Wilhelm Fabricius führt die Burg Trips in seiner Karte der politischen und administrativen Eintheilung der heutigen preussischen Rheinprovinz für das Jahr 1789 und den Erläuterungen im Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz (1898, S. 265-266) als „Trips RS“ (= Rittersitz) im Amt Geilenkirchen des Herzogtums Jülich. Ebendort wird auch „Tripsrath RS“ angeführt (heute ein Ortsteil von Geilenkirchen).
Im Geschichtlichen Atlas der Rheinlande (GARh) führt Frankewitz (2007, S. 66) das Geilenkirchener Haus über Urkundenbelege für das Jahr 1383 als „Schloss und Gut Trips“ sowie 1464 mit dat huyss Trips und 1468 mit huyss und burch an.
Ebenfalls im GARh beschreiben Friedrich und Päffgen (2007, S. 54) Burg Trips als „Wasserburg, hochmittelalterlich“ und führen zur historischen Überlieferung an: „1172 ist ein Meinerus von Trips genannt. Brabanter Lehen, der Aachener Vogt Arnoldus Parvus besaß 1327 Trips, 1342 ist sein Sohn Johannes dominus van Trips.“
Auf den historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828) findet sich „Haus Trips“ mit einer Fläche von gut 50.000 Quadratmetern eingezeichnet. In den jüngeren Werken der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme, der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) wie auch in den die topographischen Karten TK 1936-1945 wird das gleiche Areal dann einzig mit „Trips“ angeführt (vgl. Kartenansichten).
Über Jahrhunderte hin wurde die im Kern des Herrenhauses mittelalterliche Wasserburg allmählich zu dem heutigen schlossartigen Landsitz Schloss Trips verändert (vgl. die umfassende Baubeschreibung unter www.ebidat.de). Einige Mauerfundamente der Vorgängeranlage aus dem 14./15. Jahrhundert konnten bei archäologischen Sondierungen 2005 im Burghof dokumentiert werden.
Die Burganlage ging in den 1980ern in private Hände über, darunter zeitweise auch an den als „Burgenkönig“ bekannten Immobilienunternehmer Herbert Hillebrand (zur Person vgl. bei Hemmersbach). In den beiden Vorburgen sind heute ein Alten- und Pflegeheim sowie Seniorenwohnungen untergebracht.
Das Schloss ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, es besteht aber die Möglichkeit, die Anlage im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
Bodendenkmal, Baudenkmal
Burg Trips ist eingetragenes Bodendenkmal (Stadt Geilenkirchen, Untere Denkmalbehörde Nr. 7; LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland Nr. HS 164).
Burg Trips ist mit Eintragung vom 18. August 1982 unter der lfd. Nr. A1 Baudenkmal.
Die Denkmalbeschreibung lautet (nach www.limburg-bernd.de):
„Die Anlage besteht aus einer winkelförmigen und einer dreiflügeligen Vorburg aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie dem Backsteinherrenhaus aus dem 15. Jahrhundert. Die drei Gebäudekomplexe sind je von Wassergräben umgeben und liegen vor dem ehemals symmetrisch angelegten Garten mit zwei Pavillons. Der Südflügel wurde nach dem Krieg modern als Wohnhaus wieder errichtet.
Die Burganlage bestand ehemals aus dem noch erhaltenen Bergfried und einem Gebäudewinkel auf der Nord - Ost - Seite. Die freien Seiten wurden durch dicke Schildmauern geschlossen. Im 18. Jahrhundert wurde bei der Erweiterung die Schildmauer mit einem zum Innenhof liegenden Gebäudeneubau versehen. Da das Haus nur über gefangene Räume verfügte, baute man im letzten Jahrhundert an die Nordseite einen Flur an. Die ganze Burganlage trägt ein riesiges mit Schiefer gedecktes Dach.“
Hinweis
Die Burg Trips ist wertgebendes Merkmal des Kulturlandschaftsbereichs Mittleres Wurmtal (Regionalplan Köln 027).
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2022)
Internet
www.ebidat.de: Trips (Text Jens Friedhoff, abgerufen 21.07.2022)
www.geilenkirchen.de: Denkmalliste der Stadt Geilenkirchen (undatiert, PDF-Datei, 820 kB, abgerufen 04.08.2022)
www.limburg-bernd.de: Burg Trips in Geilenkirchen (abgerufen 04.08.2022)
www.franziskusheim-geilenkirchen.de: Franziskusheim Geilenkirchen (abgerufen 04.08.2022)
www.seniorenwohnpark-trips.de: Seniorenwohnpark Trips (abgerufen 04.08.2022)