Die Gemarkung des um 1250 Wazilnhagen genannten Ortes Watzelhain grenzt im Osten an Bad Schwalbacher Gemeindegebiet. Der kleine Ortskern liegt nahe der Quelle eines Zuflusses zum Dornbach (Schulzenborn).
Territoriale Zugehörigkeit Im 16. Jahrhundert lag der Ort in der hessischen Niedergraftschaft Katzenelnbogen, Amt Hohenstein. Nach den Revolutionskriegen gehörte der Ort von 1806 bis 1813 zu den Pays réservé de Catzenellenbogen und ab 1816 zum Herzogtum Nassau. Von 1866 bis 1945 lag er in der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Seit 1945 ist er Teil von Hessen, 1972 wurde Watzelhain zu einem Ortsteil der Gemeinde Heidenrod. Seit 1977 liegt Watzelhain im Rheingau-Taunus-Kreis.
Einwohnerentwicklung Im Jahre 1583 bestand Watzelhain aus elf Haushalten. Der Dreißigjährige Krieg traf Springen hart, im Jahre 1667 gab es noch fünf Haushalte in dem Ort. 1827 lebten 196 Menschen in der Ortschaft und 1885 195. Anschließend sank die Einwohnerzahl auf 128 im Jahre 1939 ab und stieg dann aber auf 191 1946 wieder an. Anschließend sank sie wieder ab auf 149 im Jahre 1961. Anschließend stieg sie wieder an auf 358 im Jahre 2014.
Siedlungsentwicklung Watzelhain entwickelte sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts stark. So wuchs die bebaute Fläche von circa 2 Hektar Anfang des 19. Jahrhunderts auf über 18 Hektar im Jahre 2017. Die Ortschaft dehnte sich dabei vor allem in Richtung Süden aus.
Historische Bausubstanz Neben dem markanten Backhaus besaß das Dorf als weiteren Gemeinschaftsbau ein Rathaus. Das ehemalige Rathaus, das sich noch vor wenigen Jahren durch verputztes Fachwerk, Dachreiter mit Wetterhahn und teilweise Verschieferung auszeichnete, wurde als Wohnhaus stark verändert. Eine der wenigen datierten Scheunen des 17. Jahrhunderts ist in der Bergstraße 6 erhalten.
(Landesamt für Denkmalpflege 2009 / Jörn Schultheiß, hessenARCHÄOLOGIE, 2017)
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