Spuren der adligen Familie Berghe von Trips im Rheinland

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
  • Das Wappen der Grafen Berghe von Trips, dargestellt in einem Fenster der Kapelle am Haardthof bei Altrich im Landkreis Bernkastel-Wittlich (2022).

    Das Wappen der Grafen Berghe von Trips, dargestellt in einem Fenster der Kapelle am Haardthof bei Altrich im Landkreis Bernkastel-Wittlich (2022).

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  • Das von Löwen gestützte Wappenschild der Grafen Berghe von Trips mit Schildhaltern, Helmzier, Mantel und Fürstenhut, darunter die lateinische Inschrift "in morte vita" an der Familiengruft auf dem Friedhof in Kerpen-Horrem (2022).

    Das von Löwen gestützte Wappenschild der Grafen Berghe von Trips mit Schildhaltern, Helmzier, Mantel und Fürstenhut, darunter die lateinische Inschrift "in morte vita" an der Familiengruft auf dem Friedhof in Kerpen-Horrem (2022).

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  • Blick auf den östlichen Flügel der Burg Hemmersbach in Kerpen-Horrem (2022).

    Blick auf den östlichen Flügel der Burg Hemmersbach in Kerpen-Horrem (2022).

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  • Der Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips (1928-1961), auf seinem Helm das Wappen der Sportfahrergemeinschaft "Scuderia Colonia".

    Der Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips (1928-1961), auf seinem Helm das Wappen der Sportfahrergemeinschaft "Scuderia Colonia".

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  • Burg Trips bei Geilenkirchen (2015), Luftaufnahme des heutigen Wasserschlosses von Südosten.

    Burg Trips bei Geilenkirchen (2015), Luftaufnahme des heutigen Wasserschlosses von Südosten.

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  • Ein Zugangstor im Osten der Burg Hemmersbach in Kerpen-Horrem (2022), oben das Schild des Wappens der Grafen Berghe von Trips.

    Ein Zugangstor im Osten der Burg Hemmersbach in Kerpen-Horrem (2022), oben das Schild des Wappens der Grafen Berghe von Trips.

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  • Blick auf das Spielfeld des "Graf-Berghe-von-Trips-Stadions" am Stadtpark Kerpen-Horrem nahe der "Alten Burg" (2022).

    Blick auf das Spielfeld des "Graf-Berghe-von-Trips-Stadions" am Stadtpark Kerpen-Horrem nahe der "Alten Burg" (2022).

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Diese Objektgruppe versammelt Spuren des adlig-herrschaftlichen Geschlechts Berghe von Trips im Rheinland, darunter Wohnsitze und Besitztümer verschiedener Seitenlinien der Familie. Viele Spuren gehen dabei auf den letzten männlichen Nachkommen des reichsgräflichen Familienzweiges zurück, den 1961 tödlich verunglückten Automobilrennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips.
Neben den hier aufgeführten Objekten führt z.B. die Burgendatenbank des europäischen Burgeninstituts ebidat noch einige weitere Anlagen an, die in Beziehung zu der weit verzweigten Adelsfamilie stehen.

Die Familie (Berghe) von Trips
Burg Hemmersbach in Kerpen-Horrem
Wolfgang Graf Berghe von Trips (1928-1961)
Internet, Literatur

Die Familie (Berghe) von Trips
Zu der Adelsfamilie „BERG, genannt Trips, Herren, Freiherren und H[eiligen] R[ömischen] Reichs Grafen“ mit dem „so häufig und in so vielen deutschen Provinzen vor[kommenden] ... uralte[n] Besitzungsname[n] Berg“ führt bereits der Adelsforscher des 19. Jahrhunderts Arnold Robens die Vielfalt der „kleinen Abweichungen ... Berg, Berge, Bergh, Bergk, Berghe, genannt Trips, Tribbs; auch Berghe von Linter ... späterhin Berghe, geanne Trips, von dem durch Heirath ererbten Rittersitze Trips“ an (Robens 1818/1981, S. 44), die sich nicht nur in den Namensvarianten, sondern auch in vielen Seitenlinien des Geschlechts niederschlug.
Abstammung und Ursprung der Adelsfamilie verortet Robens im Jahr 1118 mit einem als Zeugen in Wassenberg auftretenden Gerard Berg von Trips, dessen Familie dann ab dem 12. und 13. Jahrhundert „in verschiedenen Linien … als eigene Herren, Dynasten, Ritter ... bis 1818 ununterbrochen folget“ (ebd., S. 46).
Anton Fahne führt die Familie dann 1848 unter „Trips, eigentlich Berghe genannt Trips, jetzt Grafen, stammen von dem brabanter Schlosse Berge, und nannten sich Trips, seitdem sie diesen Rittersitz durch Heirath an sich brachten“ und beginnt seine Genealogie im 14. Jahrhundert mit einem Theodor von Berg.
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Burg Hemmersbach in Kerpen-Horrem
Zur wechselhaften Besitzgeschichte der Wasserburg Hemmersbach berichtet die Burgendatendatenbank ebidat, dass diese aus dem Besitz der Familie von Vercken (seit um 1590) nach dem Tode Charlotte von Verckens 1732 nach einem langen Rechtsstreit „zwischen der Familie von Bentinck und den Herrn von Berghe, genannt Trips, die sich 1762 schließlich als Eigentümer durchsetzen konnten“ an die Berghe von Trips überging.
Analog dazu führt Fabricius in seinen Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz (1898, S. 289) zu den dortigen herrschaftlichen Verhältnissen um Hemmersbach und Sindorf aus, dass sich nach dem Erlöschen der Familie von Vercken 1732, „die Nachkommen einer Anna von Merode-Hemmersbach, die Herren von Bentinck zu Limbricht und von Bergh gen. Trips, sich um die Herrschaft stritten. 1751 wurde der Herr von Bergh belehnt.“

Als Stamm- und Familienbesitz blieb diese Burg schließlich bis 1984 in Besitz der Adelsfamilie Berghe von Trips, die im Jahr 1796 unter Franz Adolf Anselm von Berghe genannt Trips (1732-1799) in den Reichsgrafenstand erhoben worden war (Robens 1818/1981, S. 48 und Fahne 1848).
Letzter männlicher Nachkomme der reichsgräflichen Familie (weitere Linien existieren bis heute) war das einzige Kind von Eduard Reichsgraf Berghe von Trips (1893-1971) und Thessa Reichsgräfin Berghe von Trips (1895-1978, auch Tessa), der als Automobilrennfahrer bekannte Wolfgang Graf Berghe von Trips. Graf Eduard, Gräfin Thessa und ihr bei einem Formel-1-Rennen tödlich verunglückter Sohn Wolfgang fanden ihre letzte Ruhe in einer Familiengruft, die auf dem Friedhof Horrem in Form einer neugotischen Kapelle erbaut wurde.
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Wolfgang Graf Berghe von Trips (1928-1961)
Auf den am 4. Mai 1928 in Köln als einziges Kind des vorab genannten Grafenpaares geborenen und populären Rennsportler Wolfgang Alexander Albert Eduard Maximilian Reichsgraf Berghe von Trips - so sein vollständiger Name - gehen im Rheinland gehen mehrere Motorsportanlagen und ihm gewidmete Denkmale zurück (vgl. zu dessen Biografie ausführlicher das Denkmal am Nürburgring).
Der seinerzeit in der Formel-1-Weltmeisterschaft führende Ferrari-Werksfahrer „Taffy“ von Trips verunglückte beim Großen Preis von Italien am 10. September 1961 in Monza tödlich. An einem der schwärzesten Tage im Motorsport wurden zusammen mit dem 33-jährigen weitere 15 Zuschauer getötet und 60 zum Teil schwer verletzt.

Die über seinen Tod hinaus bis heute anhaltende große Beliebtheit von Trips' geht dabei nicht alleine auf seine sportlichen Erfolge zurück (darunter zwei Grand-Prix-Siege) - der populäre Rennsportler galt zudem als überaus fairer Sportsmann und bedeutender Förderer des motorsportlichen Nachwuchses, den er über sein Engagement im Kartsport und einem von ihm mitentwickelten Formel-Junior-Rennwagen unterstützte.
Die der Wasserburg Hemmersbach benachbarte Villa Trips war zeitweise der Sitz einer Sportstiftung, die sich dem Andenken an den Rennfahrer verschrieben hatte und hier bis 2016 ein Museum für Rennsportgeschichte betrieb.
Zur Erinnerung Wolfgang Graf Berghe von Trips wurde von 2006 bis 2021 die Oldtimerveranstaltung „Classic Days“ im Park und den umliegenden Flächen von Schloss Dyck bei Jüchen ausgerichtet. 2022 zog das Event auf das Festivalgelände Green Park im Nordpark Düsseldorf um.

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2022)

Internet
www.ebidat.de: Bubenheim bei Düren (Text: Hans-Jürgen Greggersen, abgerufen 04.08.2022)
www.ebidat.de: Hemmersbach, Wasserburg (Text: Hans-Jürgen Greggersen, abgerufen 21.07.2022)
www.ebidat.de: Juntersdorf bei Zülpich (Text: Hans-Jürgen Greggersen, abgerufen 04.08.2022)
www.ebidat.de: Tichelen bei Heinsberg (Text: Markus Westphal, abgerufen 04.08.2022)
www.ebidat.de: Vlassrath bei Straelen (Text: Jens Wroblewski, abgerufen 04.08.2022)
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Wolfgang Graf Berghe von Trips, Rennfahrer (1928-1961) (Text: Susanne Harke-Schmidt, Kerpen, abgerufen 20.07.2022)
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Literatur

Behrndt, Michael; Födisch, Jörg-Thomas (2012)
Rennfahrertod - 50 tragische Helden im Porträt. Königswinter.
Fabricius, Wilhelm (1898)
Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. (2 Bände, Nachdruck 1965). Bonn.
Fahne, Anton (1848)
Geschichte der Kölnischen, Jülichschen und Bergischen Geschlechter. Erster Theil, Stammfolge und Wappenbuch (A.-Z.). S. 428-429, Köln u. Bonn. Online verfügbar: books.google.de, abgerufen am 19.05.2020
Födisch, Jörg-Thomas; Louis, Reinold (1991)
Eine deutsche Rennfahrerkarriere, Graf Berghe von Trips. Königswinter.
Frankewitz, Stefan (2007)
Landesburgen, Burgen, Schlösser und Feste Häuser bis 1500 im Spiegel der Schriftzeugnisse. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IV.12.) Bonn.
Friedrich, Reinhard; Päffgen, Bernd (2007)
Mittelalterliche Burganlagen in Kölner Bucht und Nordeifel bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IV.11.) Bonn.
Robens, Arnold (1981)
Der ritterbürtige landständische Adel des Großherzogthums Niederrhein, dargestellt in Wapen und Abstammungen. Neudruck der Ausgabe Aachen 1818, zwei Bände. S. 44-53, Wiesbaden.

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„Spuren der adligen Familie Berghe von Trips im Rheinland”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-343943 (Abgerufen: 3. Oktober 2024)
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