Zwischen dieser Kommende und dem ehemaligen Pfalzgelände entstand bis zum 13. Jahrhundert eine planmäßig angelegte Stadt, die trotz einer Verlagerung des Rheins zu Wohlstand gelangte, da ein Altrheinarm als Handelshafen genutzt wurde. Als der Hafen im 14. Jahrhundert verlandete, kam der bedeutende Weinhandel fast zum Erliegen. Zwischen 1554 und 1558 wandte sich die Stadt dem reformierten Bekenntnis zu.
Die Entwicklung zur Industriestadt setzte ein, als sich 1826 ein Konsortium von Kaufleuten bildete, um einen Hafen und Kanalverbindungen zu Rhein und Ruhr zu bauen. Zwischen 1845, dem Jahr nach der Inbetriebnahme des ersten Hafenbeckens und 1871 verdreifachte sich die Bevölkerung auf 31.000 Einwohner. Durch die Eingemeindung von Ruhrort mit einem noch größeren Hafen erhielt Duisburg im Jahr 1905 die größte Binnenhafenfläche Europas. Im zweiten Weltkrieg wurden die beiden Häfen zu einem Hauptziel alliierter Luftangriffe. Nach Kriegsende mussten 400 Schiffwracks beseitigt werden. Zwei Drittel der Stadt wurden zerstört, die Innenstadt nahezu vollständig. Der Wiederaufbau veränderte die historische Stadtstruktur entscheidend durch Straßenverbreiterungen und neu angelegte Verkehrsachsen. 1972 wurde eine neue Universität gegründet, nachdem die alte Hochschule 1818 zugunsten von Bonn geschlossen worden war (aus: Landschaftsverband Rheinland Rheinland/Landschaftsverband Westfalen-Lippe 2010).
Hinweis
Die Geschichte der Stadt Duisburg wird hier kurz aufgrund ihrer Funktion als Station auf dem Jakobspilgerweg beschrieben. Die Stadt Duisburg ist Station 10 auf der Etappe 4, Variante B von Essen nach Duisburg des Jakobspilgerwegs von Dortmund nach Aachen. Der Text stammt aus dem zugehörigen, mittlerweile vergriffenen Pilgerführer (siehe Literatur).
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)