Die zweitkleinste Gemeinde von Heidenrod liegt nahe der Bäderstraße an der Kreisgrenze, innerhalb des nördlich verlaufenden Limes. Seit etwa 1250 ist der Ort, damals Martrod genannt, urkundlich bekannt. Er war damals Stammsitz einer niederadeligen Familie.
Territoriale Zugehörigkeit Um 1250 besaßen die Grafen von Katzenelnbogen in Martenroth Eigenleute und später auch das Haus Nassau-Saarbrücken. Um 1300 kommt eine adlige Familie von Martenroth als Burgmannen von Hohenstein vor. Martenroth gehörte zu Beginn des 16. Jahrhunderts zum vierherrischen Gericht Altenberg und bis 1778 zum vierherrischen Kirchspiel Altenberg. Nach den Revolutionskriegen gehörte der Ort von 1806 bis 1813 zu den Pays réservé de Catzenellenbogen und ab 1816 zum Herzogtum Nassau. Von 1866 bis 1945 lag er in der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Seit 1945 ist er Teil von Hessen, 1972 wurde Martenroth zu einem Ortsteil der Gemeinde Heidenrod.
Einwohnerentwicklung Im Jahre 1587 zählte das Dorf neun Haushalte. Der Dreißigjährige Krieg wirkte sich verheerend auf die Ortschaft aus. Der Ort stand zeitweise leer, wurde später aber wiederbesiedelt, denn 1809 lebten 82 und 1846 83 Einwohner in der Ortschaft. Für 1905 sind 78 Einwohner belegt. Zwischen 1939 und 1946 stieg die Einwohnerzahl von 64 auf 92. 1956 lebten hier 74, 1970 59 und 2014 65 Einwohner.
Siedlungsentwicklung Martenroth entwickelte sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts stark. So wuchs die bebaute Fläche von circa 0,4 Hektar Anfang über 1,9 Hektar Mitte des 19. Jahrhunderts auf fast 6 Hektar im Jahre 2017. Die Ortschaft dehnte sich dabei vor allem in Richtung Südosten und Nordwesten aus.
Historische Bausubstanz Die wenigen Hofreiten des Ortskerns bilden eine typische Haufensiedlung an einer Wegekreuzung (Nastätter/Retterter Weg, Rusterbachstraße), das Backhaus bezeichnet die Dorfmitte. Der auf einer Zeichnung von 1955 abgebildete Dorfbrunnen ist nicht mehr vorhanden.
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