Die Entstehung von Egenroth und Grebenroth ist im Zusammenhang mit dem Kloster Gronau zu sehen. Die Siedlung liegt östlich des ehemaligen Klosters und des Altenberges. Seit etwa 1250 ist der Ortsname, damals Erechenrod, bekannt. 1416 hieß der Ort Yrchrat, 1520 Eigertt, 1583 Eichrodt und 1628 Egert.
Der Ort bestand 1526 aus neun Hausgesäßen. 1809 lebten in Egenroth 194 Einwohner, die Einwohnerzahl pendelt seitdem stets um 200, seit Mitte des 20. Jahrhunderts sinkt sie. 2014 lebten 169 Menschen in der Ortschaft.
Territoriale Zugehörigkeit Egenroth gehörte vom 13. Jahrhundert bis 1775 zum Vierherrischen Gericht Altenberg, kam dann zu Hessen-Kassel und befand sich während dieser Herrschaft in der Niedergrafschaft Katzenelnbogen. Nach den Revolutionskriegen gehörte der Ort von 1806 bis 1813 zu den Pays réservé de Catzenellenbogen und ab 1816 zum Herzogtum Nassau. Von 1866 bis 1945 war er Preußisch, unterbrochen von den 1919 bis 1923. Damals befand er sich im Freistaat Flaschenhals, einem schmalen, unbesetzten Korridor zwischen der französischen und der amerikanischen Besatzungszone. Seit 1945 ist er Teil von Hessen, 1972 wurde Egenroth zu einem Ortsteil der Gemeinde Heidenrod.
Historische Bauten In der Ortsbebauung fällt heute noch ein von der üblichen Hofreite abweichender Bautyp, das sogenannte Diensthaus, auf. Es handelt sich meist um Doppelhäuser mit Treppe und hohem, zum Teil als Stall genutztem Keller. Es handelt sich um Wohnhäuser für die Bediensteten des früheren Hofgutes Gronau ohne eigenen Landbesitz. In Grebenroth kommt ein ähnlicher Typus des Wohnstallhauses vor.
Reste historischer Bausubstanz finden sich insbesondere in der Klosterstraße. Das Doppelwohnhaus mit den Hausnummern 30, 32 und 36 ist mit Fachwerk verputzt, es wurde um 1700 umgebaut. Das Gebäude mit der Hausnummer 34 besitzt einen Giebel mit geschweiften Knaggen. In der Hausnummer 26 existiert ein ehemaliges Hofhaus (Diensthaus) des Hofgutes Gronau mit einem Eingangsvorbau mit profilierten Holzstützen, wobei das Vordach durch einen Balkon ersetzt und das Fachwerk verputzt wurde. Eine weitere ortsbildprägende Scheune und ehemaliges Backhaus aus dem 19. Jahrhundert befindet sich in der Klosterstraße 9. In der Höhenstraße 5 und 7 steht eine Scheune mit einem Torsturzbalken mit Schnitzprofil aus dem Jahre 1712.
(Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2003 / Jörn Schultheiß, hessenARCHÄOLOGIE, 2017)
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.