Die Siedlung lag in der Nähe der belgischen Kaserne „Morslede“ und hat im Grundriss einen freien Platz als Zentrum an der Untereschbacher Straße.
Die Reihenhäuser bestehen aus zwei Haustypen, die von den Architekten Walter Köngeter (1906-1969) und Alfons Leitl (1909-1975) entworfen worden sind: Typ Y wurde mit einer Grundfläche von 98 Quadratmetern für Unteroffiziere entwickelt. Typ X hatte für höhere Dienstränge eine Grundfläche von 147 Quadratmetern, war zusätzlich mit einem risalitartigen Treppenhaus gegliedert und in der Ausstattung aufwendiger.
Diese Siedlung wurde kurz nach der Anweisung Nummer 2 für den Bau von Wohnungen für belgische Familien des Ministers für Wiederaufbau des Landes NW vom 26.8.1949 in wenigen Monaten Bauzeit errichtet. Hintergrund war die Absicht, die von den belgischen Besatzungsmächten beschlagnahmten Wohnungen für die deutsche Bevölkerung frei zu machen.
Das Gelände war zuvor als Markt- und Festplatz genutzt worden. Die Gebäude bildeten Leittypen für die nachfolgenden Besatzungsbauten im Köln-Bonner Raum. Demzufolge hat die Siedlung einen sehr hohen historischen Zeugniswert für die Wohnbaupolitik der 1950er Jahre. Die verschiedenartigen, versetzten Reihungen der Häuser, Vorgärten, Gärten, Baumbestand sowie klar gegliederte Architektur mit Gestaltelementen wie farblicher Absetzung der Fenster und Balkongitter sowie Schlagläden weisen eine hohe städtebauliche Qualität auf.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau und Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Redaktion KuLaDig, 2015)