Gemeinde Heidenrod

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Heidenrod
Kreis(e): Rheingau-Taunus-Kreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 11′ 27,61″ N: 8° 00′ 13,52″ O 50,191°N: 8,00376°O
Koordinate UTM 32.428.886,04 m: 5.560.342,60 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.428.932,59 m: 5.562.127,28 m
  • Toreinfahrt des ehemaligen Benediktinerklosters Gronau bei Heidenrod (2006).

    Toreinfahrt des ehemaligen Benediktinerklosters Gronau bei Heidenrod (2006).

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    Krienke, Christine / Landesamt für Denkmalpflege Hessen
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Die seit 1972 aus 19 Dörfern gebildete Gemeinde Heidenrod ist die flächenmäßig größte Gemeinde des Rheingau-Taunus-Kreises und nimmt den westlichen Teil des Altkreises an der Grenze zu Rheinland-Pfalz ein. Historisch bedeutsam für die Entwicklung dieser Region waren der Limes - der heutige Ortsteil Kemel mit seiner frühen Kirche entstand auf einem Kastell - und die ehemalige Hohe Straße, ein alter, in Napoleonischer Zeit (1806-1813) ausgebauter Fernweg, der heute als Bäderstraße noch eine wichtige Verkehrsverbindung ist.

Im Mittelalter stellte das durch die Grafen von Katzenelnbogen gegründete ehemalige Benediktinerkloster Gronau das geistige und wirtschaftliche Zentrum dar. Da der karge Boden für die Landwirtschaft wenig Ertrag bot, blieben die meisten Dörfer sehr klein; die typische, spärliche Vegetation gab dem Gebiet den Namen Kemeler Heide. Große Flächen wurden früher für die Schafzucht genutzt und beweidet. Erst durch Aufforstungen im 19. Jahrhundert entstanden hier ausgedehnte Waldgebiete, die Heidenrod zu einer der waldreichsten Gemeinden Hessens machen. Ein weiterer Wirtschaftsfaktor waren bis etwa zur Mitte dieses Jahrhunderts Schiefergruben wie die Grube Hermani bei Zorn oder Meiers Hoffnung bei Nauroth.

Einen markanten landschaftlichen Einschnitt, gleichzeitig auch streckenweise die südliche Gemeindegrenze, bildet das Wispertal. Von rund 7500 Einwohnern leben etwa ein Fünftel im Verwaltungsmittelpunkt Laufenselden; bis auf Kemel und Nauroth liegen alle weiteren Orte unter der Grenze von 500 Einwohnern, kleinster Ort ist Wisper mit etwa 70 Einwohnern. Aufgrund der überwiegenden Armut der Bevölkerung in früheren Jahrhunderten und der dadurch bedingten bescheidenen Bausubstanz haben sich relativ wenige authentische Beispiele - meist Kleinhofreiten - als denkmalwerte Gebäude erhalten; die Ortsbilder in der Gesamtheit sind kaum noch historisch geprägt. In zahlreichen Kleindörfern ohne eigene Kirche übernahm oft das Backhaus, gleichzeitig Rathaus, eine Mittelpunktfunktion.

Folgende Dörfer bzw. heutige Ortsteile gehören zu Heidenrod: Algenroth, Dickschied-Geroldstein, Egenroth, Grebenroth, Hilgenroth, Huppert, Kemel, Langschied, Laufenselden, Mappershain, Martenroth, Nauroth, Niedermeilingen, Obermeilingen, Springen, Watzelhain, Zorn.

(Thomas Büttner, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2010)

Literatur

Söder, Dagmar / Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.) (2003)
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Rheingau-Taunus-Kreis II. Altkreis Untertaunus. S. 177, Wiesbaden.

Gemeinde Heidenrod

Schlagwörter
Ort
65321 Heidenrod
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1971

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„Gemeinde Heidenrod”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/P-FR-20091012-0001 (Abgerufen: 4. November 2024)
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