deutschen Welle

Schürmann-Bau

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 43′ 1,98″ N: 7° 07′ 39,77″ O 50,71722°N: 7,12771°O
Koordinate UTM 32.367.830,03 m: 5.620.050,83 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.579.685,64 m: 5.620.795,33 m
  • Innenhof des sogenannten Schürmann-Baus, des Sitzes der Deutschen Welle in Bonn (2015)

    Innenhof des sogenannten Schürmann-Baus, des Sitzes der Deutschen Welle in Bonn (2015)

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  • Eingangsbereich des sogenannten Schürmann-Baus, des Sitzes der Deutschen Welle in Bonn (2015); im Hintergrund das ehemalige Abgeordneten-Hochhaus "Langer Eugen".

    Eingangsbereich des sogenannten Schürmann-Baus, des Sitzes der Deutschen Welle in Bonn (2015); im Hintergrund das ehemalige Abgeordneten-Hochhaus "Langer Eugen".

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  • "Schürmannbau" (links) und ehemaliges Abgeordnetenhochhaus "Langer Eugen" (rechts) aus östlicher Richtung bei abendlichem Licht (2013)

    "Schürmannbau" (links) und ehemaliges Abgeordnetenhochhaus "Langer Eugen" (rechts) aus östlicher Richtung bei abendlichem Licht (2013)

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  • Der "Schürmannbau" und der dahinter liegende Post Tower, Blick von Westen in Richtung der Heussallee (2013).

    Der "Schürmannbau" und der dahinter liegende Post Tower, Blick von Westen in Richtung der Heussallee (2013).

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  • Zentrale und Haupt-Funkhaus der Deutschen Welle, der sogenannte Schürmann-Bau in Bonn, von der Charles-de-Gaulle-Straße aus gesehen (2015). Auf diesem Gelände befand sich zuvor der Sportpark Gronau.

    Zentrale und Haupt-Funkhaus der Deutschen Welle, der sogenannte Schürmann-Bau in Bonn, von der Charles-de-Gaulle-Straße aus gesehen (2015). Auf diesem Gelände befand sich zuvor der Sportpark Gronau.

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  • Der Baukomplex Schürmannbau / Deutsche Welle und rechts davon das frühere Abgeordnetenwohnhaus "Langer Eugen", Ansicht vom benachbarten Post Tower (2010). Auf dem Gelände rechts im Bild befand sich zuvor der Sportpark Gronau.

    Der Baukomplex Schürmannbau / Deutsche Welle und rechts davon das frühere Abgeordnetenwohnhaus "Langer Eugen", Ansicht vom benachbarten Post Tower (2010). Auf dem Gelände rechts im Bild befand sich zuvor der Sportpark Gronau.

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  • Das frühere Gelände des Sportparks Gronau in Bonn-Gronau (2022), im Hintergrund links das Funkhaus der Deutschen Welle ("Schürmann-Bau") und rechts das Abgeordnetenhochhaus "Langer Eugen".

    Das frühere Gelände des Sportparks Gronau in Bonn-Gronau (2022), im Hintergrund links das Funkhaus der Deutschen Welle ("Schürmann-Bau") und rechts das Abgeordnetenhochhaus "Langer Eugen".

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  • Durchgang für Fußgänger zwischen dem ehemaligen Abgeordnetenhochhaus "Langer Eugen" (links) und dem "Schürmannbau" (2013)

    Durchgang für Fußgänger zwischen dem ehemaligen Abgeordnetenhochhaus "Langer Eugen" (links) und dem "Schürmannbau" (2013)

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  • Innenhof des sogenannten Schürmann-Baus, des Sitzes der Deutschen Welle in Bonn (2015)

    Innenhof des sogenannten Schürmann-Baus, des Sitzes der Deutschen Welle in Bonn (2015)

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  • Eingangsbereich des sogenannten Schürmann-Baus, des Sitzes der Deutschen Welle in Bonn (2015); im Hintergrund ist das ehemalige Abgeordneten-Hochhaus "Langer Eugen" zu erkennen.

    Eingangsbereich des sogenannten Schürmann-Baus, des Sitzes der Deutschen Welle in Bonn (2015); im Hintergrund ist das ehemalige Abgeordneten-Hochhaus "Langer Eugen" zu erkennen.

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  • Der Eingangsbereich zum Gebäudekomplex der Deutschen Welle von der Kurt-Schumacher-Straße in Bonn (2015); im Hintergrund das frühere Abgeordnetenhochhaus "Langer Eugen".

    Der Eingangsbereich zum Gebäudekomplex der Deutschen Welle von der Kurt-Schumacher-Straße in Bonn (2015); im Hintergrund das frühere Abgeordnetenhochhaus "Langer Eugen".

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Die Zentrale und das Funkhaus der Deutschen Welle (DW) befinden sich in dem als „Schürmann-Bau“ bekannt gewordenen Bürogebäude in Bonn. Als der 1989 begonnene Rohbau an Weihnachten 1993 durch das Jahrhunderthochwasser des Rheins schwer beschädigt wurde, drohte der Bau zur Investitionsruine zu werden.

Baugeschichte
Ursprünglich war das inmitten des damaligen Bonner Regierungsviertels gelegene Gebäude als Abgeordnetenbüro geplant, das – einem Beschluss des Deutschen Bundestags von Anfang der 1980er Jahre folgend – die beengten Platzverhältnisse im 1966-69 erbauten Abgeordnetenhochhaus „Langer Eugen“ kompensieren sollte. Im Architektenwettbewerb setzte sich 1983 ein Entwurf des Kölner Architekturbüros von Joachim Schürmann (1926-2022) durch. 1986 wurden die Baukosten auf rund 468 Millionen Deutsche Mark veranschlagt; der Baubeginn erfolgte im Oktober 1989 und als Termin für den Einzug wurde 1995 angesetzt.

Hochwasserschäden
Im Dezember 1993 wurde der Rohbau durch ein Jahrhunderthochwasser schwer beschädigt. Der Pegel des nur etwa 200 Meter von der Baustelle entfernten Rheins (und damit verbunden auch das Grundwasser) stieg auf eine bislang unerreichte Höhe: Am 25. Dezember 1993 wurde in Bonn mit 10,13 Metern der höchste Pegelstand des 20. Jahrhunderts gemessen.
In der Folge schwamm der Rohbau des Schürmann-Baus regelrecht auf, wobei sich das Gebäude stellenweise um bis zu 70 Zentimeter anhob. Bedingt durch einen nur unzureichenden Hochwasserschutz – 40 Meter wurden bei der Abdichtung des Rohbaus schlichtweg vergessen – strömten zusätzliche Wassermassen in die Baustelle und die Tiefgarage, welche vollständig voll lief. Anschließend setzte sich das Gebäude ungleichmäßig und verkantete dabei, wobei die Bausubstanz erheblich beschädigt wurde.
Der Streit um die Schuldfrage währte lange. Erst 2007 endete die juristische Aufarbeitung durch einen Vergleich zwischen der Bundesrepublik Deutschland als Bauherr und den drei Baufirmen: „Von den ursprünglich 73,7 Mio. Euro, die der Bund forderte, werden nun 55 Mio. gezahlt. Ursprünglich verlangte der Bund 1997 vom Architekten, der mit der Bauaufsicht beauftragt war (nicht Schürmann) und den Baufirmen zusammen 300 Millionen DM. Mit dem Architekten einigte man sich außergerichtlich.“ (de.wikipedia.org, Schürmann-Bau)

Weiterbau und Nutzung
Bereits im Oktober 1993 hatte das Parlament den Schürmann-Bau wegen des Umzugs von Bundestag und Regierung nach Berlin an die Bundesregierung übergeben, die einen neuen Nutzer suchen sollte.
Infolge der Gebäudeschäden am „Skandalbau“ wurde zwischenzeitig sogar ein vollständiger Abriss des „Totalschadens“ diskutiert. Die Entscheidung zur Gebäudesanierung fiel schließlich erst 1997 und im Juni 2000 konnte endlich Richtfest gefeiert werden.
Das Gebäude wurde am 27. Juni 2002 seiner neuen Bestimmung als Zentrale und Funkhaus der Deutschen Welle übergeben. Zum 50. Jubiläum – der Sendestart der Deutschen Welle erfolgte am 3. Mai 1953 – zog der Auslandsrundfunk der Bundesrepublik 2003 mit rund 1.000 Mitarbeitern aus dem asbestbelasteten alten Funkhaus in Köln nach Bonn in den Schürmann-Bau um. In Bonn werden die Hörfunksendungen der Deutschen Welle produziert, während die Fernsehsendungen des Senders in Berlin entstehen.

Bedeutung
Mit geschätzten 700 Millionen Euro Gesamtkosten gilt der Schürmann-Bau als eines der teuersten Gebäude Deutschlands und zugleich als „wohl größter Baurechtsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte“ (Süddeutsche Zeitung).
Der Architekt Joachim Schürmann erhielt 2004 für das Bauwerk den Preis „Auszeichnung guter Bauten“ des Bunds Deutscher Architekten Bonn-Rhein-Sieg.

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2012)

Internet
www.zeit.de: Ein Bauherreneklat: Der skandalöse Umgang mit dem „Schürmannbau“. Weg damit? (DIE ZEIT vom 02.09.1994, abgerufen 20.08.2012)
www.spiegel.de: Chronik des Bonner Schürmannbaus (DER SPIEGEL Nr. 42 vom 14.10.1996, abgerufen: 20.08.2012)
www.sueddeutsche.de: Überteuerte Großprojekte – Skandalbauten mit hohem Kostenfaktor (Süddeutsche Zeitung vom 02.08.2011, abgerufen: 20.08.2012)
de.wikipedia.org: Schürmann-Bau (abgerufen 26.07.2012)
de.wikipedia.org: Deutsche Welle (abgerufen 20.08.2012)
www.dw.de: Offizielle Webpräsenz der Deutschen Welle (abgerufen 20.08.2012)

Zentrale und Haupt-Funkhaus der Deutschen Welle

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kurt-Schumacher-Straße 3
Ort
53113 Bonn
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1989 bis 2002

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„Zentrale und Haupt-Funkhaus der Deutschen Welle”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-51873-20120726-2 (Abgerufen: 13. Oktober 2024)
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