Stadtteil Köln-Kalk

Stadtteil 802 im Kölner Stadtbezirk 8 Kalk

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 24,48″ N: 7° 00′ 21,78″ O 50,94013°N: 7,00605°O
Koordinate UTM 32.359.911,15 m: 5.645.060,54 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.570.755,94 m: 5.645.468,75 m
  • Kapelle Kalk, Christophorusstatue (2012)

    Kapelle Kalk, Christophorusstatue (2012)

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    Döen, Klaus
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    Klaus Döen
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  • Fotokollage von um 1900: Gebäude, Belegschaft und Fuhrpark der Sünner-Brauerei in Köln-Kalk (aus: Zeugen Kölner Brau-Kultur 1396-1996, S. 136).

    Fotokollage von um 1900: Gebäude, Belegschaft und Fuhrpark der Sünner-Brauerei in Köln-Kalk (aus: Zeugen Kölner Brau-Kultur 1396-1996, S. 136).

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    Historisches Archiv der Stadt Köln / Sünner-Brauerei
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    unbekannt / Sünner-Brauerei
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  • Blick in Richtung des Stadtteils Köln-Kalk über Bahnanlagen und Gleise zum Bahnhof Köln Messe/Deutz (2024).

    Blick in Richtung des Stadtteils Köln-Kalk über Bahnanlagen und Gleise zum Bahnhof Köln Messe/Deutz (2024).

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    Knöchel, Franz-Josef
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    Franz-Josef Knöchel
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  • Ausschnitt aus der Karte "Rheinland und Westfalen" (1834-1855) im Maßstab 1:80.000 mit der Region zwischen Deutz,  Kalk und Vingst vor der Industrialisierung.

    Ausschnitt aus der Karte "Rheinland und Westfalen" (1834-1855) im Maßstab 1:80.000 mit der Region zwischen Deutz, Kalk und Vingst vor der Industrialisierung.

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Der Kölner Stadtteil 802 Kalk gehört zum Stadtbezirk 8 Kalk. In Kalk leben heute etwa 24.000 Menschen auf einer Fläche von 2,97 Quadratkilometern (21.192 Einwohner*innen zum 31.12.2009 bzw. 24.360 zum 31.12.2019, www.stadt-koeln.de).

Zur Geschichte des Stadtteils
Der Ortsname des heutigen Stadtteils Kalk (von Kolk = Sumpf) stammt vermutlich von der Lage der Siedlung am Rand der feuchten Niederung an der Mülheim-Porzer Niederterasse des Rheins. Der Zehnt der villa kalka gehörte laut urkundlicher Erwähnung in einer Schenkungsurkunde des Kölner Erzbischofs Heribert (um 970-1021, amtierte ab 999) der 1002/03 neugegründeten Benediktinerabtei Deutz.
Ende des 13. Jahrhunderts genannte Höfe im Bereich der heutigen Kirche Sankt Joseph bildeten den ursprünglichen Siedlungskern. Die Vogteirechte besaßen seit dem 14. Jahrhundert die Grafen von Berg. Bis 1794 gehörte Kalk zum kurkölnischen Amt Deutz und in nachfranzösischer Zeit ab 1816 zur Bürgermeisterei Deutz, ab 1857 zur Landbürgermeisterei Deutz, die wiederum 1867 Landbürgermeisterei Kalk hieß.

Zum 2. Mai 1881 wurden Kalk die Rechte der Rheinischen Städteordnung verliehen, so dass aus der Landgemeinde eine selbständige Stadt im damaligen Landkreis Köln wurde. Infolge des Ausbaus der Infrastruktur – u.a. hinsichtlich des Verkehrswesen und der öffentlichen Einrichtungen – sowie nicht zuletzt der stetigen Industrieansiedlungen, wuchs das kleine Örtchen mit gerade einmal 59 Einwohnern im Jahr 1816 bzw. 152 1851 zu einer Industriestadt mit über 13.000 Einwohnern am Ende des 19. Jahrhunderts. Kalk diente ab 1896 auch als preußischer Garnisonsstandort.
Im Rahmen der „dritten Grenzveränderung der zweiten Eingemeindungsaktion“ wurde die Stadtgemeinde Kalk wurde zusammen mit der südöstlich angrenzenden Landgemeinde Vingst zum 1. April 1910 nach Köln eingemeindet (Kisky u.a. 1966, S. 10, 19 u. 22 und Groten u.a., HbHistSt NRW 2006, S. 598 ff.).

Der Industriestandort Kalk
Aufgrund eines Bauverbotes der Stadt Köln im Umkreis seiner mittelalterlichen Stadtmauer und der Festungsanlagen wichen Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Unternehmen auf das umgebende Land aus – auch nach Kalk, wo es keine Auflagen hinsichtlich der Bebauung gab und viele Grundstücke noch günstig zu erwerben waren.
Bis zur Industrialisierung im 19. Jahrhundert war Kalk ein kleiner, unscheinbarer und ländlicher Fleck auf der Landkarte. Der ehemalige Lehrer Peter Simons beschreibt das Örtchen Kalk noch 1913 als ein „… Dörfchen mit wenigen Häusern und einer kleinen Muttergotteskapelle. Dahin wandern die Städter an Sonntagnachmittagen mit Kind und Kegel, nehmen Brote mit und in kleinen Tüten gemahlenen Kaffee. Für etliche Pfennige erhält man dort in einer Wirtschaft kochendes Wasser, so bereitet man sich den Kaffee selbst und freut sich von Herzen bei Sang und Spiel auf dem Rasen unter den Obstbäumen der Gärten.“

Die Geschichte der Industrie in Kalk beginnt 1856 mit der Gründung der Maschinenfabrik für den Bergbau von Sievers & Co. (später Klöckner Humboldt Deutz AG) sowie der am 1. November 1858 gegründeten Vorster & Grüneberg Cöln Gesellschaft, ein Vorläufer der späteren Chemischen Fabrik Kalk (CFK) mit dem erhaltenen über 40 Meter hohen Wasserturm von 1904. 1864 ließ sich die Firma N. A. Otto & Cie der Industriepioniere Nikolaus August Otto (1832-1891) und Eugen Langen (1833-1895) in Kalk nieder, die 1872 zur Gasmotorenfabrik Deutz A.G. wurde.

Strukturwandel in Richtung Verwaltungsstandort
„Die Rezession in den 1970er und 1980er Jahren sorgte für einen Strukturwandel im Stadtteil: In wenigen Jahren reduzierten die meisten Fabriken ihre Belegschaft. Schließlich schlossen viele Werkstore für immer. Diese Veränderungen brachten hohe Arbeitslosenzahlen sowie nicht mehr genutzte Fabrik- und Firmengelände als Herausforderungen für die Stadtentwicklung mit sich.“ (koeln.de, Kalk)

In der Folge entstand z.B. auf dem ehemaligen Gelände der CFK mit den Köln Arcaden, ein modernes Einkaufszentrum mit einem Einzugsbereich bis ins Bergische Land.
Kalk fungiert darüber hinaus als Verwaltungsstandort für den gleichnamigen Stadtbezirk und die Stadt Köln. Zu nennen sind hier v.a. das moderne Bezirksrathaus von 1992, das 2001 eingeweihte neue Kölner Polizeipräsidium mit dem Erweiterungsbau von 2008/10 (ebenfalls auf früheren CFK-Gelände am Walter-Pauli-Ring) sowie das 2003 eröffnete Kalk Karree, welches verschiedene Dienststellen der Stadt Köln beherbergt, darunter das zentrale Fundbüro, das Jugendamt und das städtische Call-Center.

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016/2024)

Internet
www.stadt-koeln.de: Kalk (abgerufen 23.06.2016)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen. Zahlen 2019 (PDF-Datei, 2,5 MB, Stand 31.12.2019, abgerufen 20.01.2022)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteile in Zahlen 2010 (PDF-Datei, abgerufen 23.06.2016)
www.koeln-lotse.de: Kölner Stadtteile: Kalk (Teil 1) – vom beliebten Ausflugsziel zum bedeutendem Industrieort (Uli, der Köln-Lotse vom 06.07.2024, abgerufen 08.07.2024)

Literatur

Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 598-600, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Kisky, Hans; Köllen, Johann; Steimel, Robert (1966)
Siegel und Wappen, Burgen und Schlösser im Landkreis Köln. Festschrift zum 150jährigen Bestehen am 16. April 1966. Köln-Zollstock.
Simons, Peter (1913)
Illustrierte Geschichte von Deutz, Kalk, Vingst und Poll. Ein Beitrag zur Geschichte des kurkölnischen Amtes Deutz. Cöln-Deutz.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 230-231, Köln (2. Auflage).

Stadtteil Köln-Kalk

Schlagwörter
Ort
51103 Köln - Kalk
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1003

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„Stadtteil Köln-Kalk”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252422 (Abgerufen: 3. Dezember 2024)
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