Das Stadtplanungsamt der Stadt Köln, zugehörig zum Dezernat für Planen und Bauen, hat folgende Raumanalysen fertig gestellt:
- Kölner Süden linksrheinisch 2003
- Kölner Norden rechtsrheinisch 2005
- Kölner Süden rechtsrheinisch 2005
- Kölner Westen und Kölner Norden linksrheinisch.
Die Raumanalysen enthalten Untersuchungen und Planungsempfehlungen für die Fortschreibungen des Flächennutzungsplanes von 1982. Aufgrund aktueller Entwicklungen mit steigenden Nutzungsintensitäten, Flächenversiegelungen und Umweltbelastungen sind Anpassungen notwendig. Die Wechselbeziehungen zwischen Siedlungs- und Freiflächen müssen neu, beziehungsweise präziser untersucht werden.
In diesen Raumanalysen werden zwei Sichtweisen „integriert“:
Teil 1) Siedlungsgeographie mit Darstellung der infrastrukurellen, wirtschaftlichen, sozialen und demographischen Gegebenheiten sowie Potenzialen.
Teil 2) Ökologie mit Untersuchung und Bewertung ausgewählter Umweltmedien.
Markierung des Untersuchungsraumes
Die Festlegung der Grenzen des Untersuchungsraumes einer demzufolge „integrierten“ Raumanalyse (IRA) folgt einem Grundprinzip: ausgehend von den Verwaltungsgrenzen der Stadtteile hat der Kern der IRA einen zentral gelegenen Freiraum. Von diesem ausstrahlend werden Siedlungsbereiche einbezogen, die bis zur nächsten räumlich wirksamen Grenzstruktur reichen. Diese Grenzstruktur besteht im Kölner Stadtgebiet häufig aus hochfrequentierten Verkehrstrassen wie Autobahnen. Weitere Parameter für die Markierungen der IRA sind der Zusammenhalt von Siedlungsbereichen, deren Entwicklungsgeschichte oder naturräumliche Faktoren mit Wald-Offenlandverteilungen sowie Terrassenübergängen.
IRA Köln-Ost
Innerhalb der Integrierten Raumanalyse Köln-Ost liegen die Stadtteile Dellbrück, Holweide, Merheim, Brück, Neubrück und Rath/Heumar. Der Raum ist gekennzeichnet durch eine bereits seit vorgeschichtlicher Zeit erfolgten Inanspruchnahme. Für die überlieferte heutige Struktur der urbanen Kulturlandschaft sind die ersten Ansiedlungen zwischen 800 bis 1200 standortprägend. Neben den Hofanlagen dieser Zeitstellung sind historische Wegeverbindungen hervorzuheben. Merheim war zum Beispiel als Kirchspiel mit zugehörigen Kirchwegen ein geistliches Zentrum für die umliegenden Dörfer. Eine wichtige Zäsur bildete die Industrialisierungsphase ab 1850 mit Umwandlung der Dörfer und ihrer agrarischen Nutzflächen zu Wohnorten. Der infrastrukturelle Ausbau seit dieser Zeit hat insbesondere im 20. Jahrhundert mit großer Dynamik Siedlungs- und Verkehrsflächen in Anspruch genommen.
Hervorzuheben ist die Überlieferung zahlreicher historischer Kulturlandschaftselemente, Bau- und Bodendenkmäler im Nebeneinander alter Ortskerne mit jüngerer Randbebauung. Spuren der Kulturlandschaftsgeschichte sind im gesamten Untersuchungsraum zu finden. Ergänzend zu der vorliegenden Raumanalyse widmet sich ein kulturhistorischer Fachbeitrag dieser Thematik.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau und Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Redaktion KuLaDig, 2015)