Das heutige Holweide bestand ursprünglich aus den vier Ortschaften Wichheim, Schweinheim, Schnellweide und Holweide, die zur Bürgermeisterei Mülheim gehörten und im Jahre 1910 unter dem Namen Holweide zusammengefasst wurden.
Genau wie die anderen Ortsteile des heutigen Stadtbezirks Mülheim wurde Holweide 1914 zu Köln eingemeindet. Der Name Holweide hat sich über die Jahrhunderte aus Holler Weidt und an der hohlen Weide entwickelt.
Doch der heutige Ort Holweide hat seine Wurzeln nicht nur in den vier zusammengefassten Dörfern, sondern ebenso in drei bedeutenden Rittersitzen, die in unmittelbarer Nähe der Siedlungen lagen: Isenburg, Herl und Iddelsfeld. Sie besaßen umfangreichen Grundbesitz mit eigener Gerichtsbarkeit. Im Gegensatz zu den Entwicklungen in Dellbrück blieb Holweide lange Zeit noch ein durch Landwirtschaft geprägter Ort mit Wohngebieten, die sich stetig ausdehnten. Nur vereinzelt ließen sich Kleinindustrien nieder. Im letzten Jahrhundert wuchs Holweide zu einem Kölner Vorort, von dessen Ursprungsdörfern nur noch an einigen Stellen sichtbare Spuren zu erkennen sind.
Der Stadtteil hat 20.836 Einwohner (31.12.2011) und gliedert sich in 9 Stadtviertel. Dazu gehören die Märchensiedlung (Wohnsiedlung, überwiegend Einfamilienhäuser), die Siedlung um das Krankenhaus (Wohnsiedlung, mehrgeschossige Wohngebäude), die Ansiedlungen, die südlich der Bergisch-Gladbacher-Straße bestehen und im Westen an ein Gewerbegebiet grenzen (überwiegend Reihenhausbebauung und mehrgeschossige Häuser), und die Siedlungen nördlich der Bergisch-Gladbacher-Straße mit überwiegend Wohnen d.h. Reihenhäuser, Doppelhäuser, aber auch ausgeprägtem öffentlichem Geschosswohnungsbau.
Zu erwähnen ist auch die Siedlung am Schlagbaumweg, als sehr isolierter Wohnstandort zwischen Holweide und Merheim. Der Name Märchensiedlung mit den Straßennamen wie Rotkäppchenweg, Dornröschenecke etc. beschreibt ein idyllisches Viertel in Holweide, welches in den 1920er Jahren erbaut wurde und heute überwiegend unter Denkmalschutz steht. Enge, verwinkelte Straßenzüge ohne Bürgersteige erinnern an mittelalterliche Gassen, die vielen Bäume und Gärten lassen die Siedlung ländlich wirken. Auf den früheren Ländereien des mittelalterlichen Rittergutes Iddelsfeld entstand unter dem Motto: „Leben wie im Märchen“ eine neue Siedlung.
Mit Aufgabe der Baumwollbleicherei am Strunderbach nach der Jahrhundertwende verschwand die letzte der klassischen, historischen Bachnutzungen. Allerdings war die Nachbarschaft zwischen Gewerbe und Wohnen an dieser Stelle wegen der gewerblichen Emissionen nicht immer konfliktfrei und verzögerte maßgeblich neue Wohnbauentwicklungen. Der neue Wohnungsbau der vergangenen Jahre entwickelte sich insbesondere auf den großen Flächen im Bereich Heidestraße/Bergisch-Gladbacher Straße, August Strindberg Straße und Ober Iddelsfeld.
(Stadt Köln, Dezernat für Planen und Bauen, Stadtplanungsamt, 2015)
Internet www.stadt-koeln.de: Stadtteil Mülheim (abgerufen 26.03.2021) www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen. Einwohnerzahlen 2017 (PDF-Datei; 1,80 MB, Stand 31.12.2017, abgerufen 26.03.2021)
Literatur
Burggraaff, Peter / Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2017)
Fachbeitrag Kulturlandschaft zur Integrierten Raumanalyse Köln-Ost. Stadtteile Dellbrück, Holweide, Merheim, Brück, Neubrück und Rath/Heumar. (Arbeitsstudien des Landschaftsverbandes Rheinland, Nr. 42.) Köln.
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