Die Besiedelung des heutigen Dellbrück baute auf vier kleineren Ortschaften auf. Der älteste Ort dürfte Thurn gewesen sein. Der zweite, Strunden, heute noch als langgestrecktes Straßendorf erkennbar, wurde mit dem aufkommenden Mühlengewerbe gegründet. Der dritte, die „Alte Dellbrück“, befand sich an der Einmündung der von-Quadt-Straße in die Bergisch-Gladbacher-Straße. Die vierte Ortschaft, Hagedorn, lag an der Grenze Dellbrücks zu Holweide. 1914 wurde Dellbrück als Bestandteil der Bürgermeisterei Mülheim nach Köln eingemeindet.
Die wirtschaftliche Entwicklung Dellbrücks ist historisch eng mit dem Strunderbach verbunden. Zeitweise wurden durch diesen Bach bis zu 40 Mühlen angetrieben, von denen die letzten bis zur Jahrhundertwende des 18./19. Jahrhunderts noch in Betrieb waren. Großen Einfluss dürften auch die Mönche des Johanniterordens in Herrenstrunden gehabt haben. Neben verschiedenen Mühlen am Ober- und Unterbachlauf, befanden sich Herrenhöfe im Besitz des Ordens, u.a. auch Haus Thurn (Thurner Hof), der wohl älteste Sitz am Strunderbach.
Neben dem Mühlengewerbe spielte die Land- und Waldwirtschaft eine große Rolle bei der wirtschaftlichen Entwicklung. Da der Ackerboden dürftig war, gewann die Waldwirtschaft an Bedeutung, was auch heute noch am großen Flächenanteil zu erkennen ist. Durch Teilungen unter den Erbberechtigten wurden die Flächen jedoch immer kleiner. Die Bauernsöhne gingen zur nahen Industrie, die sich im Bergischen und besonders in Mülheim, Deutz und Kalk anbot. Ein wirtschaftlicher Aufschwung trat infolge der Erschließung des Verkehrs durch Bahn und Post ein. 1870 erhielt Dellbrück einen eigenen Bahnhof und 1881 wurde im heutigen Dellbrück für die umliegenden Ortschaften eine „Kaiserliche Postagentur“ eingerichtet. Das Haus an der Bergisch-Gladbacher-Straße steht heute unter Denkmalschutz. Die Verlagerung vieler Industriewerke seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts nach Dellbrück brachte weitere wirtschaftliche Erfolge mit sich. Die Betriebe bevorzugten die Bahnhofsnähe. Mit dem Ansiedeln der Industrie stieg auch die Bevölkerungszahl rapide an. Wohngebäude, Geschäftshäuser und Villen gaben dem kleinen ländlichen Ort bald einen städtischen Charakter.
Neuer Wohnungsbau hat sich in den vergangenen Jahren großräumlich insbesondere an der Heidestraße / Bergisch Gladbacher Straße, in der Hatzfeld Straße (ehemals Radium-Gummiwerke), im Innenbereich des Blocks Thurner Straße / Strundener Straße und in neuerer Zeit in der Blumensiedlung (ehemalige Siedlung belgischer Streitkräfte) nördlich der S-Bahn entwickelt.
Im Jahr 1905 gab es 3.900 Bewohner, 1910 lebten bereits 5.000 Menschen in Dellbrück. Im heutigen Stadtteil Dellbrück leben im Jahr 2011 21.403 Einwohner in 13 sehr unterschiedlich strukturierten Stadtvierteln. Sieben Stadtviertel haben über 1.000 Einwohner, zwei Stadtviertel sind als Splittersiedlungen einzustufen. Hervorzuheben sind die östlichen Stadtrandlagen, die vorwiegend durch Ein- und Zweifamilienhäuser geprägt sind. Die Einwohnerzahl von Dellbrück ist seit dem Jahr 2000 stetig gestiegen und wird gemäß den Prognosen bis 2025 auf 21.800 weiter steigen.
(Stadt Köln, Dezernat für Planen und Bauen, Stadtplanungsamt, 2015)
Internet www.stadt-koeln.de: Stadtteil Dellbrück (abgerufen 26.03.2021) www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen. Einwohnerzahlen 2017 (PDF-Datei; 1,80 MB, Stand 31.12.2017, abgerufen 26.03.2021)
Literatur
Burggraaff, Peter / Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2017)
Fachbeitrag Kulturlandschaft zur Integrierten Raumanalyse Köln-Ost. Stadtteile Dellbrück, Holweide, Merheim, Brück, Neubrück und Rath/Heumar. (Arbeitsstudien des Landschaftsverbandes Rheinland, Nr. 42.) Köln.
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