Industrielle Gemengelage im Duisburger Stadtteil Bruckhausen (2009)
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Gründerzeitliche Architektur an der Ecke Reinerstraße/Edithstraße in Duisburg-Bruckhausen (2008)
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Gründerzeitliche Architektur in Duisburg-Bruckhausen (2008)
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Notkirche von 1903 in Duisburg-Bruckhausen, heute Gemeindehaus (2008)
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Duisburg-Bruckhausen 2013 - Stadtsanierung durch Rückbau
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Duisburg-Bruckhausen 2013 - Stadtsanierung durch Rückbau
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Duisburg-Bruckhausen 2013 - Stadtsanierung durch Rückbau
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Duisburg-Bruckhausen 2013 - Stadtsanierung durch Rückbau
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Duisburg-Bruckhausen 2013 - Stadtsanierung durch Rückbau
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Dieselstraße in Duisburg-Bruckhausen (2012)
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Dieselstraße in Duisburg-Bruckhausen (2013)
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Das Bild zeigt die Industrielle Gemengelage im Duisburger Stadtteil Bruckhausen (2009). Der Blick auf die Bruckhausener Hochöfen von Beeck aus verdeutlicht die räumliche Nähe von Schwerindustrie und Wohnen in Duisburg.
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Das Bild zeigt ein mehrstöckiges Eck-Wohnhaus mit gründerzeitlicher Architektur an der Ecke Reinerstraße/Edithstraße in Duisburg-Bruckhausen (2008).
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Das Bild zeigt mehrstöckige Wohnhäuser mit gründerzeitlicher Architektur in Duisburg-Bruckhausen (2008).
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Das Bild zeigt die Notkirche von 1903 in Duisburg-Bruckhausen, die heute als Gemeindehaus genutzt wird (2008).
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Das Bild zeigt rote Stahlcontainer als Sinnbild für städtebauliche Abriss-Aktivitäten in Duisburg-Bruckhausen 2013 - Stadtsanierung durch Rückbau.
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Das Bild zeigt einen Trümmerberg in Duisburg-Bruckhausen 2013; die vom Hausabriss verbliebenen Schuttreste sind Sinnbild für Stadtsanierung durch Rückbau.
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Das Bild zeigt einen Garagenhof und leer stehende Wohnhäuser in Duisburg-Bruckhausen im Jahr 2013.
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Das Bild zeigt eine geschlossene Fleischerei in Duisburg-Bruckhausen im Jahr 2013 mit einem Plakat "Kein Abriss für TKS! Wir wehren uns!"
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Das Bild zeigt zum Teil zerstörter Tür-Klingeln in einem Hauseingang in Duisburg-Bruckhausen 2013 als Symbol für die aktuell stattfindende "Stadtsanierung durch Rückbau" im Stadtteil.
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Das Bild zeigt die Dieselstraße in Duisburg-Bruckhausen mit einem Blick auf den Hochofen 4 in der Verlängerung der Straße.
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Das Bild zeigt die Demontage von Hochofen 4 in Duisburg-Bruckhausen und einen Teil der Dieselstraße (2013).
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August Thyssens Standortentscheidung Im Zeitraum 1890 bis 1936 fand durch August Thyssen in der Bauernschaft Bruckhausen eine radikale Landschaftsüberformung statt, bei der auch im weiteren Umfeld mit Ausnahme der Abtei Hamborn die meisten Zeugnisse der älteren Kulturlandschaft vor allem mit bäuerlichen Einzelhöfen abgetragen wurden (Gelhar 2005).
1891 gründete August Thyssen in der Bauernschaft Bruckhausen die nach ihm benannte Hütte. Er folgte dem zeittypischen Muster der industriellen Landnahme, indem er seit 1889 von den Bauern im wenig ertragreichen Streusiedlungsgebiet der Emscher umfangreichen Grundbesitz aufkaufte. Jedoch war diese periphere Standortwahl bislang nur für die auf die geologischen Verhältnisse ausgerichteten Zechen prägend. August Thyssen brach zum ersten Mal mit der für Hüttenwerke bis dato üblichen Standortwahl in der Nähe der Hellwegstädte mit Nutzung der vorhandenen Infrastruktur wie Landwegenetz und Wohnraum. Er leitete damit den Beginn der regionalen Schwerpunktverlagerung innerhalb seiner Betriebe ein (Stammwerk in Mülheim-Styrum). Später folgten andere Unternehmer seinem Beispiel (Krupp von Essen nach Duisburg-Rheinhauen, ebenso Hüttenwerke Krupp-Mannesmann).
Weitblickend erkannte Thyssen die wachsende Bedeutung des Rheins als Transportweg (Erz-, Kohlebezug, Absatz). Durch die im benachbarten Hamborn liegenden und bereits in seinem Besitz befindlichen Schächte der Gewerkschaft Deutscher Kaiser (ab 1919 umbenannt in Friedrich Thyssen; siehe auch Fördergerüst Friedrich Thyssen 6) besaß er gleichzeitig die nötigen Fettkohlevorkommen, um ein vertikal integriertes und weitgehend autarkes Hüttenwerk aufbauen zu können.
Duisburgs „Wilder Westen“ – Raum- und Sozialentwicklung wie in Nordamerika Östlich an das Hüttenwerk angrenzend entstand ein zum Werk symbiotischer Stadtteil mit Namen Bruckhausen, aber interessanterweise zunächst vorrangig durch Tätigkeiten auf dem privaten Grundstücksmarkt. Nachfolgend ergänzte Thyssen den Baubestand durch Werkssiedlungen im Süden Bruckhausens (südlich des Heinrichplatz). Baulich zeichnete sich Bruckhausen daher durch eine Mischung aus repräsentativen, vom Historismus geprägten Gründerzeitbauten mit großstädtischem Charakter und Werkssiedlungen aus. Die Blütezeit erlebte Bruckhausen in den 1920er Jahren. Casinos und das Apollo-Theater weckten Erinnerungen an amerikanische Träume und spiegelten den industriell bedingten Reichtum. Die Nord-Süd verlaufende Kaiser-Wilhelm-Straße wurde als Achse der neuen Ansiedlung angelegt und durch Bauten im repräsentativen Stil flankiert: Opernhaus, Beamtenkasinos, Thyssen-Verwaltung.
Bruckhausen war von Anfang ein „Stadtteil mit Migrationshintergrund“. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Stadtteil auch „Posen am Rhein“ genannt, da die Mehrzahl seiner Bewohner durch die Anwerbepolitik Thyssens aus dieser Region stammte. Vertreten waren sehr viele unterschiedliche Nationalitäten, z.B. aus der Türkei, aus Italien, Österreich, Polen, den Niederlanden, Russland, Schweden (Matzczik 2006).
Heutiger Zustand Baulich zeichnet sich Bruckhausen weiterhin durch eine Mischung aus repräsentativen, vom Historismus geprägten Gründerzeitbauten mit großstädtischem Charakter und Werkssiedlungen aus, zum Beispiel die heute durch die Autobahn 42 räumlich getrennt liegende Bergbausiedlung Overbruckshof, heute Ostacker genannt. Die seinerzeit günstige Nahtlage zum Werk hat sich durch gesellschaftliche und ökologische Umbewertungsvorgänge seit den 1970er Jahren und vor dem Hintergrund diverser Stahlkrisen zu einer massiven Problemlage entwickelt. In weiten Teilen des Stadtteils setzte ein Teufelskreis ein, der sich aus Spekulationen auf dem Wohnungsmarkt, einem eklatanten Mietpreisverfall und jahrzehntelang fehlenden Investitionen in den Baubestand zusammensetzte. Aktuell ist Bruckhausen deshalb gekennzeichnet durch baulichen Verfall bei hoher Leerstandsquote, massiver Abwanderung (-31% 1990-2007) und sehr hohem Migrantenanteil (82,6%), jedoch keineswegs, wie oft vorgeschoben wird, durch überproportionale Kriminalität und Integrationsprobleme (Boldt / Gelhar 2009, S. 149).
Sanierung mit dem Abrissbagger Die Stadt Duisburg will nun durch das Sanierungsverfahren Bruckhausen/Beeck Abhilfe schaffen, das die überwunden geglaubten städtebaulichen Sanierungsirrwege der 1970er Jahre wieder aufleben lässt. Entstanden ist der „Grüngürtel Duisburg-Nord“ einschließlich eines Emissionsschutzwalls. Im August 2012 riß der Konzern vorbereitend schon einmal den Hochofen 4 ab (siehe Karte Seite 149 in: Boldt / Gelhar 2009). Fast abgeschlossen (2017) ist der Abriss von ca. 300 Häusern bei gleichzeitiger Anlage von Freiflächen und nur partieller Rekonstruktion verfallener, oft denkmalwerter Bausubstanz. Stadtteilstabilisierung durch Rückbau heißt die Devise der Stadt. Doch Rückbau heißt auch Verdrängung und Verlust historischer Substanz. Entsprechend kontrovers wurde und wird das Verfahren in der Öffentlichkeit diskutiert.
Kulturhistorische Bedeutung Es handelt sich um einen für die Emscherzone beispielhaften Kulturlandschaftsbereich, der die Genese einer Industriestadt mit der für sie typischen engen strukturellen Verzahnung einerindustriellen Gemengelage aufzeigt. Dieses strukturimmanente Prinzip der Verbindung von Arbeiten und Wohnen war im Bereich der Dieselstraße mit Sichtachse auf den Hochofen 4 noch bis 2013 herausragend erlebbar (Hackenberg / LWL / LVR 2012). Durch Abriss von Hochofen 4 wurde diese Sichtachse jedoch zerstört. Weite Teile des Baubestands in Bruckhausen wurden als denkmalwert eingestuft, aber durch den laufenden Rückbau treten starke Verluste ein. Die Gesamtstruktur des Stadtteils und die Ablesbarkeit der Genese als Industriedorf wird unwiederbringlich zerstört. Wünschenswert wäre eine leitbildkonforme Integration in den Emscher Landschaftspark mit Erhalt der historischen Substanz statt Flächensanierung gewesen.
(Martina Gelhar, Rheinischer Verein für Denlmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2013)
Internet lwl.org: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Denkmalbereich Bruckhausen (abgerufen 09.04.2013) duisburg.de: Der Grüngürtel Duisburg-Nord in Bruckhausen und Beeck (abgerufen 27.03.2020)
Literatur
Boldt, Kai-William; Gelhar, Martina (2009)
Vom Vorzeigeviertel zum Problemgebiet: Duisburg-Bruckhausen. In: Prossek, Achim u.a.: Atlas der Metropole Ruhr, S. 148-149. Köln.
Gelhar, Martina (2005)
Industrietourismus am südlichen Niederrhein. Analyse von Grundlagen, Angebotsstrukturen und Entwicklungspotentialen unter Berücksichtigung räumlich-historischer Aspekte. S. 321, Bergisch Gladbach.
Hackenberg, Dietrich / Landschaftsverband Westfalen-Lippe; Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2012)
Polnische Arbeiter für die Gewerkschaft Deutscher Kaiser. (Fremde Impulse - Baudenkmale im Ruhrgebiet.) o. O. Online verfügbar: www.lwl.org, Jupp-Kolonie-Duisburg, abgerufen am 09.04.2013
Matzczik, Günter (2006)
Die schwarze Sphinx. In: Rheinische Post vom 19.08.2006, o. O.
Walgern, Heinrich; Schrolle, Thorsten (2015)
Zum Verhältnis von Bauleitplanung und Denkmalschutz. Ministerentscheidung zu Duisburg-Bruckhausen. (Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege, 45.) S. 183-191. Köln.
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